Personalpronomen und Aorist

419 15 2
                                    

Die Personalpronomen (ich, Ihr,...) werden im Quenya an das behandelte Verb angehängt. Von den Pronomensuffixen gibt es eine lange und eine kurze Form.

- Ich: -nyë und -n

- Du/Ihr: -lyë und -l. Es existiert auch die informelle aber nicht belegte Form -tyë, -t.

- Er/Sie/Es: -ryë und -s.

-Wir: -lmë, -lvë, -mmë, später noch genau erklärt.

-Ihr: -ldë und -l.

- Sie: -ntë und -t und die Dual-Form -stë "die zwei von euch"

Ein paar Beispiele:
Lelyeanyë, Lelyean (Ich gehe (Präsens) )
Cénalyë, Cénal (Ihr seht (Präsens) )
Mahtearyë, Mahteas (Er kämpft (Präsens) )
Túlante, Túlant (Sie kommen (Präsens) )

Man kann auch die langen Pronomen mit den kurzen verbinden:
Méranyes méra-nye-s (Ich möchte es)
Cénalyen céna-lye-n (Ihr seht mich)

Wie ihr gesehen habt, gibt es drei verschiedene Bezeichnungen für "wir". Das kann für neu Eingestiegene kompliziert sein, aber wenn man sich viel mit Quenya beschäftigt, dann hat man es bald im Griff. Es gibt also -lvë, -lmë und -mmë.

-) -lvë: inklusiv, das heißt man spricht bei "wir" nicht nur von sich und seiner Gruppe, sondern auch von der Gruppe die man anspricht. Auch "wir alle".

Tolkinsches Beispiel:
Elen síla lúmenn' omentiëlvo. Ein Stern scheint auf die Zeit unserer Begegnung.

-) -lmë: exklusiv, das heißt man spricht bei "wir" nur von seiner Gruppe und schließt die andere aus. Also "wir und nicht ihr".

Ein Tolkiensches Beispiel:
Á laita te, laita te! Andavë laituvalmet! (Preiset sie, preiset sie! Wir werden sie lange preisen!)

-) -mmë: Das duale "wir". Also "wir zwei". Es gibt auch diese Spekulationen über die inklusive und exklusive Form des Duals. Hier würde -mmë die exklusive und -ngwë die inklusive Form darstellen.

Der Aorist bezeichnet die zeitlose Gegenwart. Das heißt, dass  Der Aorist wird gleich dem Infinitiv gebildet. Nocheinmal zur Erinnerung:

A-Verben bleiben gleich zB. lanta- -> lanta

I-Verben werden beim Aorist und dem Infinitiv durch das Anhängen durch -e gebildet

zB.: polë cenë (können sehen)

Durch das Anhängen von Pronomen und dem Plural-Suffix -r wird das -e- zu -i-:
Polin cenë (Ich kann sehen)
Polir quetë (Sie können sprechen)

Fragsätze. Besprechen wir einmal die Fragesätze. Fragen ohne spezifisches Fragewort sind relativ leicht zu bilden, man stellt einfach Ma an Anfang des Satzes und lässt den Rest so wie er ist. Zum Beispiel:
Cénalyë nér. (Du siehst einen Mann)

-> Ma cénalyë nér? (Siehst du einen Mann?)

Auch gibt es die Fragewörter, an denen die Kasussuffixe angehängt werden:
Massë Wo?
Man? Wer?
Manen? Mit was? Wodurch?
Manna? Wohin?
Mallo? Woher?

VOKABULAR
nelde drei
pol- können, vermögen
mahta- kämpfen
mer- wünschen, wollen
anda lang
laita- preisen, ehren
hir- suchen
harma Schatz
lúmë Zeit, Stunde
omentië Begegnung, Treffen
lië Volk
nóre Land
atan Mensch

ÜBUNGEN

1. Übersetze ins Deutsche:
A. Nelde eldar quetar.
B. Atani merir nóre.
C. Nelde naucor hire harma.
D. Ma polilye cene i aran?

2. Übersetze ins Quenya:
E. Sie kämpfen (Präs.)
F. Ich wünsche ein Treffen.
G. Du siehst einen langen Fluss.
H. Wo siehst du einen Mann?
I. Wohin gehen die Elben?
J. Könnt ihr mich sehen?

LÖSUNGEN ZUR VORIGEN LEKTION

1) Ü. i. D.:
A) Lies das Buch!
B) Ich kann sprechen
C) Zwei Bücher fallen
D) Schwesterbücher fallen
E) Der Elb kämpft
F) Halt an!

2) Ü. i. Q.:
A) Á mahta i elda!
B) Á tulil!
C) Á hauta i rocco nu i alda!
D) Elen síla.
E) Elenet
F) Eleni sílar.

Quetin Quenya-Ein Quenya SprachkursWhere stories live. Discover now