1'800 Hubschrauberflüge

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Es ist der 27.April 1986. Die anderen drei Reaktorblöcke wurden hinuntergefahren und vom Stromnetz genommen. Nun wurde mit den Löscharbeiten angefangen, gegen das noch immer tobende Feuer im 4. Reaktorblock. Doch wie sollte man dies löschen?

Dieses Feuer war wie kein anderes Feuer zuvor. Man konnte es nicht einfach mit Wasser löschen, wie bei einem normalen Hausbrand. Zwar konnte man die ausserhalb des Reaktor entstandenen Brände, welche sich durch die aus dem Innern des Reaktor rausgeschleuderten Trümmerteile, gebildet hatten, erfolgreich löschen, jedoch war das mit dem Brand, der im Innern tobte, etwas ganz Anderes. Es brannten radioaktive Materialien mit einer Hitze von über 1'000 Grad Celsius. Das Löschwasser wäre sofort verdampft und hätte noch mehr radioaktive Teilchen in die Atmosphäre abgegeben.
Also kam man auf die Idee, das Feuer zu ersticken. Man schüttete den Brandteil des Reaktors, mit einem über 5'000 Tonnen (t) Gemisch, bestehend aus Blei, Bohr, Dolomit, Sand und Lehm, zu. Gleichzeitig konnte man damit die austretende Menge der Gammastrahlung verringern und eine geschlossene Schicht über dem schmelzenden Atomkern bilden.

Es wurden mehrere hundert Hubschrauber eingesetzt, einige davon wurden sogar aus dem Afghanistan abgezogen. Die Hubschrauber durften jedoch nicht direkt über den Reaktor fliegen, sondern sie mussten das Gemisch ein paar Metern vor dem Reaktor, aus 200m Höhe abwerfen, damit der Wind es dann auf das Feuer tragen konnte. Bei diesen Manövern der Hubschrauber stürzte jedoch einer ab. Die oberen Rotorblätter des Hubschraubers kamen an ein Stahlseil, das von einem Kran stammte. Den Hubschrauber zerlegte es in der Luft förmlich, bevor er dann auf den Reaktor hinabstürzte. Die Piloten hatten keine Chance, das zu überleben. Das Frack des Hubschraubers, samt den umgekommenen Piloten, liegt noch immer auf dem havariertem Reaktorblock. Bis heute konnte man die Piloten und den abgestürzten Hubschrauber, wegen der hohen Radioaktivität, nicht bergen. Die Opferzahl der Liquidatoren stieg damit weiter an. Es flogen jeweils 27 Hubschraubern in Dreiergruppen, um die Ladungen abzuwerfen. Insgesamt wurden von den Piloten, 1'800 Hubschrauberflüge durchgeführt. Die verhinderten die heldenhaften Piloten das weitere Austreten von radioaktiven Materialien in die Atmosphäre. Erst am 9.Mai war das Feuer endlich erloschen!

Neben dem abstürzenden Hubschrauber kann man das fallende Stahlseil des Krans sehen, welches zu-vor durch die Berührung der Hubschrauberrotoren abgetrennt wurde, was letzten Endes auch die Absturzursache des Hub-schraubers war

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Neben dem abstürzenden Hubschrauber kann man das fallende Stahlseil des Krans sehen, welches zu-vor durch die Berührung der Hubschrauberrotoren abgetrennt wurde, was letzten Endes auch die Absturzursache des Hub-schraubers war. Zwei Piloten verloren dabei ihr Leben.

Die Helden von TschernobylWhere stories live. Discover now