Mutter und Sohn in Gefahr

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Magnus' PoV

Hab ich das grade richtig verstanden? Hat mich Alexander gebeten, dass ich ihm helfen soll? Ich sehe seine Tränen. Ich sehe seine Hände. Was wurde ihm nur angetan? Ich fühle seinen Schmerz.

Ohne zu zögern, zücke ich mein Handy und wähle den Notruf.

Während ich auf den RTW warte, ziehe ich mein Shirt aus und verbinde ihm damit seine Hände. Es ist mir egal, dass wir uns in der Schule befinden. Alexander braucht meine Hilfe und nur das zählt.

Es klingelt zur Pause und kurz darauf kommt Izzy auf mich zu.

"Was ist los, Magnus?"

"Ich weiß es nicht. Alexander lief den Gang entlang in meine Richtung und bevor er zusammengebrochen ist, hat er mich gebeten, dass ich ihm helfen soll und jetzt ist er bewusstlos."

"Wir müssen den Notruf wählen."

"Das hab ich schon getan. Könntest du mir jetzt bitte erzählen, was mit ihm los ist?"

"Ich erzähle dir nur, dass er von unserem Vater geschlagen wird. Den Rest soll er dir selber sagen. Ich will ihm nicht so in den Rücken fallen."

"Egal, was Alexander getan hat. Sein Vater hat noch lange nicht das Recht, ihm so weh zu tun. Ich kläre das mit meinem Vater. Er ist Anwalt und weiß bestimmt Rat."

"Wo bleibt denn der Notarzt und der RTW, verdammt? Er braucht dringend Hilfe."

"Er dürfte gleich da sein. Ich begleite ihn ins Krankenhaus, Izzy."

"Ich gehe zu meiner Mutter und kläre das. Sie kann das unmöglich ignoriert haben."

"Mach das."

Eine gefühlte Ewigkeit später trifft endlich der RTW ein.

"Geh bitte raus und weise die Rettungsleute ein, Izzy."

"Ok."

Wenige Minuten später kehrt Izzy mit den Rettungskräften zurück.

Ich lege Alexander vorsichtig auf den Boden und gehe einige Schritte zurück, damit er behandelt werden kann.

Die Ärzte machen das Shirt weg, legen es beiseite und behandeln ihn. Sie drehen ihn auf die Seite und der Anblick verschlägt mir die Sprache. Alexander's T-Shirt ist mit Blut getränkt. Wie kann man nur so einen Vater haben?

Er hätte sich mir schon viel früher öffnen sollen aber es ist jetzt so. Ich mache ihm keine Vorwürfe.

Die Rettungskräfte ziehen ihm das Shirt aus, reinigen seine Wunden und verbinden diese. Ich bin froh, dass er bewusstlos ist. Das würde ihm sonst verdammt weh tun.

Plötzlich und ohne Vorwarnung wacht er schreiend auf.

Ich gehe auf ihn zu und lege meine Hand auf seine Schulter.

"Shhhhhhhhhhh. Alles ist gut, Alexander. Ich bin bei dir. Niemand tut dir was. Dir wird nur geholfen."

Erneut bricht er in Tränen aus. Izzy steht etwas abseits und verfolgt alles. Natürlich müssen die Spanner von Schüler ringsumher stehen und mit ihren Handy's Fotos und Videos machen. Wie ich das hasse.

Die Rettungskräfte versorgen Alexander zu Ende und ich teile ihnen mit, dass ich mit ins Krankenhaus fahre.

Danach verabschiede ich mich noch von Izzy, mit der Bitte, mich am Laufenden zu halten und verlasse dann mit den Rettungskräften die Schule, nachdem ich ein Ersatzshirt aus dem Spind geholt und angezogen habe.

Im Krankenhaus angekommen wird Alexander sofort in die Notaufnahme gebracht. Ich werde gebeten, im Wartezimmer Platz zu nehmen, was ich nur sehr widerwillig mache. Die ganze Fahrt über hat Alexander geweint und ich habe es nicht geschafft, ihn zu beruhigen.

Mein schönster Alptraum - A Malec AU StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt