Vermessung

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Kwanghee lieferte uns an einen jungen Mann mit aschblondem Haar und einer Figur zum Töten ab. Die Person war unser Schneider und Designer und dabei natürlich der erfolgreichste Asiens in seinem Fach. Obgleich seines jungen Alters entließ der junge Schneider eine Professionelle Ausstrahlung und ich fühlte mich nackt und verletzlich unter seinem Blick. Der Kerl hatte gewiss nicht eine volle Sekunde lang gebraucht um den Prozentualen Fettanteil an meinem Körper, ausgerechnet zu haben. Und plötzlich war ich mir unsicher ob ich nicht vielleicht doch ein paar Kilo abnehmen sollte.
 „Eure Hoheiten“, nickte der Schneider und ich war überrascht wie dürftig seine Begrüßung ausfiel. Offensichtlich hatte wohl keiner in diesem Hochzeits-Komitee auch nur das kleinste Bisschen Respekt für die Thronfolger dieses Landes übrig. Tatsächlich wagte ich jedoch auch nicht den Mann in seine Schranken zu weißen. Dafür war sein Blick zu scharf und die Hand die er in die Hüfte gestemmt hatte zu protzig. „Mein Name lautet Kim Kibum, aber Sie werden mich Key nennen.“ Ich fragte mich ob ich da tatsächlich eine Art Befehl aus seiner Stimme herausgehört hatte, oder ob ich mir alles mittlerweile nur noch einbildete.
 „Oh mh okay?“, murmelte Kai und wow, er klang so unsicher wie ich mich fühlte. In welcher Höhle des Löwen waren wir hier nur gelandet?
 Kim Kibum alias Key wandte sich anschließend zur Seite und sein Blick blieb an Kais jungem persönlichen Diener hängen. Noch bevor ich wusste was geschah, vollführte der stolze Key eine ordentliche Verbeugung vor dem Rangniederen Braunhaarigen. Taemin nickte bloß.
 Ich warf Kai einen schiefen Blick zu und er hauchte mir ein diskretes 'später' zu, das versprach mir die ganze Situation in kürze genauer zu erläutern. Was ich auch dringend nötig hatte.
 „Also“, mischte sich Kwanghee ein „die jungen Herrschaften sind hier um sich beraten zu lassen.“
 Key betrachtete den Hochzeitsplaner als hätte er ein paar Schrauben locker. „Natürlich sind sie das, denkst du ich würde meine Zeit andernfalls einfach so aufopfern?!“
 Der angesprochene (und dabei verspottete) schluckte schwer hinunter. „Natürlich nicht. Natürlich...Mh na dann, es geht um die Farben der Hochzeitsbekleidung, die wir brauchen um sie der Dekoration anzupas...“
 „Also ein paar Farben“, unterbrach Key und hörte von da an nur noch mit halbem Ohr zu. Sein Blick ruhte aufmerksam auf Kai, dann grinste er. „Hatte schon lange nicht mehr zwei so hübsche Menschen einzukleiden, es wird nicht all zu schwer sein ein paar passende Farbtöne für euch beide herauszupicken.“ Ich sah Key anschließend zum ersten Mal aufrichtig Lächeln und entschied, das er eigentlich gar kein so schlechter Mensch sein konnte. Zudem hatte mich das Kompliment etwas ruhiger gestimmt.
 „Ah ja, also...“, begann Kwanghee erneut, doch Key hob, ohne ihn auch nur einen Blick zuzuwerfen, die Hand an, um ihn zu stoppen.
 „Du kannst gehen.“
 „Aber-...“
 „Nein wirklich, geh.“
 „Key ich muss doch wohl-...“
 „Kim Kibum.“
 „Was?“
 „Mein Name lautet Kim Kibum.“
 Kwanghee schüttelte fassungslos den Kopf. „Kibum ich muss dabei sein, ich bin der Hochzeitsplaner, ich bin wichtig!“
 Key seufzte frustriert aus. „Du hast mich nicht verstanden. Es lautet Kim Kibum. Nicht Key, nicht Kibum, alles klar?“
 Kwanghee hatte beinahe Tränen in den Augen und schniefte einmal herzzerreißend. „Schön, ich komme später wieder.“ Im Gehen blinzelte er sich die Tränen aus den Augen.
 Als er den Raum verlassen hatte, wirkte Key nachdenklich. „War das zu harsch?“, richtete er geistesabwesend an Kyungsoo. Kyungsoo zuckte desinteressiert mit den Achseln. „Würde ich nicht sagen.“
 Auch Kibum zuckte die Achseln und holte dann eine Palette mir Stofffetzen unter einem Berg aus Skizzen und Entwürfen hervor. „So, jetzt mit etwas weniger Menschen kann ich mich schon besser konzentrieren.“
 „Uh mh, aber es war doch nur Kwanghee“, begann Kai und Taemin und Kyungsoo sahen ihn lange an.
 „Ja das habe ich gesagt. Viel ruhiger, finden Sie nicht?“, meinte Key, zog eines seiner Stofffetzen von der Palette und hielt es neben Kais Gesicht, kurz darauf dann neben das meine. Erneut lächelte er als hätte er die Sonne aufgehen sehen. „Das sieht gut aus!“  
 Eine ganze Zeit lang sagte dann keiner mehr ein Wort. Key arbeitete still mit seinen Stoffen, entschied zunächst welche Farben uns am ehesten stehen würden und grübelte dann über die Reihenfolge und Lokation nach. „Na gut. Klar ist dass das weiß für die Zeremonielle Trauung benutzt wird.“ Dann blickte er zwischen uns beiden hin und her. „Luhan wird dabei komplett in weiß gekleidet, da seine Haarfarbe es gestattet. Kai dagegen bekommt ein paar Beige und Schwarz-Töne hinzu. So ähnlich wird dann auch der Rest geregelt.“ Key nickte zufrieden. „Dann würde ich jetzt noch eure Maße nehmen, damit wir auch das hinter uns bringen und ich erste Proben für eure unterschiedlichen Anzüge anfertigen kann.“
 Ich schluckte hinunter. „Jetzt?“
 Key nickte. „Ja. Jetzt, runter mit den Klamotten.“
 Ich wandte mich kurz zu Kai der so beschämt aussah, wie ich mich fühlte. „Sollen wir das nicht nacheinander machen, oder ähnliches?“
 Key sah aus als würde er sich jeden Moment von einer Klippe stürzen (oder uns). „Was ziert ihr euch denn so sehr? Habt ihr einander noch nie nackt gesehen? Ich habe Gerüchte gehört die besagen, dass dies keine gewöhnliche arrangierte Hochzeit ist.“ Key neigte den Kopf zur Seite.
 „So ist es auch. Wir sind ein Paar!“, ich schluckte heftig hinunter und verfluchte mein rasendes Herz. Was sollte das denn? Wenn mich meine Erinnerung nicht täuschte, hatte ich Kai schon auf ganz andere Art und Weise berührt und...gefühlt. Warum zitterten meine Hände dann so sehr, als ich mich an den Knöpfen meines Hemdes zu schaffen machte?
 Von der Seite her, hörte ich Kyungsoo leise seufzen und hervor treten. Er verbeugte sich kurz vor mir und schob anschließend meine eigenen Hände zur Seite. „Lassen Sie mich Ihnen helfen Eure Majestät. Sie scheinen erschöpft weil Sie bereits für lange Zeit auf den Beinen sind.“
 Ich war so gerührt von Kyungsoo's Feingefühl und Erfindungsgabe das ich den jungen Diener mit wässrigen Augen beobachtete, während er sich mit flinken Fingern an meinem Hemd zu schaffen machte. Ich wagte kurz zu Kai zu spähen, der sich bereits aus seinem Hemd befreit hatte und die Szene vor sich mit großen Augen beobachtete. Er schluckte sichtlich angestrengt hinunter. Den Blick niemals von Kyungsoo und mir los reisend. Mir wurde unerwartet sehr, sehr warm.
 Key verdrehte die Augen und kramte in der Schublade seines geliehenen Schreibtisches nach einem Maßband. Taemin bat er mit aller Höflichkeit danach, sich einen Stift und Papier zu schnappen und mitzuschreiben. Als Kyungsoo mir das Hemd abstreifte und nach dem Knopf an meiner Hose griff, hörte ich Kai leise Keuchen und erklärte Kyungsoo das ich von hier an übernahm. Der dunkelhaarige verbeugte sich erneut und verzog sich dann wieder an seine Wand.
 Als ich schließlich nur noch in Unterwäsche und Socken da stand, legte Key das Maßband um meinen Körper und murmelte ein paar Zahlen, die Taemin brav mitschrieb. Dieser Taemin war mir ein Mysterium.
 „Key ich hätte eine Frage an Sie“, spuckte ich letztlich aus und erwartete beinahe dass der andere mich einfach ignorieren würde.
 „Was gibt es, Eure Majestät?“, fragte er halb abwesend und schlang für eine Sekunde die Arme um mich, um die Maße meiner Taille zu nehmen. „Oh das ist wirklich schmal“, äußerte er überrascht.
 „Es, wie soll ich sagen, es ist mir aufgefallen, dass Sie Kais Diener gegenüber einen formellen Ton einschlagen, woran liegt das?“ Key hielt in seiner Bewegung inne.
 „Luhan nicht“, zischte Kai, doch der junge Schneider war bereits einen Schritt zurück getreten um mir besser ins Gesicht sehen zu können. Es war eine wahnsinnig schlechte Idee gewesen das Thema in meiner jetzigen unangenehmen Situation anzuschneiden, ich hätte zumindest warten sollen, bis ich wieder eine Hose an hatte. Es wurde schnell kühl.
 „Sie wissen nicht viel über die Angelegenheiten dieses Königreiches nicht wahr?“  
 „Mh, nein“, gab ich zu. „Obwohl ich etwas bei meinem Hauslehrer gelernt habe, über die Geschichte und dergleichen.“
 Key schüttelte den Kopf. „Dieses Ereignis wird Ihnen von keinem Lehrer erzählt, das können Sie mir glauben.“
 „Was ist geschehen?“, drängte ich neugierig nach.
 Key warf Taemin einen schnellen Blick zu. Letzterer hatte die Arme vor der Brust verschränkt und legte eine angespannte Miene zu Tage. „Taemin ist in keinem Fall ein gewöhnlicher Diener. Wenn überhaupt.“
 „Oh, tatsächlich?“ Auch Kyungsoo sah überrascht zu dem anderen Mann.
 „Nein, er...“
 „Lass, ich werde es ihm erzählen“, mischte Kai sich plötzlich ein und sah etwas aufgewühlt zu Boden. „In Wahrheit hat Taemin adliges Blut.“
 „Oh, oh wow, das ist unerwartet, aber warum fungiert er dann als dein Diener, Kai?“
 „Eine Familien-Fehde“, warf Taemin ein und lachte trocken.
 „Was ist geschehen?“
 „Ich weiß nicht ob du es wusstest“, übernahm Kai wieder. „Aber unser Königreich wurde hier in Seoul, der Mitte des Landes sozusagen, früher von zwei Familien geleitet, da viele Menschen hier leben, erschien es nur gerecht die Machtverhältnisse auszugleichen. Besonders, da mein Vater einen Zwillingsbruder besaß und beide somit gleich viel Recht auf den Thron besaßen.“
 Ich formte ein lautloses 'O' mit den Lippen. Mir war nicht bewusst gewesen, das der König einen Bruder hatte.
 „Seoul, von wo aus das ganze Königreich regiert wird, wurde also von meinem Großvater auf seine zwei ältesten Söhne übergeben und die Fläche gleichmäßig aufgeteilt. Seoul war entzweit, aber nur auf territoriale Art. Mein Vater und mein Onkel standen sich sehr nah, musst du wissen. Zu Anfangs zumindest.“
 Eine schreckliche Vorahnung machte sich in mir breit. „Der Frieden hat nicht lange gehalten?“
 „Nein“, Kai schüttelte den Kopf. „Nein überhaupt nicht. Es begann mit Außenpolitischen Unruhen mit anderen Ländern, darunter auch das große China von neben an. Dein Königreich sozusagen. Außenpolitische Probleme verwandelten sich bald in Innenpolitische Ausschreitungen. Das Volk erlitt Hunger, es herrschte Chaos und Anarchie und aller Hass übertrug sich bald auf beide Königshäuser. Das Volk wurde aufständisch, das Proletariat, die unteren Arbeitsklassen begannen sich zu versammeln um die Monarchie zu stürzen.“ Kai seufzte. „Die unterste Klasse, die selbstverständlich die meisten Verluste und Probleme ertragen musste, fühlte sich ausgebeutet, natürlich versuchten sie an ihrer Situation etwas zu verändern.“  
 „Und wie hat sich die Situation beruhigt?“
 Kai sah mich nachdenklich an, in all seiner nackten Schönheit, konnte ich ihm dabei nicht lange ins Gesicht blicken. Ein Blick zur Seite, wo Kyungsoo stand, verriet mir das Kai wohl auf jeden Anwesenden den gleichen Effekt ausübte.
 „Es gab unterschiedliche Lösungsansätze. Die Absolutistische Monarchie auflösen, eine Verfassung gestatten und ein Parlament errichten, war einer dieser Lösungsansätze. Damit könnte man sich eventuell auf eine konstitutionelle Monarchie einigen und das Volk mit freiheitlichen, so genannten, demokratischen Elementen leiten. Man erhoffte sich das Volk würde ruhiger werden wenn man ihnen mehr Repräsentation durch ihre eigenen Leute bewies.“
 „Das klingt als würde man die alte Ordnung und alle Traditionen einfach  über den Haufen werfen wollen?“, äußerte ich überrascht. An so etwas würde der Adel in meinem Land noch nicht einmal einen einzigen Gedanken verschwenden.
 „So ist es, deshalb entstand auch der zweite Lösungsansatz.“ Kai fröstelte es und während er mit seinem Bericht fortfuhr beendete Key seine Arbeit im Stillen. Als er all meine Werte beisammen hatte, reichte er mir mein Kleiderbündel.
 „Und wie lautete der andere Ansatz?“
 „Das Volk in Schach halten, wenn nötig mit Gewalt“, flüsterte Kai.
 „Unterdrückung also“, murmelte Key abwesend und wandte sich Kais Körper zu.
 „Nennen wir es den etwas radikaleren Weg“, seufzte der Königssohn.
 „Der König und sein Zwillingsbruder konnten sich auf keinen Lösungsansatz einigen nicht wahr?“, fragte Kyungsoo mit geweiteten Augen und Kai nickte.
 „Taemins Vater...Der zweite König des Landes also, entschied sich für den liberalen Weg und hoffte auf eine friedliche Verhandlung mit dem Volk, während mein Vater...seine Autorität als König gefährdet sah und sein Militär gegen sein eigenes Volk aufrüsten ließ.“
 „Das ist grausam“, entfuhr es Kyungsoo angewidert und Kai zuckte leicht zusammen.
 Ich warf meinem Diener einen spitzen Blick zu. „Vergiss dich nicht.“ Kyungsoo starrte verärgert zu Boden und hätte Kai nicht in diesem Moment das Wort wieder ergriffen, ich wäre zu Kyungsoo geschritten um ihn zu zwingen sich ordentlich bei Kai zu entschuldigen.
 „Das war es, so viel muss wohl auch ich zugeben. Und Taemins Vater sah ebenfalls die Problematik in alle dem. Er versuchte mit meinem Vater zu verhandeln und bat ihn seine Truppen nicht auszusenden, doch mein Vater blieb stur. Er begründete sich mit dem Gedanken, dass wenn das Königshaus nicht sofort handelte, dassVolk den Palast zu erst stürmen würde. Auf jeden Fall, führte dies dazu, dass mein Vater und mein Onkel sich schrecklich stritten.“
 „Und dann?“
 „Als die Lage immer gefährlicher wurde, beschloss Taemins Vater einen Putsch. Mit Anhängern des Militärs und anderen Meinungsvertretern gedachte er meinen Vater von seiner Position zu verdrängen und zum alleinigen Herrscher zu werden, um dann seine moralischen Vorstellungen durchzusetzen.“ Kai lachte bitter. „Aber stellt euch das doch mal vor. Mein Onkel hat sich an Adlige gerichtet. Die oberste Klasse die aus unserem jetzigen System nur profitierte, wieso sollten gerade diese Menschen ihre Privilegien und ihr gutes Leben aufgeben nur um ein wenig Krieg mit der untersten Klasse zu vermeiden? Es war ein unmögliches Unterfangen. Mein Vater wusste über den Verrat seines Bruders lange bevor der Plan umgesetzt wurde Bescheid.“
 „Was hat er getan?“, fragte ich atemlos und Key lachte.
 „Was wohl? Er hat seinen eigenen Bruder und dessen Familie und treuesten Anhänger ermordet und somit das zweite Adelshaus ab geschaffen.“ Key hielt inne und sah Kai fest in die Augen während er die Maße seines Brustumfangs nahm. „Als das zweite Adelshaus untergegangen war, nahm er seine zwei Neffen aus Mitleid in seinem Palast auf.“ Er deutete mit dem Kopf zu Taemin. „Wobei er ein Kind als Diener für seinen eigenen Sohn behalten hat und das zweite...nun das ist ein Rätsel, keiner weiß was mit dem zweiten Kind geschehen ist.“
 „Wieso...wieso hat er das getan? Ich meine, Taemin war damals doch noch ein Kleinkind.“
 „Zur Abschreckung“, flüsterte Taemin und seufzte leise. „Um anderen Adligen vorzuführen was mit ihren Familien geschehen könnte, wenn sie sich gegen ihn auflehnen.“
 „Klingt...plausibel“, meinte ich, konnte jedoch das schlechte Gefühl nicht unterdrücken, dass sich in mir ausbreitete. Immerhin war Taemin nicht nur Kais Cousin sondern genau so berechtigt auf dem Thron zu sitzen wie Kai selbst.
 „Wie ist das ganze schließlich geendet?“
 „In Bürgerkrieg“, antwortete Kai. „Weil mein Vater nicht bereit war die Traditionen zu brechen, hat er das Militär ausgesandt und das Volk attackiert. Viele Menschen sind dabei gestorben.“ Kyungsoo keuchte leise. „Doch erst als Magier aufs Schlachtfeld entsandt wurden, hat sich alles wieder beruhigt. Gegen Magier ist das Volk nicht angekommen, daher wurden die Beschwerden leiser und die Unruhen immer weniger. Als mein Vater endlich Frieden mit China geschlossen hat, sind auch Innenpolitisch die Probleme geschwunden. Die Länder mussten sich nicht mehr Sorgen um Krieg machen, die Wirtschaft konnte sich wieder darauf konzentrieren ihr Volk zu ernähren und nicht irgendwelche Waffen, also Schwerter und so weiter herzustellen. Damit wurde das Volk beruhigt, bis heute.“
 Ich seufzte. „Kein Wunder, dass diese Heirat deinen Eltern so wichtig ist“, seufzte ich. „Wir sind tatsächlich der Beweise für Frieden. Und so lange Frieden zwischen den Ländern herrscht, wird es auch im Inland keine Probleme geben. Das ergibt Sinn.“  
 Kai nickte schwach. „So ist es.“
 „Dieser Bürgerkrieg und all die Toten sind also ausgelöst worden, einzig weil der König seine hohe Position gefährdet sah?“
 „Kyungsoo!“, zischte ich wütend. Was war heute nur in ihn gefahren?!
 Doch Kyungsoo schien mich gar nicht wirklich wahrzunehmen. „Meine...meine Eltern mussten sterben weil der König sich vor der untersten Klasse fürchtete?“ Ich starrte den dunkelhaarigen erschrocken an. „Ich wurde nur deswegen versklavt?“
 „Oh Gott“, flüsterte Kai. „Kyungsoo das...“
 Mein Diener schüttelte schnell den Kopf und obwohl in seinen Augen Tränen glitzerten bedeutete er damit Kai aufzuhalten. Mein Verlobter hielt daraufhin den Mund, doch man sah ihm die Erschütterung deutlich an.
 „Politik ist tatsächlich etwas sehr miserables“, murmelte Key. „Meine Eltern waren ebenfalls Rebellen und treue Anhänger von Taemins Vater, weswegen sie letztlich niedergemetzelt wurden. Anders als bei Taemin, war meine Familie politisch jedoch nicht wichtig genug um mich auch zu töten. Und gleichzeitig nicht unwichtig genug um mich auf den Sklavenmarkt zu versteigern.“ Er trat einen Schritt zurück und verbeugte sich dann zunächst bei Kai, dann bei mir. „Wir sind hier fertig Eure Majestäten, sind unsere Dienste sonst noch irgendwie gefragt?“
 Geistesabwesend schüttelten wir beide den Kopf und damit winkte Key Taemin und Kyungsoo aus dem Raum, bis letztlich nur noch Kai und ich zurück blieben.

Königlich VerliebtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt