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Es war jetzt 20 Uhr und ich war gerade mit meinen Hausaufgaben fertig geworden und hatte meine Sachen wieder zusammen gepackt.
Ich fuhr mir durch die Haare, drehte mich dabei von meinem Schreibtisch weg und erschrak.

"Man Dad, du hast mich zu Tode erschreckt. Du kannst doch nicht einfach so in mein Zimmer kommen und dich auf mein Bett setzen, ohne etwas zu sagen. Ich hätte fast ein Buch nach dir geworfen!", sagte ich und verschrenkte die Arme.
Er hätte genauso gut ein Einbrecher sein können. Obwohl, wenn ich es mir recht überlegte, eher doch nicht, bei den Sicherheitsvorkehrungen meines Dads.

"Ja, also... Ich bräuchte deine Hilfe.", sagte er direkt, atmete aus und guckte mich von meinem Bett aus an.
Meine Interesse war geweckt und ich setzte mich neben ihn.

"Ich habe den Stark Tower zurück gekauft.", sagte er und setzte ein nervöses Lächeln auf.
"Oh man. Aber warum das denn und wozu brauchst du jetzt meine Hilfe?", sprudelte es sofort aus mir raus, weil ich einfach verwundert war.
Manchmal hatte mein Dad wohl doch zu viel Geld.

"Ich bin da an etwas oder genauer gesagt an jemandem dran und du müsstest, na ja...", er machte eine Pause und ich sah ihn erwartungsvoll an. Ihm muss es echt schwerfallen mich darum zu bitten.

Er guckte kurz an die Decke, dann zu meinem Schreibtisch und schließlich wieder zu mir: "Du müsstest jemanden für mich ausspionieren."
"Ausspionieren?", brachte ich verwirrt hervor.
Sonst lässt mein Vater mich nie irgendetwas machen, schon gar nicht draußen und dann sowas. Heute war doch nicht der 1. April, oder?

"Nennen wir es lieber beschatten, aber ja. Ich weiß, das kommt jetzt überraschend, aber ich kann mich schlecht als Schüler ausgeben, obwohl ich mich schon gut gehalten habe.", antwortete er.
"Ok, aber wieso einen Schüler?", fragte ich weiter.
"Ich habe einen Verdacht, dass er...", er stoppte und projizierte ein Bild aus seinem Handy heraus, "... der hier sein könnte.", beendete er seinen Satz.

Auf dem Bild war eine Person in einem rot-blauen Anzug zu sehen, die wie eine Spinne an einer Hauswand klebte.
Mein Dad wischte nach rechts und auf dem nächsten Bild schwang sich die gleiche Person mit Spinnennetzen von Gebäude zu Gebäude.
Er zeigte mir auch ein Video, in dem diese Person Verbrecher bekämpfte.
Das musste der Gegend nach zu urteilen irgendwo in New York sein.

"Und du denkst echt, dass das ein Schüler ist? Ich meine, das ist doch unmöglich.", fragte ich und runzelte die Stirn. In New York ist ja vieles passiert, aber ein Spinnen-Junge?

"Wir leben in einer Welt, in der es viele Menschen mit besonderen Fähigkeiten gibt, also wieso nicht auch einen Schüler? Und genau deshalb sollst du ihn ja beschatten.
Er wird Spiderling, nein, Verbrecherfänger-Spinne, ... Spider-Boy, ...", er überlegte kurz, „ah, Spider-Man genannt und ich glaube, dass er der Junge Peter Parker ist." Er wischte weiter zu einem Bild von einem braunhaarigen Jungen in etwa meinem Alter. Er hatte braune Augen und lächelte halbwegs in die Kamera. Es war vermutlich ein Schulfoto.
"Er geht auf die Midtown School of Sience and Technology in Forest Hills, weshalb ich auch den Stark Tower wieder gekauft habe.
Peter Parker wohnt in Queens und wir würden dann in Midtown Manhattan wohnen."

Ich musste kurz nachdenken. Das waren sehr viele Informationen, die er auf einmal runtergerasselt hatte.

"Omg Dad, du hast den armen Jungen ja voll gestalkt!"
Ich stellte mir gerade vor, wie jemand das mit mir machen würde.
"Nein, das würdest du ja übernehmen. Ich habe nur ein wenig Information beschafft. Ich muss mir sicher sein, ansonsten würde mich Steve umbringen, obwohl ich natürlich viel stärker wäre, aber egal. Das ist jetzt nicht so wichtig. Machst du es?"

"Warte, du willst ihn zu einem Avenger machen? Einen fremden Jungen aus Queens, aber nicht mich?", ich glaube, damit hatte mein Dad jetzt nicht gerechnet.
Er sah mich schweigend an und suchte wahrscheinlich nach den passenden Worten.

Was tat ich da? Ich war gerade dabei meine einzige Chance auf meine eigene erste Mission zu verlieren.

"Ich denke, du könntest-", begann er, aber ich unterbrach ihn: "Na schön."
"Na schön?", er zog eine Augenbraue nach oben.
"Na schön. Ich mache es.", sagte ich.
Nach draußen zu gehen und Dinge zu tun, die andere Leute auch tun, klang dann doch zu verlockend.

"Heißt das dann, dass ich auf eine richtige Schule gehen werde?", fragte ich.
Das würde keinen Privatunterricht bedeuten, Menschen kennenzulernen. Wie ein normaler Mensch.
"Ja, du wirst nach den Sommerferien dort anfangen.", sagte er.
Nach den Sommerferien, also noch ungefähr acht Wochen.

"Und was ist mit Mum?", ich schaute meinen Dad an.
"Was soll mit ihr sein?"
"Hast du mit ihr schon darüber geredet? Ich denke nicht, dass sie das einfach so hinnehmen wird.", überlegte ich.
"Nein, du hast Recht...", er starrte kurz aus dem Fenster auf das Meer hinaus, doch dann drehte er sich mit einem Grinsen wieder zu mir.
"Ich glaube, ich muss wieder ein riesen Plüschtier kaufen. Vielleicht diesmal einen Teddy?"
"Das kann doch nicht dein Ernst sein.", ich konnte mir mein Lachen leider nicht verkneifen. Wie konnte mein Dad gleichzeitig so schlau, aber auch so dumm sein?

"Ok, ich rede mit ihr, aber nicht mehr heute. Ich muss meine letzten Stunden auf dieser Welt noch friedlich verbringen.", sagte er und gab mir einen Kuss auf die Stirn. Ich lächelte bevor er aus meinem Zimmer verschwand.

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So, jetzt wisst ihr was ihre Mission ist hihi🤗 Ich hoffe, die Geschichte ist soweit lesbar, wenn nicht oder wenn ihr Tipps für mich habt, dann schreibt es gerne in die Kommentare.

Meinung?

in my mind ♪ Peter ParkerWhere stories live. Discover now