𝐻𝑢𝑟𝑡 ᠻꫀꫀꪶ𝓲ꪀᧁ𝘴

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᯽ꪗꪮꪮꪀᧁ𝓲᯽

,,Wehe du wagst es, ihn noch ein einziges Mal anzurühren.", zischte ich mit einer langsamen und bedrohlichen Stimme in das Ohr des Jungen.

Man hatte diesem arroganten Arsch wohl nicht beigebracht, sich nicht in das Leben anderer einzumischen...

Auf meine Worte hin wich Minjun ein wenig nach hinten, wobei leichtes Entsetzen über seine Gesichtszüge huschte, das sich aber ebenso schnell verflüchtigte, wie es gekommen war. Als hätten ihn meine Worte kein Stück eingeschüchtert, setzte er wieder sein lässiges, mit einem Grinsen gezierten, Pokerface auf.

Wie sehr ich dieses Gesicht doch hasste, wie sehr ich diesen Typen hasste.

Purere Verachtung schlug nun wie Wellen gegen meine Magenwand und ließ meine Hände ein wenig erzittern.

Er hatte mich so oft schikaniert als wir jünger waren, so oft hatte er gesagt alles was geschehen ist, sei allein meine Schuld und ich hatte ihm diese dummen Worte auch noch geglaubt. Ich war so dumm, dass ich ihm alles ohne jegliche Hintergedanken geglaubt habe. Ich war so naiv.

Doch ich kam dahinter, ich hab alles herausgefunden. Er hatte sich bloß über mich und meine Lage lustig machen wollen, weil es ihm gefiel andere fertig zu machen. Es gefiel dem etwas Älteren ungemein seine Mitmenschen mit egal welchen Mitteln zur Weißglut zu treiben oder sie mit verletzenden Worten zu brechen, sie ängstlich und am Ende zu sehen. Und eben dies wollte ich Taehyung ersparen. Es schien zwar nicht so, als bräuchte er meine Hilfe, aber er weiß nicht, mit wem er sich anlegt.

Minjun prügelt sich gerne, es war bei ihm fast wie eine Sucht, keine Gelegenheit ließ er aus, um andere zu provozieren oder wütend zu machen. Meistens endete das dann in einer wilden Schlägerei, die der hoch gebaute Schwarzhaarige bei fast jedem Mal gewann.

Trotz meines Gedankengangs sah ich wie eben genannter die Hand etwas hob, vermutlich um nach mir zu greifen, doch ich kam ihm zuvor und holte mit meiner vor Wut fest geballten Faust aus, die dann heftig auf seinen Nasenrücken traf.

Zischend vor Schmerz taumelte Minjun zurück und mit einem Gefühl der Zufriedenheit sah ich dabei zu, wie langsam das Blut aus seiner Nase tropfte und mit einem ganz leisen Geräusch, welches unhörbar sein sollte, auf den Boden fiel. Doch es war so ruhig in diesem Augenblick, dass man sogar den Wind hätte hören können.

Einen winzigen Augenblick blieb ich noch stehen, das Szenario vor mir begutachtend, bevor ich nach Taehyung's feiner Hand griff und den Größeren mit mir mit zog.

Kurz beschlich mich jedoch das dumpfe Gefühl, der Jüngere wolle sich meinem Griff entziehen, denn seine langen Finger verkrampften sich, sobald ich meine eigenen um seine schloss, doch ich verwarf diesen Gedanken, als sie sich nach und nach wieder entspannten und er sich von mir führen ließ.

Entschlossen tat ich dies, führte ihn immer weiter von den Klassenräumen, den Spinden und Fluren weg, dafür Richtung Ausgang und somit auch zum Schultor, welches für uns Schüler morgens den Einstieg in die Hölle und mittags den Erlös aus dieser bedeutete.

Aus jahrelanger Erfahrung wusste ich, dass dort in der Nähe ein etwas schmalerer Weg entlang des Schulgebäudes führte, auf den ich nun, Taehyung wohl bemerkt im Schlepptau, zu ging. Meine Schritte verschnellerten sich auf dem Weg dorthin, da ich merkte dass es dem Braunhaarigen langsam unangenehm wurde, so lange meine Hand zu halten. Mir war aber auch bewusst dass es nicht nur an ihm lag, denn auch wenn ich es krampfhaft zu ignorieren versuchte, entfiel mir nicht, wie sehr ich diese Berührung unserer Hände genoss, wie sehr ich mir wünschte dies jeden einzelnen Tag mit ihm machen zu können.

𝖲𝖼𝗁𝖺𝖼𝗁𝗆𝖺𝗍𝗍 (𝖳𝖺𝖾𝗀𝗂)Where stories live. Discover now