Kapitel 13

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Türkische Wörter in diesem Kapitel, die manche nicht verstehen könnten:

Iyimisin - Geht es dir gut?
Sucuk - Türkische Knoblauchwurst
Muhlama - Türkischer geschmolzener Käse
Menemen - Türkisches Gericht mit Ei, Tomaten, je nach Geschmack Gemüse und Gewürze
Cecil - Fadenartiger türkischer Käse
Kizartma - Übersetzt : Gebratenes ; Oft ist es gebratenes Gemüse oder Pommes

"Aykan ich bin so froh, dass du wieder da bist.", erwähnt Enisa jetzt schon zum unzähligen Mal.

Aykan fragte mich nach Erlaubnis, ob sie mit uns frühstücken kann und ich hatte nicht großartig etwas dagegen, sodass ich es selbstverständlich bejahte. Außerdem war es nicht mein Recht darüber zu urteilen, weil er mich eingeladen hat und nicht ich ihn. Trotzdem finde ich seine Rücksicht toll, also dass er nach meiner Meinung und Erlaubnis gefragt hat, da nicht jeder Mensch darauf achtet. Abgesehen von ihren giftigen Blicken, die sie mir ja am Anfang zugespuckt hat, behandelt sie mich wie Luft und ignoriert mich derweil, da ihre Aufmerksamkeit nur Aykan gilt. Ich kann es verstehen, denn die beiden haben sich seit Jahren nicht gesehen.

"Was machst du eigentlich beruflich? Bist du in der Medizin tätig?", öffne ich freundlich ein Gesprächsthema, während ich meinen Blick auf den Tisch, befüllt mit Leckereien, herumschweifen lasse.

"Wie bitte?", runzelt sie die Stirn fragend, obwohl sie mich mit Sicherheit klar und deutlich verstanden hat.

"Ich fragte, ob du in dem medizinischen Bereich arbeitest, da du den Anschein machst. Aykan wollte auch Arzt werden und ich dachte mir, dass es dort eventuell einen Zusammenhang geben könnte.", rede ich lauter, deutlicher, langsamer und mit einem Druck im Ton. Aykan verfolgt aufmerksam das Gespräch.

"Ich habe mein Medizinstudium neu beendet und arbeite seit ein paar Tagen im Krankenhaus. Ich habe früh die Schule absolviert, deswegen bin ich schon mit 24 Jahren fertig. Aykan und ich haben damals davon geträumt gemeinsam zu studieren und uns eine gemeinsame Zukunft aufzubauen, falls du verstehst, was ich meine.", gibt sie deutlich zu verstehen und schaut etwas erwartend zu Aykan rüber.

"Wir haben doch schon oft darüber gesprochen.", spricht er in einem harten Ton aus und verdreht seine Augen.

"Wieso? Es ist doch kein Geheimnis, dass wir zusammen studieren, währenddessen heiraten und Kinder bekommen wollten?", gibt sie schulterzuckend von sich. "Wäre das mit Serkan damals nicht passiert und wärst du dann nicht nach Deutschl-."

"Enisa! Wir haben schon damals darüber geredet und es war nichts mehr als eine Kindergartenbeziehung. Damals war alles anders und das weißt du genau und außerdem habe ich schon lange vor den ganzen Ereignissen alles beendet.", beteuert er scharf und trinkt angespannt seinen Schwarztee.

Wäre das mit Serkan damals nicht passiert. Noch immer tut es weh daran zu denken, mit was für einem Menschen ich zusammen war. Daran zu denken für wen mein Herz am schlagen war. Wie jedes Mal bereichert mir dieser ab und zu herumschwirrende Gedanke einen ekelhaften Schauer über meinen ganzen Körper und meinem Gesicht entweicht jegliche einzelne, nach Leben aussehende Farbe.

"Asya? Iyimisin?", höre ich einen besorgten Aykan Gegenüber von mir, der mich zum Glück wieder aus meiner Trance holt. Stumm nicke ich und trinke einen Schluck von meinem heißen Schwarztee. [Geht es dir gut?]

"Es tut mir leid, wenn meine Worte dich verletzt haben. Ich dachte du wusstest von mir und alldem Bescheid.", entschuldigt sie sich. Leider bin ich mir aber nicht so sicher, ob die Entschuldigung auch der Wahrheit entspricht, da ihre Art mir etwas anderes verrät.

"Es war nicht wegen dir und Aykan. Es ist wegen etwas anderem gewesen.", zucken meine Mundwinkel kurz hoch und ich pieke mit eine Gurke auf meine Gabel, die ich daraufhin esse.

Just a hugWo Geschichten leben. Entdecke jetzt