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*Flashback*

Die Felder im gesamten Umkreis waren verregnet, die Ernte dahin. Was sollte man jetzt noch arbeiten? Richtig: Nichts. Lachend zog Daddy mich und Cosi an der Hand durch das Geäst des Waldstücks und schleuderte uns immer wieder hoch. Zweimal schon hatte Cosi ihre Stoffpuppe fallen lassen. Ich hob sie immer auf und lies mich dann von Daddy werfen. Er hatte gesagt, wir sollen Mommy ein bisschen in Ruhe lassen, da sie hoch schwanger war. Ein Junge. Yoshua soll er heißen. Vali wollte nicht mit. "Irgendwer muss doch Hilfe holen können, falls was passiert," hatte sie im Brustton der Überzeugung gesagt und sich neben Mamas Bett gesetzt, wie ein kleiner Wachhund mit schulterlangen dunklen Haaren. Youssuf war mit Opa weg. Der alte Mann wollte zu einem alten Freund gehen, der schon dement war und immer jemanden brauchte, der ihn erinnerte, wer er war oder was er hier machte. Das übernahm Yous gerne, wenn die Betreuerin Lucy gerade nicht da war.

Also waren da nur Daddy, Cosi und ich.

Er hatte gesagt, er will uns was zeigen. Ich liebte Überraschungen. Abwechselnd schleuderte er uns an seinen Armen nach oben und hielt uns dann fest bis wir kreischten. Auf einmal machte er halt und schaute sich um, als würde er etwas suchen. Er drehte seinen Kopf langsam nach hinten und seine dunklen Augen glänzten. Langsam zig er Cosi und mich hinter sich her, in Richtung eines mit Flechten überwachsenem Felsens. Um uns zu erschrecken sprang er mif Schwung gegen den Felsen und verschwand darin. Sofort kreischte Cosim auf und lies sich weinend mit der Puppe in den Armen auf den Boden fallen, während ich den Trick längst furchschaut hatte: Hinter dem Pflanzengewirr musste sich eine Höhle befinden. Wir hörten Daddys lachen. Wutentbrannt weil man sie reingelegt hatte sprang meine kleine Schwester auf und schlüpfte in den Felsen, gleich dahinter ich. Drinnen angekommen wichen die kleinen Zornesfältchen auf ihrer Stirn ihren Augenbrauen, die meilenweit nach oben rutschten, als sie ihre braunen Augen vor Staunen weit aufriss und sich mit der linken Hand die restlichen Tränen wegwischte. Auch mir klappte die Kinnlade weit hinunter. Wir standen in einem riesigen Raum mit Steinernen Wänden und überall hing dickes Wurzelgeflecht.

Urplötzlich quitschte Cosima auf, warf ihre Puppe weg und rannte an die gegenüberliegende Wand, wo sie eine Hängematte aus Wurzeln und Flechten entdeckt hatte. Lachend hüpfte sie darauf rum und rannte dann wieder zurück zu Papa um ihn zu umarmen.

*Flashback ende*

Cosi hatte gesagt, sie müsse sich kurz entspannen und eine Auszeit gönnen. Miral wusste ganz genau wohin sie gegangen war. Er hatte es sn dem grauen Stoffteil mit weißen Fransen erkannt, das sie unter ihren Arm geklemmt hatte. Es war einmal die Puppe Ea gewesen. Garantiert wollte Cosima zur Höhle, denn dahin nahm sie seit jeher Ea mit.

Drei ist mehr als nichtsTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang