four

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Erschöpft ließ ich mich auf die weichen Sessel im Gryffindor Gemeinschaftsraum fallen. Der erste Tag in Hogwarts war ziemlich anstrengend gewesen. Vor allem hatte ich Malfoys Fratze viel mehr als sonst ertragen müssen. Harry und Ron setzten sich neben mich und Harry lächelte mich an. 

"Na, wie hast du denn die Strafe von Snape überstanden?", fragte er mich bemüht ruhig und ich seufzte. Das fragte ich mich tatsächlich auch. 

"Naja, Malfoy ist früher abgehauen. Stellt euch vor, er hat sich bei mir entschuldigt", murrte ich. Den Teil mit dem 'Schlammblut' ließ ich lieber aus.

"Er hat was?", kam es aus Harry und Ron gleichzeitig. Sie starrten mich beide sprachlos an. Ja, die Vorstellung, dass Malfoy sich jemals bei irgendwem entschuldigen würde, war einfach absurd. Es war eben der Malfoy. Er wusste normalerweise nicht einmal was eine Entschuldigung ist.

Ich starrte den Kamin war uns an, welcher in die Wand gebaut wurde. Dort loderte kleines Feuer, was einen gemütlichen Eindruck vermittelte. Ich konnte mir echt nicht zusammenreimen, was mit Malfoy heute falsch war. Und dazu konnte ich selbst nicht einmal realisieren, dass er sich bei mir entschuldigt hatte.

"Er hat sich bei mir entschuldigt", wiederholte ich. 

Ron zog die Augenbrauen zusammen. "Was ist denn bei dem falsch gelaufen?", fragte er dann irritiert. "Bestimmt wollte er nur, dass du ihn nicht bei Snape verpetzt, wenn er früher ab-"

"Das habe ich auch schon gedacht", murmelte ich. "Aber genau da ist das Problem! Er meinte es offensichtlich ernst." Ich ging mir durch meine auch so schon zersausten Haare und seufzte bei dem Gedanken, dass wir noch ziemlich viele Hausaufgaben aufbekommen hatten und das obwohl heute der erste Unterrichtstag gewesen ist. 

Während ich also meine Sachen aus der Tasche packte, starrten mich meine Freunde entgeistert an. "Wie er meinte es ernst?", fragte Harry verwirrt. "Du kennst doch Malfoy. Er würde sich nie einfach so entschuldigen."

Ich nickte. Ja, das wusste ich, aber heute hatte er wohl nicht alle Tassen im Schrank gehabt.

"Vielleicht hat er sich ja verliebt", flötete Ron, woraufhin er einen fetten Tritt gegen sein Schienbein meinerseits kassierte. "Auu! Das war doch nur ein Witz!"

"Keiner lacht, Ronald", fauchte ich und Ron warf mir einen beleidigten Blick zu, während ich meine Schulsachen auf dem kleinen Tisch ausbreitete. 

"Aber jetzt mal ehrlich", fing Ron von vorne an. "Es kann doch sein, dass er sich verändert hat." Harry und ich starrten Ron an. Seine Augen huschten abwechselnd zu meinem und dann zu Harrys Gesicht, dann seufzte er: "Okay, ihr habt Recht, das ist Malfoy. Er kann sich nicht verändern."

Harry und ich nickten entschlossen. Wie konnte Ron überhaupt denken, dass Malfoy sich verändert haben könnte? Nur weil er sich mal eben bei mir entschuldigt hatte? Okay, um ehrlich zu sein hätte ich mir nie vorstellen können, dass der Malfoy sich mal bei mir entschuldigen würde. Und das auch noch freiwillig.

[...]

Die nächste Woche verging ziemlich abenteuerfrei. Malfoy und ich gingen uns wie immer aus dem Weg und in den Zaubertrankstunden redeten wir nicht miteinander. Wir ignorierten uns einfach komplett wofür ich ziemlich dankbar war. Seine Aktion am ersten Schultag hatte mich nämlich ziemlich verwirrt und teilweise aus dem Konzept gebracht, obwohl ich mich nicht so leicht aus dem Konzept werfen lasse.

In der zweiten Woche Dienstag hatten wir wieder Zaubertränke und ich muss sagen, mittlerweile habe ich mich an meinen Sitzplan gewöhnt. Solange Malfoy seine Klappe hielt, war alles super. Bestimmt dachte er dasselbe auch von mir. Aber mir war es egal.

be mine - DRAMIONE FFWhere stories live. Discover now