𝐼'𝑚 ᭙ꫀꪖ𝘬

108 26 94
                                    


᯽ꪗꪮꪮꪀᧁ𝓲᯽

Diese Augen. Diese braunen, glanzlosen Augen.

Es war, als würden sie mir tief in meine Seele blicken, als würden sie alle meine Geheimnisse kennen. Als wüssten sie alles über mich, jedes Detail, jede noch so unwichtige Einzelheit.

Man konnte meinen, dass er die Fähigkeit besaß, in die Gehirn seiner Mitmenschen sehen zu können, als könne er jeden einzelnen Gedanken genauso gut hören, wie seine eigenen. Dies war zumindest mein Empfinden, was den kalten, emotionslosen Blick des 17-Jährigen betraf, anders konnte ich mir diesen nicht erklären.

Doch genau dieser Blick war es, welcher den Jungen so interessant für mich machte, auch wenn ich mich fragte wo dieses Interesse auf einmal her kam.

Vielleicht waren es seine Augen, denn diese schienen, als hätten sie so unendlich viele Worte zu erzählen, eine Geschichte von der niemand etwas wusste, ein Geheimnis das unbeweglich in der Luft schwang. Und das machte mich in einer Art und Weise traurig, da er anscheinend so vieles zu berichten hatte, aber ihm keiner Gehör schenken wollte oder der Junge war einfach nicht daran interessiert, sein Leiden mit anderen zu teilen. Vielleicht war es einfach sein Charakter oder seine eigene Zurückhaltung waren ihm dabei im Weg. Sicher war ich mir jedoch bei keiner meiner Theorien.

Was machte ich mir auch so viele Gedanken um diesen Taehyung?

Wir kennen uns nicht, aber etwas war an seiner Art, das mich faszinierte, auch wenn ich es mir nicht erklären konnte...

,,Yoongi? Du starrst." Mich an meinem Essen verschluckend, sah ich in große, freundliche Augen, die belustigt funkelten.

,,Was...?", verwirrt wegen der Aussage, welche von dem Jungen mit den großen Augen ausging, suchte mein Blick, der durch das Husten etwas getrübt war, wieder die vorherige Stelle auf.

Auf mein noch immer fragendes Augenpaar, trafen sie. Seine Augen.

Seine kalten Augen starrten mir ein weiteres Mal in meine verkümmerte Seele. Erbarmungslos, als würde er versuchen mich mit seinem Blick zu erdolchen, auch wenn ich nicht glaubte, dass dies die Absicht des Braunhaarigen war.

Dafür schien er zu gleichgültig, als das er sich für das Leben von jemanden wie mir, interessieren würde...

Dieser Blick, diese Blöcke aus braunem Eis schienen so undurchdringbar wie eine Meter dicke Steinmauer vor den Toren einer ungeschützten Festung.

Würde es diese Mauer nicht geben, würden die Burgwände anfangen zu bröckeln, so lange bis sie einstürzten und alles mit sich rissen.

So, und nicht anders kam mir der junge Mann vor: Wie eine Festung, in welcher ein König lebte, dem es galt sein Reichtum zu schützen, in dem er jeden so fern wie möglich entfernt hielt. Dieser König baute seine Mauer ganz allein, stein für stein war es sein Werk.

Bloß das Taehyungs Kälte die Mauer darstellte, sein Gehirn die Festung und der dort, ganz offensichtlich, tobende Gedankensturm den König formte.

,,Du tust es schon wieder.", diesmal klang Dae's Stimme dringlicher, als bei dem Mal davor.

Beschämt, da ich merkte wie schräg ich den Jungen wieder angestarrt habe, wandte ich nun den Kopf meinem besten Freund zu.

,,Du findest den Neuen wohl interessant, hm?". Verschwörerisch wackelte dieser mit seinen Augenbrauen und lachte, als meine Wangen eine leichte rote Färbung annahmen. ,,Ach halt doch die Klappe und iss dein Essen." Mit einem Blick, der eigentlich total ernst und angepisst aussehen sollte, funkelte ich Daejoon an.

𝖲𝖼𝗁𝖺𝖼𝗁𝗆𝖺𝗍𝗍 (𝖳𝖺𝖾𝗀𝗂)On viuen les histories. Descobreix ara