Partitivplural, Lokativ, Allativ, Ablativ, Prädikate

280 14 7
                                    

Der Klassenplural oder auch Partitivplural beschreibt eine unbestimmte Anzahl von etwas, wie "eine Gruppe", "einige". Es wird gebildet durch das Anhängen von -li. Endet ein Wort auf r oder l, fällt es weg und wird zu -lli.
Casar-> Casalli "eine Anzahl Zwerge"
Elda-> Eldali "eine Gruppe Elben"

Endet das Nomen aus einen anderen Konsonanten als r oder l, wird erneut ein -e- als Bindevokal eingeschoben:
elen -> eleneli

Hier nun ein paar Fälle des Quenya:

Der Lokativ beschreibt wo etwas oder bei etwas ist; den Ort oder die Zeit, wo etwas geschieht.  Es wird durch das Anhängen von -(e)ssë an das Nomen gebildet. Im Plural ist es -(e)ssen.
coassë in/bei einem Haus
i nóressë in/bei dem Land
tauresse in/bei einem Wald
coassen in/bei Häusern

I-Deklination:

Ist nicht sehr kompliziert.
Wird bei folgenden Endungen angewendet:
1) Konsonanten n, l, r, s, t.
2) -e (außer bei Stämmen auf -i und den Endungen -ië, -(l)le).
3) -u sowie einige auf -o (mit Stämmen auf -u bzw. -w).

Beispiele:
elen (Stern), sarat (Buchstabe), anar (Sonne), isil (Mond), lasse (Blatt), ango (Stamm angu-, bzw. angw- ; Schlange)

Bei der ersten Gruppe wird die Plural-Form zu -issen:
elenesse -> elenissen
Bei der zweiten Gruppe wird muss kein zweites e hinzugefügt werden:
lassesse -> lassessen
Und bei der dritten Gruppe wird es an das u angehängt:
angusse -> angussen

R-Deklination:
(heißt so weil sie den Plural auf r bilden)

1) -a oder -o (außer bei Stämmen auf -u).
2) -i sowie einige auf -e (mit Stämmen auf -i)
3) -ië und -(l)le

Beispiele:
alda (Baum), cirya (Schiff), ondo (Stein), tári (Königin), líre (Stamm líri- ; Lied), hísië (Nebel), lië (Volk), tallë (Entfacherin)

Bei der R-Deklination kann der Lokativ einfach angehängt werden.
Beachte, dass der Stamm zu lírë (Lied) líri- ist, und deshalb der Lokativ lírissë sein muss.

Es handelt sich bei den anderen Fällen genau so mit den zwei Gruppen.

Zur noch genaueren Unterscheidung welchen genauen Ort man meint verwendet man die Präpositionen (die unten aufgelistet sind).

Der Dual des Lokativ ist -tsë und an den Klassenplural kann es auch angehängt werden.
Ohtallissen bei einigen Kriegern
Ciryatsë in/bei Schwesternschiffen

Der Allativ beschreibt, dass etwas zu einem hin geht oder darauf ist.
Númenna in den Westen
Coanna zu einem Haus hin

Ein gutes Beispiel dafür, dass der Fall auch Dinge beschreibt, die auf etwas oben oder darauf sind, ist der bekannte Gruß Elen síla lúmenn' omentielvo "Ein Stern scheint auf die Stunde unserer Begegnung".Dabei wurde das letzte a bei lúmenna "auf diese Zeit/Stunde" weggelassen, da das nächste Wort mit einem Vokal beginnt.

Die Himmelsrichtungen, nämlich Fórmen, Rúmen, Hyarmen und Númen sind nur gekürtzte Formen des Allativ. Es bedeutet jediglich Fórmenna (Nordwärts), Rúmenna (Ostwärts), Hyarmenna (Südwärts) und Númenna (Westwärts).

Der Plural ist -(i)nnar, und der Dual -nta.
tiennar auf Pfaden
mindonta zu zwei Türmen
orontinnar zu beiden Bergen

Duale, die auf u enden:
andunna zu beiden Toren

Der Ablativ bezeichnet eigentlich das genaue Gegenteil des Allativs, nämlich die Bewegung von etwas fort. Damit kann man Sätze bilden, wie "Ich komme aus Gondolin her.", was Tullen Ondolindello sein würde. Es wird also -(e)llo an das Wort angehängt, von dem es kommt.

Der Plural ist -(i)llon
Lenden coalyallo. Ich komme von deinem Haus
eldalillon von einigen Elben her
ciryalto von den beiden Schiffen
taurello vom Wald her

Übersicht der Präpositionen:
ana, na zu, auf...hin
apa nach (zeitl.), mit Vorgriff auf
ara außerhalb von, neben (räuml.)
arta quer über
as bei, mit....zusammen
epe vor (zeitl.), mit Nachgriff auf
han jenseits
hequa außer, mit Ausnahme von...
ho von, weg von
imbe zwischen
mi, imi in, innerhalb von (=mi+Artikel)
mica, imíca unter, zwischen
minna in...hinein
no auf
nu unter, unterhalb von
or über, oberhalb von
pella (nachgestellt) jenseits von
für, zugunsten von...
se bei (räuml.)
tenna bis an, so weit wie
ter, tere durch, hindurch
va von (Besitz oder Herkunft)
yo mit (bei drei oder mehr)

VOKABEL
Fórmen Norden
Rúmen Osten
Hyarmen Süden
Númen Westen
Ondolinde "Steinlied", Gondolin
Valimar Vala-Heim, die Heimat der Valar
Endóre Mittelerde
Orome Ein Vala
Vala Vala, Wesen Erus
caita- liegen, lasten
tintil- funkeln
linda- singen
ruc- fürchten
morna dunkel, schwarz
lóme (lómi-) Nacht

ÜBUNGEN

1. Übersetze ins Quenya:

Nachtdunkel lastet. Die Sterne funkeln. Die Elben halten Ausschau.

Ein Stern strahlt. Vögel singen.

Ein Vala kommt (Präs.). Die Elben fürchten sich. Ein Vala und die Elben singen.

2. Übersetze ins Deutsche:
Orome quete. Eldar hlastar. Vala quete tules Valimarello. I lóme morna ná. Eldar lelya as Orome Númenna. Lelyeante tere Endóre Valimarenna. Eldar lindar tiennar.

LÖSUNGEN ZUR VORIGEN LEKTION

1) Ü. i. D.:

A) Schöne Maiden.

B) Gefallene Blätter.

C) Sprechende Elben.

D) Goldene Blätter fallen.

E) Der schnell sprechende König geht durch den Wald.

F) Jeder Berg ist groß.

2) Ü. i. Q.:

G) Canta táre atani.

H) Atta tírala eldar cenir canta túlala naucor.

I) Ilya tecina parma vanya ná.

_____

Wie geht es euch bisher mit dem Lernen? Findet ihr die Sprache schwer? Habt ihr irgendwelche Fragen oder Verbesserungsvorschläge? Braucht ihr die Übungen oder nicht?

Nur mal so zur Vorausschau: Ich will jetzt nur Grammatik machen. In den nächsten Lektionen kommen dann die anderen Pronomen und Zeiten und Fälle. Am Ende des Kurses kommt noch zusammenfassend das Vokabular. Ich habe auch gerade ein volles Quenya-Deutsch, Deutsch-Quenya Wörterbuch in Arbeit. Ich sage Bescheid, wenn das erste Kapitel da ist. Schaut auch mal bei meinem Buch "Elvish Lyrics" vorbei. Darin gibt es Lieder, Gedichte und Verse in den Elbensprachen die ich zusammentrage und auch manchmal meine eigenen Kompositionen.

LG Argilrien

Quetin Quenya-Ein Quenya SprachkursDonde viven las historias. Descúbrelo ahora