Come Back

61. Unvergessliche Erinnerungen

Wir saßen noch bis spät in die Nacht im Wohnzimmer und redeten über Gott und die Welt, wobei Harry und ich natürlich Gesprächsthema Nummer Eins waren. Harry erzählte den anderen grob, was zwischen uns passiert war und wie sich das ergeben hatte. Grinsend wünschten uns die Jungs viel Glück, nachdem wir ihnen das Versprechen abgenommen hatten, das Niemandem zu erzählen und erst recht nicht Harrys Management.

Auch die nächsten Tage verliefen nicht besonders ereignisreich. Wir verbrachten die meiste Zeit im Studio, alberten herum und waren zwischendrin etwas produktiv.

Schließlich trommelte ich die anderen zusammen, nachdem wir von einer Aufnahme wieder zurückkehrten.

"Wie habt ihr euch das denn jetzt gedacht? Von wegen Reunion? Wann wollt ihr das machen? Wer soll davon erfahren? Spielt ihr ein Konzert? Werdet ihr Werbung machen? Was soll danach passieren?", bombardierte ich die Jungs mit Fragen. Bis jetzt hatte sich nämlich noch niemand darüber Gedanken gemacht, wie ein Comeback jetzt tatsächlich aussehen sollte.

"Ich würde es vorziehen, wenn wir das erst relativ kurzfristig bekanntgeben", meinte Zayn, der den Trubel schon immer nicht so gut verkraftet hatte wie die anderen vier. Wir waren alle damit einverstanden und so machten wir uns an die restliche Planung.

Schlussendlich einigten wir uns darauf, dass es ein Comeback-Konzert hier in London geben sollte. Dort wollten die Jungs die neugeschriebenen Songs sowie ihre größten Hits von früher spielen. Anschließend sollte sich der Trubel erstmal wieder etwas legen. Momentan war eine weitere Phase geplant, an der die Jungs vorerst nur neue Songs schreiben würden, danach würde eine Welttournee stattfinden.

Ob das alles so wie geplant ablaufen würde, wusste natürlich niemand von uns, doch das war der grobe Plan, den wir innerhalb von etwa vier Stunden ausgearbeitet hatten.

"Ich brauche jetzt eine Pause", stöhnte Niall, nachdem wir die Entwürfe zu der Zeitplanung an die Manager der Jungs geschickt hatten. Wir alle stimmten ihm zu.

"Hat jemand eine Idee?", fragte Liam in die Runde.

"Fußball?", meinte Harry und grinste Niall herausfordernd an.

"Gerne", schaltete sich Louis ein und damit war die Sache beschlossen. Besonders begeistert war ich von der Idee nicht, aber was sollte ich schon dagegen sagen?

Liam holte einen Ball und wir gingen raus auf die Straße. Etwas entfernt von Harrys Haus, waren die Villen nicht mehr so prunkvoll und langsam sah es eher nach Reihenhäusern aus. Zielsicher steuerte Harry einen alten Hinterhof an. "Hier können wir spielen. Früher war ich hier öfter und der Hof wird schon seit Ewigkeiten nicht mehr benutzt."

Mit Steinen markierten wir zwei Tore und bildeten dann die Mannschaften. Ich war mit Harry und Liam in einem Team, Louis Niall und Zayn in dem anderen. Harry platzierte mich im Sturm, obwohl ich protestierte und meinte, dass ich doch eigentlich noch nie Fußball gespielt hatte. Doch er ließ sich nicht erweichen und so stand ich mehr im Weg, als aktiv an dem Spiel mitzuwirken.

Trotzdem machte es Spaß. Es war amüsant zu sehen, wie sich die besten Freunde aufeinmal zu den schlimmsten Rivalen entwickeln konnten. Ständig schrie irgendjemand und das Spiel bestand mehr aus harmlosen Fouls als aus wirklichem Fußballspielen.

Zayn und mir wurde es irgendwann zu bunt und wir setzten uns an den Rand während wir den anderen zusahen.

"Bist du jetzt also richtig mit Harry zusammen?", fragte Zayn irgendwann leise. Ich wandte ihm meinen Kopf zu.
"Nein ich glaube nicht. Wir haben die Abmachung getroffen, dass wir nichts überstürzen wollen. Wenn ihr irgendwann auf Tour seid und alles. Es wird sich noch so viel ändern und da wäre es dumm, jetzt eine voreilige Entscheidung zu treffen"