31 (Peter's Sicht)

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„Das ist der Wahnsinn!", sagte ich. „Wir sind in so kurzer Zeit schon so weit gekommen." Ich starrte auf den Display meines Computers.
Ich hatte ja schon im Unterricht mitbekommen, dass Mia schlau war, aber bei diesem Projekt merkte ich erst, wie schlau.
Wir waren gerade dabei das Programm für F.R.I.D.A.Y. zu installieren und hatten die Hälfte schon hinter uns.

„Ich bin froh, dass wir nach der Fahrt nicht mehr so viel machen müssen.", gab Mia zu. Ja, dass stimmte. Dann könnten wir uns mehr auf den Wettbewerb konzentrieren und die restlichen Tage die Auszeit von der Schule genießen.

Obwohl, ich wusste nicht ob ich das wirklich konnte. Ich versuchte immer noch vergeblich irgendwie Tony Stark zu kontaktieren, denn ich wollte mit ihm über die Avengers reden. Ich wollte ihm erklären, wie wichtig es mir war, anderen Leuten zu helfen und sie zu beschützen, und da ich im Moment nicht viel ausrichten konnte, hatte ich durch ihn vielleicht die Chance, mehr zu tun. Denn wenn man Dinge tun kann, die ich kann, das aber nicht nutzt, und dann etwas Schlimmes passiert, ist man mit daran schuld. Aber ich wollte meine Fähigkeiten nutzen.

Es bestand auch eine kleine, winzige Chance, dass ich durch das Projekt mit Mia irgendwie seine Aufmerksamkeit erregen konnte. Ich wusste nur noch nicht wie, aber die Tatsache, dass F.R.I.D.A.Y. dem Programm von Tony Stark ähnelte, war schon einmal ein Anfang.

Mia hatte zwar gesagt, dass ihr Vater Mechatroniker sei, aber die Auswahl an Material, die wir zur Verfügung gestellt bekamen, hatte mich dann doch überwältigt. Wir hatten alles was wir brauchten, ohne Mr. Duncker um Hilfe gefragt zu haben. Ich musste sie mal bei Gelegenheit fragen, ob ihr Vater bekannt war, denn wie es aussah, musste er gut in seinem Job sein.

Ich hörte, wie sich meine Zimmertür langsam mit einem leisen Quietschen öffnete. Als Mia und ich uns beide umdrehten, kam der Kopf von May, meiner Tante, zum Vorschein.
Oh nein, bitte sei nicht peinlich.
Ich mochte meine Tante wirklich sehr, aber da sie Mia noch nicht kennengelernt hatte, wusste ich was jetzt kam.

„Heeey, ihr zwei!", begann sie als sie nun das Zimmer betrat. „Mia, wie schön dich endlich kennenzulernen.", sagte sie mit einem Lächeln auf dem Gesicht und zog Mia in eine Umarmung, was für sie anhand ihres Gesichtsausdrucks überraschend kam. Ich hatte ja gesagt, ich wusste was passieren würde.

„Es ist auch schön Sie kennenzulernen, Mrs Parker.", erwiderte Mia, aber weniger verzweifelt als ich dachte.
„Oh bitte, nenn mich May.", sagte meine Tante.
Dann schaute sie Mia auf einmal nachdenklich an.
„Du siehst jemandem ähnlich, den ich kenne, mir fällt nur nicht ein, wer.", kommentierte sie dann plötzlich. Ich schaute zu Mia rüber, welche mit ihren geweiteten Augen etwas geschockt aussah.
„Ich... ich bin mir sicher das ist nur ein Zufall.", stammelte sie als Antwort. Ich runzelte die Stirn.
Was war denn jetzt los?
„Ja, kann schon sein.", überlegte Tante May. „Jedenfalls wollte ich euch sagen, dass ich gekocht habe, also falls ihr Hunger habt, könnten wir zusammen essen."
„Das klingt super!", sagte Mia erleichtert.

~

Mia war nach dem Essen gegangen und wir hatten beschlossen unser Projekt erst nach dem Zehnkampf fertigzustellen. Ich half gerade Tante May das Geschirr wegzuräumen, wobei sie mich die ganze Zeit anstarrte. Also hörte ich auf und fragte sie, was los sei.

„Du magst sie, oder?", stellte sie endlich ihre Frage.
„Was? Ich... also-" Irgendwie war ich mit der Frage überfordert.
May fing an zu lächeln. „Man kann es gar nicht übersehen." Wirklich?
„Okay, ja.", platze ich heraus.
„Sie hat keine Ahnung, habe ich Recht?", fragte sie weiter. Ich schüttelte den Kopf. Ich dachte zumindest, dass sie es nicht wusste. Tante May hatte es ja auch gemerkt. Ich kam mir ein bisschen ertappt vor.
„Ich weiß nicht, ob es zu früh ist, ich meine, keine Ahnung... Ich weiß nicht, was ich machen soll.", stammelte ich. Sie war klug und hübsch und selbstbewusst, da war es unwahrscheinlich, dass sie Interesse an mir hatte.

Ich wusste im Übrigen gar nicht, warum ich mit May überhaupt darüber redete.
„Sag doch sowas nicht. Ich bin mir sicher, dass sie dich auch mag. Sei einfach du selbst." Das war leicht gesagt. Normalerweise wollte niemand, dass ich ich selbst war.
„Du hast jetzt eine ganze Woche Zeit, um sie zu beeindrucken, also lass dir was einfallen."

Sie hatte Recht, aber ich hatte keine Ahnung wie. Spiderman hätte eine Chance, aber Peter Parker? Ned würde mir sofort raten, mit meinem Anzug zu ihr zu gehen, aber ich konnte nicht riskieren, dass sie herausfand, dass ich Spiderman war. Bisher wusste nur Ned Bescheid, aber sonst niemand, nicht einmal Tante May. Wenn sie es wüsste, würde sie voll austicken, und wenn sie austickte, würde ich auch austicken.

Mir musste also etwas anderes einfallen, außer die Spiderman-Karte zu ziehen. Vielleicht könnte ich ihr eine Kette kaufen, aber ich nahm mir vor, einfach zu schauen, wie sich die Dinge ergaben.

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Ich habe mal ein Kapitel aus Peters Sicht gemacht. Ich hoffe es ist gut geworden.

Meinung?

in my mind ♪ Peter ParkerWhere stories live. Discover now