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Lea

»Du hast noch einen Tisch vergessen«, sagt Ian und wirft mir einen Lappen zu.

»Habe ich nicht«, maule ich und werfe den Lappen zurück.

Ian lässt ihn an sich vorbeifliegen, wo er das Spülbecken nur knapp verpasst, dann kommt er langsam auf mich zu.

Warnend reiße ich die Hände hoch. »Nicht am Arbeitsplatz«, sage ich lachend und flüchte vor ihm um einen Tisch herum. Aber Ian ist schneller, packt meinen Arm einfach über den Tisch hinweg und zieht mich zu sich heran.

»Es sind keine Gäste mehr da. Wir könnten einfach in die Garderobe gehen«, schlägt Ian vor und legt die Arme um mich.

Ich schmiege mich an ihn, schiebe meine Hände seinen Oberkörper hinauf und falte sie dann im Nacken. »Nur, weil du jetzt wieder mein Boss bist, hast du hier noch nicht das Sagen.« Ich stelle mich auf die Zehenspitzen und küsse ihn flüchtig, bevor ich mich aus seiner Umarmung befreie und damit beginne, die Stühle auf die Tische zu stellen, damit wir das Café wischen können.

Seit drei Wochen arbeiten wir beide jetzt wieder zusammen im Café. Ian zu widerstehen, ist oftmals nicht einfach, aber ich habe eine feste Regel aufgestellt: Kein Sex im Café. Nicht vor der Arbeit, nicht danach, nicht im Café selbst und auch nicht in einem der zugehörigen Räume. Diese Regel musste ich aufstellen, denn uns beiden fällt es schwer, die Finger voneinander zu lassen. Ich möchte Ian am liebsten in jeder freien Minute berühren, in seiner Nähe sein und Zärtlichkeiten mit ihm austauschen.

Wenige Minuten später sitzen wir bei Ian im Auto und er grinst fröhlich vor sich hin, als er um den Campus herum fährt. Zuerst denke ich, dass er zur Trauerweide am See fährt, aber dann biegt er auf den Parkplatz am Footballstadion ab und stellt den Motor aus. Als die Scheinwerfer des Autos ausgehen, wird es um uns herum für einen Moment fast dunkel. Nur die Laternen leuchten den Parkplatz ein wenig aus.

»Was machen wir hier?«, frage ich ihn verwundert. »Grinst du deswegen die ganze Zeit so, weil du mit mir ins Stadion gehen willst?« Benutzt er vielleicht auch den gläsernen Aussichtsraum, in den Ryan mit seinen Dates geht? Hat Ryan ihm davon erzählt? Oder benutzen den Raum vielleicht sogar alle Spieler? Ich erschauere, als mir wieder einfällt, dass ich mit Ryan auf dem grünen Teppich gesessen habe.

Ians Handy piept leise. Ohne mir zu antworten, zieht er es aus der Tasche und wirft einen Blick auf das Display. »Mein Dad lässt dir von deiner Mom ausrichten, du sollst ihr mitteilen, wann du mit deinem festen Freund - also mir - zu Besuch kommst.« Er grinst breit. »Außerdem meint sie, du hast dein Handy nicht nur, um es anzusehen. Soll ich ihr etwas über meinen Dad ausrichten lassen?«

»Zuerst kannst du aufhören, so dreckig zu grinsen. Und nein danke, ich melde mich später bei ihr.«

Ian zieht eine Augenbraue hoch und sieht mich ungläubig an. »Antworte ihr lieber gleich, du vergisst es nur wieder.«

Ich stöhne genervt auf, aber er hat recht, also hole ich mein Handy aus meiner Tasche und schreibe meiner Mutter: Nicht vor Thanksgiving. Ich drücke auf Senden und halte Ian das Handy ganz nah vor sein Gesicht. »Zufrieden?«

Er lacht leise. »Sehr brav.«

»Sagst du mir jetzt, was wir hier machen?«

»Zieh deine Jacke über, es ist kühl.«

Ich schnaube, schnappe mir meine Jeansjacke und schlüpfe hinein, bevor Ian mir die Tür öffnet, mich an den Hüften packt und aus dem Auto hebt. In letzter Zeit ist er dazu übergegangen, mich immer aus dem Auto zu heben. Er stellt mich vor sich ab, dann streicht er meine Haare über meine Schultern zurück, legt seine Hände an meine Wangen und streicht mit seinen Daumen über meine Lippen. Seine Zunge tupft gegen meine Unterlippe, bevor er mich stürmisch küsst und nah an sich zieht.

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