28. Kapitel

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Wer Großes versucht, ist bewundernswert, auch wenn er fällt.

Lucius Annaeus Seneca

Vitsaks Wagen ließen den Kvalt Bakken mit seinem Plastikmüll nach einigen Tagen hinter sich und erreichten Streve ohne Zwischenfälle

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Vitsaks Wagen ließen den Kvalt Bakken mit seinem Plastikmüll nach einigen Tagen hinter sich und erreichten Streve ohne Zwischenfälle. Die sieben anderen Kinder, die so wie Vala und Hilgard nicht verkauft worden waren, verhielten sich noch stiller als sonst. Sie schienen zu spüren, dass diese neue Stadt nicht so eine große Bedrohung wie Salg war. Während sie durch die Straßen rollten, beobachtete Vala die Menschen um sich herum. Es schienen viele Adlige dabei zu sein, die blonde Haare und strahlend hellblaue Augen hatten. Um ihre Hälse hingen kostbare Ketten aus Gold oder Silber, die zusätzlich noch mit Edelsteinen geschmückt waren. Viele trugen Armreife, auf denen seltsame Zeichen eingraviert waren.

Vala staunte, als sie über einen großen Platz rumpelten, an dessen gegenüberliegende Seite ein riesiges Gebäude grenzte. Es war aus glänzendem Metall errichtet und seine hohen Wände waren leicht nach außen gewölbt. Wahrscheinlich war es ovalförmig. Es schien mehrere Eingänge zu geben, neben denen Eisenstatuen von seltsamen Echsen standen. Die Wagen der Sklavenhändler rollten jedoch auf einen eher kleinen Durchgang zu, der keinerlei Verzierungen aufwies. Ein einzelner Soldat bewachte ihn. Vala sah, wie Vitsak ausstieg und ein paar Worte mit dem Mann wechselte. Daraufhin wurden sie durch gewunken.

Die zwei Wagen fuhren nun durch einen breiten Gang. Links und rechts waren Türen in die Wände eingelassen. Die meisten bestanden aus Metall, sodass man nicht sehen konnte, was sich hinter ihnen verbarg, aber es gab auch einige, die nur aus Gitterstangen bestanden. Vala drehte sich beim Anblick der Menschen in diesen Zellen der Magen um. Es waren alles Männer, keine einzige Frau. Sie saßen in zerlumpter Kleidung oder völlig nackt auf dem Boden und starrten ins Leere. Ihre Arme und Beine waren überproportional groß und muskulös. Ebenso ihre Brust. Ausgebildete Berserker.

Ich werde nicht zulassen, dass Shamal genauso endet, dachte sie grimmig und schaute zu Hilgard. Hoffentlich wird sie ihr Versprechen halten!

Plötzlich hielten die Wagen an. Die Sklavenhändler traten hinaus auf den Gang und Vitsak klopfte an eine der Metalltüren, auf die ein weißes Kreuz gemalt worden war. Sie wurde geöffnet und heraus trat ein Mann, der vielleicht dreißig Jahre alt war. Seine blonden Haare waren nur noch Stoppel auf seinem Kopf. Dafür war sein Bart umso länger. Er hatte ein scharf geschnittenes Gesicht mit spitzer Nase und hervorstehenden Augenbrauenwülsten. Über seiner rechten Schulter hing ein prächtiger Tierpelz. Der Mann schien Vitsak und seine Kumpanen zu kennen, denn er schüttelte jedem von ihnen die Hand und hörte sich an, was sie zu sagen hatten. Im Laufe des Gesprächs wurde Shamal nach vorne gestoßen. Einer der Sklavenhändler hielt ihm wieder das Berserker-Serum hin, das er genauso begeistert austrank wie schon die Abende zuvor. Der fremde Mann betrachtete den Jungen nachdenklich, tastete seine Arme und Beine ab und nickte zufrieden. Er reichte Vitsak einen Beutel, in dem es verräterisch klimperte. Dann packte er Shamal an den Schultern und führte ihn an den Wagen vorbei in die Richtung, aus der sie gekommen waren. Zu den Zellen mit den anderen Berserkern darin.

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