GRILL DEN MAGIER ***Ehrlich Brothers Fanfiction***

Kapitel 22

Kapitel 22

Nachdem der Kellner die Bestellungen aufgenommen hatte und auch schon die Getränke brachte, erhob Andreas das Glas und forderte zum Anstossen auf.

Um danach das Gespräch in Fahrt zu bekommen, fragte Hilde nun die beiden „Fans" was sie bewogen hatte bei dem Aufruf mitzumachen und sprach gezielt als erstes Daniela an, die durch Uwe bisher noch nicht soviel gesagt hatte.

Daniela musste sich merklich erst fangen und antwortete nicht sofort, so das Uwe seine Chance direkt wieder nutzen wollte.

„Hilde hat Daniela angesprochen, nicht Dich. Du bist danach dran, denn bisher hast Du Daniela ja mal überhaupt nicht zu Wort kommen lassen." Würgte ihn Andreas direkt ab. Die Brüder tauschten noch Blicke aus und Uwe lehnte sich eingeschnappt auf seinem Stuhl zurück.

„Nun, eigentlich hab ich davon erst gar nichts mitbekommen, ich bin aus verschiedenen Gründen nicht mehr so aktiv in der Fanszene und da geht schonmal öfter irgendwelche News an mir vorbei. Erst als ich die Email von Hilde bekam, wusste ich überhaupt dass ein Video von mir eingereicht worden war und wollte auch gar nicht herkommen."

Mit dieser Antwort hatte niemand gerechnet, so dass alle erstmal mit leicht geöffneten Mund hier saßen.

Uwe beeindruckte das gar nicht und er wollte schon wieder anfangen, als er aber diesmal von Chris abgewürgt wurde.

„Wenn Du erst davon erfahren hast, als Du schon ausgewählt warst, wer hat dann das Bewerbungsvideo von Dir gemacht und in deinem Namen eingereicht.?" Wollte Chris nun wissen.

„Meine Mädels und ich treffen uns häufiger und machen dann auch Quatsch. Vor knapp 2 Monaten unterhielten wir uns darüber das es doch cool wäre, wenn Ihr mal wieder bei einer Kochshow auftretet. Wir waren wieder so voller Blödsinn, dass wir daraufhin kurzerhand jeder ein Kochvideo erstellt haben, wo wir so tun als wenn wir vor einer Kamera kochen. Wir waren total albern, haben mit Tomaten jongliert, die bei mir aber als Tomatenmus auf dem Boden landeten, weil ich nicht jonglieren kann, wir haben Obst und Gemüse Gesichter gemalt und uns mit diesen Unterhalten, dabei hat eine Freundin hinter der Kamera dann die Parts des Obst und Gemüse übernommen, so dass ein richtiger Dialog entstanden ist, und wir haben uns in der Küche halt blöder angestellt als wir sind. Es hat totalen Spaß gemacht und mich halt auch etwas abgelenkt." Die letzten Worte klangen im Gegensatz zu dem Rest den sie total freudig und aufgeregt, so als würde sie es nochmal erleben, erzählt hatte, sehr traurig. Chris schaute etwas genauer hin und sah, dass Daniela wieder Tränen in den Augen hatte.

„Das klingt ja witzig. Und wer hat dann das Video bei uns eingereicht?"

„Das waren meine Freundinnen, die ich jetzt immer noch gerne dafür erschlagen würde, weil sie wussten, dass ich bei sowas nicht mitgemacht hätte, weil ich bei keinen Eurer Aktionen mehr mitmachen will." Daniela hatte jetzt einen Kloss im Hals und stand dann auch auf und entschuldigte sich. Sie ging zum Kellner, der ihr dann den Weg zu den Toiletten zeigte.

„Na dann, kann ich ja jetzt." Begann Uwe und wurde von einem dreier Chor aus Hilde, Chris und Andreas mit den Worten „Ruhe!" Aufgefordert den Mund zu halten.

Hilde, Andreas und Chris sahen sich verwirrt an. Sie kannten sich alle lange genug um ohne Worte, nur durch Blicke miteinander sprechen zu können.

„Ich geh der Sache mal auf den Grund." Sagte Hilde dann und stand ebenfalls auf um hinter Daniela her zu gehen. Diese stand am Waschbecken im WC Bereich des Restaurants und versuchte sich wieder zu fangen.

Uwe hingegen wittere wieder seine Chance, endlich wieder sprechen zu können und fing auch direkt an

„Also ich folge Euch auf allen Kanälen und ich dachte mir gleich, dass da mehr hinter steckt als nur ein paar Tickets..."

„Uwe... sei uns jetzt nicht böse, aber lass uns bitte mit den Ausführungen warten bis Hilde und Daniela wieder hier sind."

„Ach dieses Trauerklösschen. Ich glaub Daniela muss man vor der Show dann etwas Alkohol geben damit sie wieder locker wird. So ein graues Mäuschen, kann doch unmöglich vor eine Fernsehkamera."

Andreas stand auf, warf den Stuhl noch halb um, so dass andere Gäste aufmerksam wurden, stemmte die Hände auf den Tisch, lehnte sich etwas zu Uwe rüber und sagte dann nur „Du Hältst jetzt endlich mal den Rand." Eigentlich wollte Andreas was anderes sagen, doch ein Blick von Chris hatte erreicht, dass er gerade noch die Kurve bekam und sich dann auch wieder setzte.

Uwe hielt nun den Mund, doch etwas anderes nicht bei sich, was Andreas erst nicht so mitbekam, weil es unter dem Tisch stattfand, doch anhand Chris immer größere werdenden Augen und einem verstohlenen Blick nach unten machten dann auch ihn darauf aufmerksam.

„Lasst uns doch nochmal die Gläser heben und auf den Abend anstossen" sagte Andreas dann und half seinem Bruder so aus dem Schlamassel, denn Andreas hatte gesehen mit welcher Hand Uwe sein Glas hielt und die brauchte er nun nicht unterm Tisch sondern am Glas.

Chris atmete erleichtert aus, denn dass war ihm jetzt sehr unangenehm und danke seinem Bruder für diese Hilde mit ohne Ton gesprochenen „Danke".

Alle setzten gerade wieder die Gläser ab, da kamen Hilde und Daniela auch schon wieder an den Tisch. Man sah, dass Daniela geweint hatte, doch auch Hilde schien geweint zu haben.

„Alles ok." Wollte Chris nun wissen, der es sehr bereute sich nicht neben Daniela gesetzt zu haben, denn Uwes Hand war schon wieder unterm Tisch. Zwar noch auf seinen eigenen Oberschenkel, doch Chris wusste es war nur eine Frage der Zeit, bis sie wieder bei ihm landen würde.

Aber nicht nur wegen der Wanderhand von Uwe hätte Chris jetzt lieber neben Daniela gesessen, sondern auch weil er sie jetzt gerne in den Arm genommen hätte. Sie sah so fertig aus.

„Jungs, ich erzähle es Euch später. Das was ich gerade erfahren habe, passt nicht hierher. Ich werde auch nochmal telefonieren und Daniela wieder ins Motel One buchen. Ich bin gleich wieder da."

Hilde stand mit ihrer Handtasche wieder auf und ging nach draussen. Da Uwes Hand gerade wieder auf Chris Oberschenkel gelandet war, stand er ebenfalls auf und ging Hilde hinterher. Nicht nur um jetzt selbst aus dieser Situation zu entkommen, sondern auch zu erfahren was los ist und warum Daniela „allein" zurück ins Motel One gebucht wird.

Das Motel One, ist ein wunderbares Hotel mit hoher Ausstattung, aber im Mittelpreisigen Sektor. Egal welches Haus von dieser Hotel Kette man nutzte, die Zimmer hatten immer die gleiche Ausstattung und sahen zu 90% auch alle gleich aus. Wenn man dieses Hotel häufiger nutzte, dann fragte man sich manchmal schon in welcher Stadt man grade ist, aber es war funktionell und gemütlich ohne viel Schnick Schnack.

Chris würde auch lieber in solchen Hotels schlafen, als in diesen Nobelbutzen, wo man alleine schon 100€ pro Nacht nur dafür zahlte, dass man den Namen des Hotels überhaupt in Gesprächen verwenden durfte. Egal ob Hilton oder Savoy, die Zimmer waren größer als Ihr Gemeinschaftsbüro in Bünde, hatten meist noch eine Mini Bar mit überteuerten Getränken und Snacks und eine Sauna im Bad ist zwar auch ganz toll, aber dafür hatten sie ohnehin kaum Zeit wenn sie beruflich unterwegs waren. Zimmerservice war da der einzige Vorteil, doch den gab es in Mittelklassen Hotels auch, nur halt nicht im Motel One.

Er erreichte Hilde gerade, als sie in ihrer Tasche die Buchungsunterlagen raussuchte.

„Warum buchst Du Daniela um?"

„Damit sie sich wohler fühlt. Christian ich habe gerade Infos erhalten, die ich gerne schon viel früher gehabt hätte, denn wir haben nun eine wichtige Zeugin für zumindest ein Stalkergespann, was ständig an der Firma aufkreuzt"

„Bitte was?"

„Daniela ist aus der Fanszene raus und wollte mit euch so nichts mehr zutun haben, aus Angst einer Person immer weiter zu begegnen. Einer Frau, die vor nichts zurückschreckt, aus krankhafter Liebe zu Dir, so ich buch sie jetzt um, damit sie hier nicht gesehen wird und sich wohler und sicherer fühlt."

Chris wischte sich nervös durchs Gesicht und durch seinen Dreitage Bart. Hilde bat ihn noch wieder ins Restaurant zu gehen, was Chris auch tat, doch nun brauchte er einen Moment auf der Toilette.