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Leeve hatte uns angeboten, uns in einem Nebenraum etwas auszuruhen. Ich war ihm sehr dankbar dafür. Trotz, dass ich so müde war, konnte ich nicht wirklich abschalten. Mir gingen viel zu viele Gedanken durch den Kopf. Der Plan, den wir gemacht hatten, war riskant, aber das war es ja immer. Wir würden bei Nachteinbruch starten und bis dahin wollte ich die Ruhe vor dem Sturm genießen.

Die Sonne war untergegangen und wir waren auf dem Weg zu den Projektoren. Kain war im Stützpunkt geblieben und überwachte dort unsere Mission. Anakin und ich glitten lautlos und unauffällig durch die Straßen. Typisch zedianisch gekleidet, fielen wir kaum auf. Meine Hand lag immer an meinem Lichtschwert. Zwei Straßenzüge entfernt machten sich Leeve und Ayla, die wir mit den anderen Rebellen überzeugt hatten, ebenfalls bereit.

Unscheinbar beobachteten wir das Treiben. Trotzdem fielen einige Blicke auf uns. Anakin war Spezialist darin, Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Das hatte Meister Plo zu mindestens mal gesagt und er hatte damit definitiv nicht unrecht.

Ich entdeckte ein Wachtrupp ganz in unserer Nähe. Das war unsere Chance. Ich sah zu Anakin hinüber, der mir nur stumm zu nickte. Wir näherten uns ihnen. „Können Sie uns bitte helfen?", sprach ich die beiden Männer an. Sie blieben stehen und drehten sich zu uns um: „Ja, bitte?" Die Stimme des Mannes klang leicht genervt. Vielleicht hatte er heute schon genug Passanten den Weg gewiesen. „Wir suchen ein schönes Restaurant. Können Sie uns eins empfehlen?", spielte ich die hilflose Freundin. Die beiden Männer schauten erst sich an und dann wieder uns: „Hören Sie mal, wir sind Wachtruppen und keine Touristenführer." Ich sah wie Anakin seine Hand hob: „Ihr werdet uns folgen." Ich spürte die Macht, die er einsetzte. Sie war stark, viel stärker als meine. „Wir werden Euch folgen.", sprachen die Männer im Chor. Anakin stiefelte los und die Männer folgten uns unauffällig. In der Straße war kaum eine Person und wenn, war sie entweder schon leicht angetrunken oder so sehr mit ihrem Partner beschäftigt, dass sie uns keine Aufmerksamkeit schenkte. Wir lockten sie in eine Seitengasse, die dunkel und schmoderig war. Diese Orte sind einfach nur ekelhaft.

Die beiden Soldaten standen hypnotisiert vor uns. „Ihr werdet uns Eure Chipkarten aushändigen.", befahl Anakin die beiden. „Wir werden Euch unsere Chipkarten aushändigen.", wiederholten die beiden und zogen jeweils ihre Chips aus ihrer Tasche. Sie gaben sie uns ohne nachzudenken. Ich grinste Anakin an, weil unser Plan aufgegangen war. „Ihr werdet Eure Runde wie gewohnt fortsetzten und das hier vergessen.", wandte Anakin die Macht an. Die beiden wiederholten den Satz, drehten sich auf dem Stiefelabsatz um und stampften davon.

„Na, das war einfach.", kommentierte Anakin und wog die Chipkarte in seiner Hand. „Stimmt.", meinte ich und funkte Leeve an.

„Ahsoka an Leeve, kommen.",

„Leeve hier, habt ihr die Chipkarten?"

„Ja, haben wir. Wir treffen uns am Treffpunkt.", erzählte ich ihm von der gelungenen Mission.

„Alles klar, Leeve Ende."

Wir traten unseren Weg zum Treffpunkt an. Ich fühlte mich ein bisschen, wie ein Verbrecher und hatte dauerhaft das Gefühl, beobachtet zu werden. Ich spürte, dass diese Mission nicht so einfach bleiben würde, wie es schien. Und Anakin schien das auch zu spüren. In seinem Blick konnte ich es sehen.

Leeve und Ayla kamen uns entgegen. Wir hatten uns einen Plan überlegt, wie wir möglichst unauffällig ihnen die Chipkarten übergeben. Wir liefen gerade auf einander zu, so als wären wir zwei Mauern, die jeden Augenblick auf einander treffen könnten. Aber genau das war der Plan. Die beiden rempelten uns an, wobei die Chipkarten blitzschnell die Besitzer wechselten. Leeve bekam die von Anakin und Ayla die von mir. „Passen Sie doch auf!", maulte Ayla. „Wir sollen aufpassen? Sie hatten doch Mujas auf den Augen!", schoss ich zurück. Ayla sah mich böse an. „Komm, Liebling wir gehen weiter. Mit so etwas müssen wir uns nicht abgeben.", Anakin zog mich am Arm nach vorne. Ich schüttelte den Kopf, folgte aber seiner Anweisung. Leeve zog Ayla ebenfalls in die andere Richtung. „Sehr gut.", flüsterte Anakin mir unauffällig zu. Mit diesen Chips würden Ayla und Leeve es durch den Scanner schaffen und in die Projektoren eindringen können.

Ahsoka Tano- Zwischen den FrontenWhere stories live. Discover now