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Lea

Ich bin wirklich froh, als ich den Parkplatz betrete und in ein lächelndes Gesicht sehen kann. Ryan lehnt an seinem Auto und sein Blick heftet auf mich, während ich mich auf ihn zu bewege. Je weiter ich mich von dem Café entferne, desto mehr entspannt sich mein Körper und ich kann wieder freier atmen.

Musste es wirklich Ian sein, mit dem ich mich herumplagen muss im Café? Drei Stunden lang habe ich darüber nachgedacht, mir einfach was anderes zu suchen. Nachdem ich den Schock erstmal überwunden hatte, dass Ian tatsächlich kellnert, um sich etwas Geld dazu zu verdienen. Nicht, dass es schon schockierend genug ist, dass er sich Geld verdienen muss, wo er, so lange ich zurückdenken kann, immer nur seinen Vater darum bitten musste. Aber Ian als Bedienung in einem Cafè, etwas so Unwirkliches musste ich erstmal eine Weile verdauen, bevor ich mir darüber Gedanken machen konnte, ob ich es mit ihm zusammen mehrere Tage die Woche aushalten kann. Und mir ist die Entscheidung wirklich nicht leicht gefallen, aber Jobs sind selten in einer Universitätsstadt. Die meisten Studenten versuchen, sich etwas dazu zu verdienen. Also was habe ich schon für eine Wahl, als mich dem Hai zu stellen? Und es sind ja auch nur 3 Stunden an 5 Tagen in der Woche. Wenn wir uns immer so anschweigen wie heute, dann kann ich ihn einfach ignorieren und so tun, als wäre er gar nicht da.

»Ryan«, sage ich lächelnd und hoffe, dass er mir die Erschöpfung nicht ansieht.

»Du siehst fantastisch aus.« Er lässt seinen Blick auffällig an mir runtergleiten, dabei leuchten seine Augen zufrieden auf. Insgeheim hoffe ich, dass dieses Kleid fantastisch genug an mir aussieht, dass es ihn nicht stören wird, wenn er es öfters an mir sieht. Denn es ist eins von zwei Kleidern, die ich besitze. Mein Kleiderschrank ist ziemlich spärlich gefüllt, wahrscheinlich zu spärlich für eine Omega.

»Danke«, sage ich und gebe mir Mühe, nicht zu unsicher zu klingen. »Du siehst auch toll aus.«

Er lacht. »Ich hab eine Jeans und ein Shirt an.«

»Ja, aber die stehen dir sehr gut.«

»Dann wollen wir mal losfahren, bevor Ian noch versucht, es dir auszureden«, sagt er und nickt hinter mich.

Als ich mich umsehe, steht Ian seitlich neben dem Gebäude, in dem das Café ist, und beobachtet uns, dann geht er einfach am Haus vorbei nach hinten, wo sich die Müllcontainer befinden. Dort habe ich vorhin auch sein Auto stehen sehen, als ich die Abfälle entsorgt habe. Er fährt noch immer das Auto, das sein Vater ihm zum 17. Geburtstag geschenkt hat.

»Ja, fahren wir los«, sage ich und lasse mir von Ryan in den hohen SUV helfen, der für meinen Geschmack reichlich protzig ist. Von außen und auch von innen. Ich habe vorher noch nie ein Auto gesehen, das so viel Platz bietet wie dieses hier. Ich muss aber auch gestehen, dass ich mich kaum mit Autos auskenne.

Ich mache es mir in dem großen Sitz aus weißem Leder bequem, schnalle mich an und warte gespannt, was Ryan mir zeigen will. »Also, wo fahren wir hin?«

»Erst einmal weiter in den Campus rein. Es wundert mich, dass dieses Café Gäste hat«, sagt er. Da das Café am äußersten Rand des Campus' liegt, hat er wohl nicht ganz unrecht, aber der Ruf der Cupcakes eilt ihm wohl voraus. Zumindest hatten wir nicht wenig zu tun heute Abend. Und am Ende waren alle Kuchen ausverkauft, bis auf 2 Donuts, die ich beide gekauft habe, und die nun in meiner Tasche darauf warten, dass sie von Ryan und mir gegessen werden. »Dann würde ich sagen, beginnen wir mit McCarty Field, dem Point Soccer Bowl und dem Coleman Field.«

»Also die Sporttour; Baseball-Feld, Fußballplatz und Football-Spielfeld«, zähle ich auf und grinse. »Sehr geheim klingen diese Plätze nicht.«

The Distance between usМесто, где живут истории. Откройте их для себя