♡Day 5♡

531 33 40
                                    

Ich öffnete langsam die Augen und erkannte die Umrisse des Fensters, in welches sehr helle Lichtstrahlen reinschienen.

Ich blinzelte einmal und bemerkte dann langsam, wo ich mich überhaupt befand. Ich saß immernoch mehr oder weniger an meinem Schreibtisch und hatte mich sehr seltsam in den Gamingstuhl hinein gequetscht.

Auch die Rückenschmerzen, die als Konsequenz für die komische Schlafsituation diese Nacht standen, machten sich langsam aber sicher bemerkbar.

"Maudi?" Hörte ich plötzlich aus dem Computer.

"Micha?" Fragte ich ebenfalls.

"Hey na du Schlafmütze? Auch mal wach?"

Er war tatsächlich noch dran! Ich hätte erwartet, dass er schon längst gequittet war, allerdings schien er die Nacht zusammen mit mir vor dem Computer verbracht zu haben.

Es breitete sich eine wohlige Wärme in mir aus. Er hatte die Nacht mit mir verbracht! Klar nur vor dem Computer, aber es war ein Anfang!

"Wann bist du eingeschlafen?" Fragte ich, während ich mir über die müden Augen fuhr.

"Kurz nach dir. Hast du auch solche Schmerzen überall?"

"Und wie!"

"Aua, dass machen wir nie wieder!" Fing er an zu jammern

Ohne auch nur eine Sekunde darüber nachzudenken entgegnete ich: "Also ich fands schön!"
Noch im selben Moment, als ich diesen Satz ausgesprochen hatte schlug ich mir die Hände vor den Mund und wurde rot. Ein Glück, dass man das nicht sehen kann!

Er kicherte und meinte "Du hast mega geschnarcht!"

Er kicherte noch ein wenig weiter, während ich am liebsten vor Scham im Erdboden versunken wäre! Ich wurde noch roter, als ich sowieso schon war.

"Ou... das tut mir leid! Hab ich sonst noch irgentwas gemacht?"

Auf einmal merkte ich, wie sich seine Miene verfinsterte. "Ja... du hast geredet beim Schlafen."

Er blieb ernst, ich bekam ein wenig Panik. Was wenn ich mich irgentwie verquatscht habe und erzählt hatte, was ich für ihn empfinde!

"A-aha. Ehhhhm u-u-und wo-worüber denn?" Stotterte ich los.

"Deinen Vater...

"Meinen Vater?" Fragte ich verwundert. Warum hatte ich im Schlaf über meinen Vater geredet?

"Du sagtest die ganze Zeit so Sachen, wie: nein, hol ihn da raus!, Warum rettet ihn denn niemand?, Halt bitte durch Papa, er braucht dich doch!"

"Hmm, klingt nicht, wie ein schöner Traum!"  Nachdenklich kratzte ich mir am Kopf.

"Geht es dir gut? Willst du über irgentwas reden? Du weißt, dass ich immer für dich da bin, ich habe zur Zeit irgentwie das Gefühl, dass du dich gegenüber allen noch seltsamer verhältst, als sonst schon!"

"Alles ist gut wirklich! Mach dir keine Sorgen, ich muss mir zur Zeit einfach nur über ein paar Sachen klar werden. Da kannst du mir leider nicht wirklich helfen."

"Rede mit mir bitte darüber!"

"Sogern ich das würde Zombey, ich kann einfach nicht! Es liegt nicht an dir, versprochen!"

"Hast du mit Mina darüber gesprochen?" Fragte er nach und ich hätte schwören können ein winzig kleines bisschen Traurigkeit in seiner Stimme zu hören.

"J-ja, da-dass habe ich."

"Also liegt es doch an mir." Schlussfolgerte er und dieses mal war die Traurigkeit nichtmehr zu überhören.

"Nein Zombey! Dass ist doch etwas ganz anderes. Sie ist meine Schwester!" Sagte ich mit leiser und leicht zitternder Stimme.

"Ja natürlich."
Fing er, sich nun entgültig der Traurigkeit hingebend an.
"Ich bin ja nur dein bester Freund... du hast Recht, ich bin nichtmal ansatzweise auf dem Level, wie deine Familie. Und ich hatte echt immer gedacht, es wäre normal, dich als Teil meiner Familie zu betrachten, aber scheinbar sind wir da verschiedener Meinung."

Eine Träne lief mir stumm über die Wange. Er hatte das alles vollkommen falsch verstanden! Natürlich war er ein Teil meiner Familie, wenn er nicht sogar meine Familie war! Ich wollte nicht, dass er traurig ist.

"Hey Micha, dass habe ich doch garnicht so gemei-" Weiter kam ich nicht, da ich von ihm unterbrochen wurde.

"Nein tut mir Leid Maurice, ich muss mir jetzt erstmal über einiges klar werden, da kannst du mir leider nicht Helfen. Bitte tu mir einen Gefallen und lass mich in Ruhe, ich brauch jetzt erstmal ne Pause!"

Seine Stimme klang so traurig und zitterte richtig, so hatte ich ihn ja noch nie gehört! Das war alles meine Schuld! Ich raufte mir die Haare und musste mich zusammenreißen, dass ich nicht augenblicklich heftig anfing zu weinen.

Kurz daruf verkündete mir die Computerstimme, dass er weg war. Ich konnte mich nicht mehr halten und rutschte von meinem Stuhl hinunter auf dem Boden, auf dem ich letztendlich zusammenbrach und anfing unaufhörlich zu schluchzen.

Hatte ich ihn nun für immer verloren? Auch nur beim Gedanken daran, mein Leben ohne ihn verbringen zu müssen fing ich an noch heftiger zu weinen. Ich sah keine Zukunft, in der er kein Teil von meinem Leben war.

Ich kann nichtmehr sagen, wie lang ich dort so lag, ganz allein, ohne Irgendjemanden in meiner Nähe zu haben, der mich liebt. Ohne Irgendjemanden auf der Welt zu haben, der mich liebt.

Ich hatte mehrmals gehört, wie man bei mir klingelte. Wahrscheinlich war es wieder der Postbote. Allerdings hatte ich gerade kein wirkliches Interesse daran, mein tägliches Geschenk entgegen zu nehmen.  

Irgendwann schaffte ich es aufzustehen, meine Beine trugen mich ins Wohnzimmer, wo ich mich auf die Couch legte.

Ich lag dort so mehrere Stunden. Ohne an Morgen zu denken. Ohne an Irgendwas oder Irgendwen außer ihm zu denken.

Es war schon längere Zeit dunkel draußen, als ich endlich meine Ruhe fand und einschlief. Ich wusste allerdings, dass dies kein erholsamer Schlaf sein würde, da mich die Geschehnisse wohl bis in meine Träume verfolgen werden.

■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■■
Sorry, dass es heute wieder ein bisschen kurz war, aber ich bin einfach unfassbar müde und will einfach nur noch schlafen, wesshalb ich mich zum Ende hin auch nichtmehr wirklich konzentrieren konnte.
Ab morgen geht es, wenn nichts dazwischen kommt normal weiter, mit einem Kapitel pro Tag.

So jetzt seid ihr mich erstmal wieder los, gute Nachg euch allen!

~~Elli~~

957 Wörter

24 Christmas days for you // eine Zomdado ff Where stories live. Discover now