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CHAPTER EIGHT

,,Wie bitte?", fragt Chungha und hat vor Schock ihren Mund weit geöffnet. Doch sofort verengen sich ihre Augenbrauen und ihre Lippen bilden beinahe eine gerade Linie.
Sie sieht ziemlich angsteinflößend aus, wenn sie wütend ist, aber diesmal fällt es dir nicht so sehr auf, weil du selbst vor Wut kochst.

Du hast Chungha gerade von allem erzählt, was Taehyung betrifft. Du hast auch über JK geredet, aber nicht wie sehr du über ihn nachdenkst und wie doll dein Herz schlägt, wenn du ihn siehst. Oder wie die Welt scheint stehenzubleiben, wenn ihr euch tiefsinnig in die Augen seht.
Es ist nun zwar schon zwei Tage her seit dem du ihn das letzte Mal gesehen hast und das Essen mit Taehyung war, aber du denkst immernoch über alles nach.

,,Er ist so ein Arschloch.", zischt sie und kneift ihre Augen zusammen, um sich wahrscheinlich zu beruhigen und die Worte zu unterdrücken, die sie am liebsten ausspucken würde.
Du hast noch nie so eine schlechte Bruder-Schwester-Beziehung gesehen, wie die von Taehyung und Chungha. Die beiden hassen sich regelrecht.
Aber du kannst Chungha nachvollziehen. Sie wird immer kritisiert und niedergemacht, Taehyung war schon immer der kleine Prinz der Familie. Und auch wenn er schon alles hat, macht er das Leben seiner Schwester noch schlimmer.

,,Woher wusste er eigentlich, wo wir waren?", fragst du und denkst daran, wie sie vorhin gemeint hat, dass ihr Fahrer sie abgeholt und die Informationen von Taehyung bekommen hat. War ja klar, dass Taehyung die Gelegenheit ergreift und dich abholt.

,,Hab ich dir nicht mal erzählt, dass ich einen Tracker in meinem Handy habe?", rollt sie mit den Augen und sofort hast du deine Antwort.
Du bist etwas verstört, dass Taehyung wirklich so weit gehen würde, nur um zu wissen, wo seine Schwester ist.
Oder, eher gesagt, wo du dann meistens auch bist.

,,Weißt du, ich hasse es immer das zu machen, was man von mir verlangt. Ich will so leben wie ich es will, ohne dass mir jemand reinreden kann.", murmelst du und lässt dich nach hinten fallen, sodass dein Rücken auf die weichen Kissen deines Bettes fällt.
Das Bett sinkt etwas, als Chungha es dir gleich tut und sich ebenfalls hinlegt.

,,Ich doch auch. Und irgendwie habe ich langsam sogar aufgehört mich um die Meinungen meiner Eltern und Taehyung zu scheren.", sagt sie, aber tief im Inneren ist sie immernoch so verletzt wie zuvor. Sie wird es niemals zugeben, aber du weißt es trotzdem. Und sie weiß, dass du es weißt.

,,Hast du heute Abend schon was vor?", fragst du die Blondine, die sofort genervt aufstöhnt und nickt.
Verwirrt siehst du sie an, aber da öffnet sie schon ihren Mund, um es dir zu erklären.
,,Ich muss zu diesem komischen Essen von der Firma. Ich habe da eigentlich keine Lust drauf, aber was solls. Warum?"

Du grinst sie dreckig an und sofort weiß sie, dass diese Idee wahrscheinlich nichts Gutes bedeutet.
,,Schieß los."

[...]

Du hast ein leicht mulmiges Gefühl im Bauch, als du mal wieder in dem Stadtviertel bist, welches nicht das tollste ist.
Der Weg ist dir diesmal nicht mehr so unbekannt und das rucken von Hoseoks Wagen stört dich nicht mehr so wie beim ersten Mal.
Doch trotzdem scheint heute etwas anders zu sein, du hast so ein Gefühl.

,,Und du bist sicher, dass du hier sein willst? Heute sind keine Rap Battles, sondern Kämpfe angesagt.", meint Hoseok, als er in dem Parkhaus zum stehen kommt und den Motor abstellt.
Augenblicklich siehst du ihn mit geweiteten Augen an. Hättest du das gewusst, wärst du nicht gekommen.
,,Warte mal.", grinst Hoseok plötzlich und fängt dann an hysterisch zu lachen, weswegen du dich insgeheim fragst, ob er nicht wieder auf Drogen ist.

,,Du bist wegen JK hier, oder? Na, dann steig aus, Y/n. Er ist gleich dran.", steigt er ohne auf eine Antwort von dir zu warten aus dem Auto und knallt die Tür dann auch schon zu.
Überwältigt sitzt du für einige Sekunden im Auto, bis auch du aussteigst und Hoseok folgst.
Er hat so gesprochen, als würdest du wissen, dass JK im Untergrund illegal kämpft. Leider ist das nicht der Fall.

,,JK, schau mal, wen ich dir mitgebracht habe.", ruft Hoseok über die dröhnende Musik und die Stimmen der vielen Menschen.
Sofort blickt JK auf und seine dunklen Augen treffen sofort auf die deinen.
Einen Moment lang scheint die Welt stehenzubleiben. So als ob nur ihr gerade in diesem Augenblick die einzigen seid die existieren. Bis JK den Augenkontakt abbricht und seine Augenbrauen zusammenzieht.

,,Hope, ich hab dir schonmal gesagt, dass ich die hier nicht sehen will. Keine Ahnung, warum sie glaubt, dass sie hier willkommen ist oder dass ich sie sehen will.", schnaubt er und wickelt sich weißes Band um die Knöchel, ehe er seine Hände in schwarze Boxhandschuhe steckt und diese festmacht.
Zweimal haut er seine Fäuste gegeneinander und lässt seinen Nacken knacken.

Erst jetzt fällt dir auf, dass er nur eine kurze Jogginghose an hat und du einen freien Blick auf seinen Oberkörper erhaschen kannst.
Da es dunkel ist und nur ab und zu grelle Lichter alles erleuchten, kannst du nur ein paar Tattoos auf seinem Rücken erkennen.
Ein wohliges und warmes Gefühl verbreitet sich in deinem Bauch und lässt deinen ganzen Körper erzittern, als JK sich umdreht und du seine definierten Bauchmuskeln sehen kannst.

JK erwidert deinen Blick mit einem schiefen Lächeln. Er hat genau bemerkt, dass du ihn abgecheckt hast und irgendwie findet er das ziemlich heiß.
Du kommst wie ein unerreichbares, arrogantes, aber unschuldiges Mädchen rüber, aber hat nicht jedes Mädchen ein dreckiges Geheimnis. JK würde sich nicht zurückhalten, um dieses herauszufinden.

Schnell schüttelt er mit dem Kopf, um die unanständigen Bilder aus seinem Kopf zu bekommen. Er muss sich jetzt auf den Kampf vorbereiten, der ihm bevorsteht und den er unbedingt gewinnen möchte.
Außerdem hat er sich doch mal gesagt, sich von Mädchen wie dir fernzuhalten. Und daran wird er sich auch halten.
Nur ist ihm eigentlich klar, dass er sich damit nur selbst belügt.

FORTSETZUNG FOLGT
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- r0siechan

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