eight

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Schnell atmend bewegte ich mich in irgendeine Richtung. Ich hatte absolut keine Ahnung, wie spät es war und wo ich war. Ich konnte gar nicht mehr klar denken und irgendwie fand ich plötzlich alles fünffach so lustig. Selbst der Gedanke daran von irgendeinem Lehrer erwischt zu werden, brachte mich zum Grinsen. Sei es auch Snape. 

Der Nachteil allerdings war, dass mir einfach schwindelig war und ich das Gefühl hatte erbrechen zu müssen. Aber es war nicht so schlimm. Mein Magen drehte sich einfach. Doch so langsam trieben mich meine Beine nicht mehr voran und ich wusste nicht wo ich war, da mein Orientierungssinn gerade nicht vorhanden war. Außerdem war es dunkel und ich konnte fast nichts sehen.

Ich wollte gerade um eine Ecke biegen, als ich plötzlich geradewegs in irgendjemanden hineinlief. Ich stolperte zurück und da mein Gleichgewichtssinn gerade sowieso nicht mitspielte, landete ich auf dem Boden. Mein Kopf pochte heftig und ich hatte das Gefühl, dass ich womöglich ersticken würde, würde ich gleich keine frische Luft bekommen.

Während ich mir den Kopf rieb, sah ich auf, direkt in die hellgrauen strahlenden Augen von einem großen blonden Jungen blickte. Er starrte mich von oben aus an und fragte sich wahrscheinlich gerade genauso sehr wie ich, was ein Schüler nachts in den Gängen zu suchen hatte.

"Granger, was zum-", fing er leise an, da er nicht unbedingt losschreien wollte und erwischt zu werden.

"Luft", keuchte ich. Langsam wurde mir ernsthaft schwindelig, dass alles vor meinen Augen verschwamm. 

"Was?", fragte er irritiert. Zuerst sah er sich um, ob jemand in der Nähe war, mit dem ich vielleicht gekommen wäre, aber es war keiner hier. Er kniete sich vor mich hin, da ich immer noch auf dem Boden saß und hilflos versuchte genug Luft zu bekommen.

"Granger, was machst du hier mitten in-", setzte er wieder an.

"Luft", wiederholte ich kraftlos. "Ich brauche Luft." Ich bemerkte selbst wie schwach meine Stimme klang, aber ich konnte nichts dagegen tun. Ich hatte keine Kraft mehr. Ich sah, wie Malfoy leicht die Stirn runzelte, mehrere Haarsträhnen fielen ihm unordentlich ins Gesicht und mir fiel auf, wie sehr es mir gefiel. Er hatte schöne Haare.

Hermine, verdammt, was denkst du denn da? Doch es war machtlos. Egal wie sehr ich es nicht wollte, ich mochte sein Aussehen. Ob er meins auch so mochte...?

Ich sah Malfoy wieder in die hellgrauen Augen, welche ziemlich kalt waren und keinerlei von Gefühlen zeigten. Offenbar konnte er sich nicht entscheiden, ob er mich hier einfach sitzen lassen sollte oder mir doch helfen. Leicht genervt seufzte er dann und packte mich dann grob am Arm. 

"Was hast du getrunken, Granger?", zischte er mich an, als er mich hochzog. Als ich auf den Beinen stand wurde mir wieder ein wenig schwindelig und ich griff nach seinem anderen Arm, an dem ich mich festkrallte. Ich spürte, wie er sich anspannte. Offensichtlich mochte er es nicht, wenn man ihn berührte.

Ich hörte wie er wieder seufzte und mich dann loszog. Dabei lugte er um jede Ecke, um ja nicht erwischt zu werden. Wäre ihm ja ganz schön peinlich nachts draußen auf den Fluren mit Hermine Granger erwischt zu werden. Himmel, was tat ich hier eigentlich? Erst betrank ich mich, dann brach ich aus dem Gemeinschaftsraum und jetzt krallte ich mich an Draco Malfoy, der mich irgendwo hinschleppte. Aber ich ließ es geschehen.

Ich stolperte beinahe bei jedem zweiten Schritt und einmal fiel ich sogar fast hin, wäre da nicht Malfoy, der mich glücklicherweise abfing, wenn auch nur widerwillig.

Ich wurde immer schlapper und müder und meine Schritte verlangsamten sich immer wieder, doch Malfoy gab nicht nach und zerrte mich immer weiter. Ich gähnte zwischendurch und lächelte dann aus einem mysteriösen Grund verträumt vor mich hin. Dabei kam es mir so vor, als wäre Hogwarts unendlich groß. Ich hatte keine Ahnung wie lange wir schon gingen, aber es kam mir wie eine Ewigkeit vor. Ich schlief beim Laufen fast schon ein.

be mine - DRAMIONE FFOpowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz