♡Day 23, Teil 1♡

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Pov: Maudado

Heute war es soweit. Als ich aufwachte, spürte ich direkt diese Übelkeit. Ich wollte da nicht hin, aber andererseits brauchte ich auch endlich Klarheit, was die ganze Sache betraf. Ich würde es ihm aber auf keinen Fall leicht machen! Zumindest würde ich versuchen es ihm so schwer wie möglich zu machen. Im Bad vor dem Spiegel übte ich schonmal meinen "Das geht mir alles am Arsch vorbei." Blick.

Ich scheiterte allerdings kläglich und konnte mich selbst nicht erst nehmen. Spätestens als Zombey hinter mir vorbei lief und sah, was ich hier gerade tat, oder versuchte, musste ich wie er auch losprusten und wir konnten uns gar nicht mehr halten vor Lachen.

"Geht es dir gut?" fragte Micha einfühlsam. Die eine Hand hatte er am Lenkrad und die Andere ruhte auf meinem Oberschenkel, was die Angst und Aufregung in mir wenigstens ein bisschen linderte. Ich nickte etwas hektisch als Antwort und schaute aus dem Fenster. Es war schon dunkel draußen und so kamen die Lichter im Fenster der Leute noch schöner zur Geltung.

In diesem Moment bereute ich es ein wenig, selbst keine Weihnachtsdeko aufgestellt und aufgehengt zu haben. Es machte Weihnachten doch schon um einiges schöner, wenn alles in dieses warme, gelbliche Licht getaucht war. Die Lichterketten spiegeln sich in den Tannenbaumkugeln wieder, die Keksdosen stapeln sich auf dem Regal und alles riecht nach frisch gebackenen Plätzchen.

Ich seufzte. Eigentlich ganz schön die Vorstellung. "Haaaaaallooo! Erde an Mauri! Wo bist du denn schon wieder mit den Gedanken?" Michael hatte die eine Hand von meinem Bein genommen und wedelte nun damit vor meinem Gesicht rum. "Hm? ach so, tut mir Leid, war gerade mit den Gedanken ganz woanders. Siehst du all diese Lichter? Wie schön die Wohnungen alle dekoriert sind!"

Er schmunzelte nur und guckte wieder geradeaus auf die Straße. Was ihm wohl jetzt wieder im Kopf herum ging? "Hey, Maurice!" hörte ich plötzlich wieder Zombeys Stimme über mir. Ich schreckte hoch. Ich muss wohl ziemlich lange in Gedanken versunken sein. Mit einem Blick aus der Frontscheibe des Autos erkannte ich das Haus meiner Eltern.

Sofort überkam mich die Panik und als Micha gerade seinen Kopf wieder aus dem Auto ziehen wollte, hielt ich ihn fest und gab ihm schnell einen Kuss. "Egal was da drin jetzt passieren wird, ich liebe dich, bitte vergiss das nicht!" Er musste lachen und ging einen Schritt nach hinten, damit ich aussteigen konnte.

Ich sah bereits von Weitem, dass vor der Tür Marina und Mike standen. Bei etwas genauerem Hinsehen erkannte ich auch Finn, welcher an der Hand von seiner Mutter hing und den Tragekorb in der Hand von Mike, in welchem Lissy lag. "Wie lange steht ihr schon hier?" fragte ich, als wir vor der Tür zum stehen kamen. "Eine ganze Weile schon." meinte Mike zu mir gewandt und zeigte mit einem vielsagenden Blick auf Marina, welche einfach nur regungslos dastand und gebannt auf die Tür starrte, als würde sie erwarten, dass sie gleich anfing zu tanzen oder so.

Eine Weile lang verharrten wir so, mit dem Blick auf meine Schwester gerichtet. Sie führte scheinbar gerade einen Kampf mit sich selbst, den sie auf keinen Fall verlieren wollte. "Mama?" meldete sich plötzlich Finn und schaute zu ihr hoch. "Mhhh?" machte sie, ohne dabei von dem Fleck weg zu sehen. "Warum hast du solche Angst vor Oma und Opa?"

Plötzlich änderte sich ihre Stellung und sie beugte sich leicht runter zu ihm. "Weißt du noch, wo du mir von Marie erzählt hast?" fragte sie und Finn nickte schnell. "Die ist voll gemein!" meinte Finn. Mina nickte und kniete sich endgültig vor ihren Sohn. "Und Oma und Opa sind noch tausendmal gemeiner!"

"Jetzt mach doch dem Kind nicht so eine Angst!" sagte Michael neben mir zu Marina gewandt. "Ich muss ihr da leider Recht geben Micha. Diese Marie könnte die Ausgeburt der Hölle sein und käme damit nicht ansatzweise an unsere Eltern ran!" Gab ich zu und bekam dafür einen strafenden Blick von Michael.

"Glaub mir, dieses Mädchen ist die Ausgeburt der Hölle!" sagte Marina augenverdrehend und stand wieder auf. "Die hat mich doch allen ernstes mal gefragt, ob ich schwanger bin!" Jetzt war es Mike, der die Augen verdrehte. "Zu dem Zeitpunkt warst du doch auch schwanger!" Für diese Aussage bekam er einen giftigen Blick. "Na und? Ich finde das hat man gar nicht gesehen. Sie hat mich quasi fett genannt!"

"Mina?" grätschte ich in das Gespräch hinein. Sie drehte sich zu mir um und schaute mich abwartend an. Mich überkamen gerade die Erinnerungen und ich musste die Tränen zurückhalten. "Weißt du noch, als du die Tür hier pink angemalt hast? Du wolltest unbedingt eine rosane Tür, also bin ich" "Also bist du mit deinen Wassermalfarben raus gekommen und hast mir dabei geholfen!" beendete sie meinen Satz.

Ich trat einen Schritt nach vorne und nahm ihre Hand. "Wir haben zwar furchtbaren Ärger bekommen, aber ich würde es nochmal tun." "Du würdest nochmal mit mir die Tür rosa anmalen?" fragte sie. "Ja, mit dir zusammen! Und ich würde jetzt auch mit dir zusammen da rein gehen, wenn du bereit bist."

Sie legte ihren Kopf an meine Schulter und antwortete: "Ich habe so viele schöne Erinnerungen, die hier stattgefunden haben. Mit dir und der rosa Tür und allem, was mich damals glücklich gemacht hat. Und trotzdem verbinde ich mit diesem Haus und der Familie nur schlimmes! Sie haben es geschafft alles Schöne in den Schatten zu stellen. Sie haben mich kaputt gemacht! Es hat Jahre gedauert um mich wieder zu reparieren und sie haben nichts dazu beigetragen! Du warst da, Mike war da, Finn war da und Michael! Aber wo waren sie? Sie waren nicht da, als ich sie am dringendsten in meinem Leben brauchte. Sie haben mich verlassen, als ich es am schwierigsten hatte und jetzt? Jetzt nach fast acht Jahren wollen sie Versöhnung? Selbst wenn ich ihnen verzeihen wöllte, ich könnte es nicht, aber wir werden da jetzt rein gehen und wenn es sein muss, werde ich ihnen in den Arsch treten! Für alle meine Lieben, die sie verletzt haben und zum Schluss für mich!"

Entschlossen streckte sie die Hand aus und drückte auf die Klingel.

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Ich habe beschlossen, dass ich diesen Teil in zwei Kapitel aufteile, weil er sonst zu lange dauern würde.
Der zweite Teil vom Kapitel kommt bestimmt auch nachher noch, es sei denn, der wird auch zu lang, dann morgen früh.
Aber auf jeden Fall kommt morgen der finale Teil!

So jetzt seid ihr mich erstmal wieder los, bis zum zweiten Teil!

~~Elli~~

1086 Wörter

24 Christmas days for you // eine Zomdado ff Where stories live. Discover now