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Ich lag auf meinem Bett und starrte bestimmt schon eine Ewigkeit an meine Decke. Es war bereits Abend, aber ich konnte mich weder dazu aufraffen, irgendetwas anderes zu tun, noch konnte ich einschlafen.
Ich fühlte mich elend, ich fühlte mich schuldig und es gab nichts, das ich dagegen machen konnte.
Ich stellte mir vor, wie mich Peter morgen in der Schule anschauen würde, mit einem verständnislosen Blick, wenn er mich überhaupt beachtete.

Eine Träne lief erneut meine Wange herunter, ich wischte sie jedoch schnell weg, als sich die Fahrstuhltüren öffneten.
„Hey mein Schatz.", sagte meine Mum liebevoll. Natasha musste ihr erzählt haben, was passiert war. Ich hatte dazu keine Kraft gehabt und war gleich in meinem Zimmer verschwunden.

„Wie geht es dir?", fragte sie besorgt, als sie sich neben mich auf die Bettkante setzte.
Statt zu antworten, löste ich nun endlich meinen Blick von der Decke. Ich blickte zu Peters T-Shirt, welches über meinem Stuhl hing und sie folgte meinem Blick. Dann sah ich meine Mum traurig an.
Sie streichelte mir mit ihrer einen Hand über die Haare.
„Du musst ihm Zeit geben. Er wird es verstehen, da bin ich mir sicher.", gab sie mir den Rat. Du musst ihm Zeit geben, das hatte Nat auch gesagt, also musste da auch etwas dran sein. Allerdings wusste ich nicht, wie er es verstehen sollte, wenn ich ihm nicht erklären konnte, warum ich ihn angelogen hatte.

„Er ist mir wichtig, Mum.", brachte ich heraus. Ich wollte ihn nicht verlieren, aber allem Anschein nach, war das schon geschehen.
„Ich weiß, das kann man dir ansehen. Er wird das auch noch erkennen.", sagte sie und lächelte.
Alle versuchten positiv zu bleiben, aber ich war im Moment eher kein Optimist.

Dennoch war ich froh, dass ich eine Familie hatte, die mich unterstützte. Dad, Mum und Nat, aber auch Steve und Clint. Allerdings hatte ich die letzten beiden schon länger nicht mehr gesehen. Früher waren sie genauso oft wie Nat bei uns gewesen, doch seit dem Sokovia-Abkommen hatte sich das geändert. Clint war bei seiner Familie und Dad hatte sich mit Steve zerstritten. Zwar hatten sie sich wieder einigermaßen versöhnt, jedoch sah ich ihn nicht mehr so oft. Ich hatte gehofft, dass sich das ändern würde, wenn Dad Peter zusammen mit Steve zu einem Avenger macht, aber daraus war, ebenfalls wegen mir, nichts geworden.

„Mach dir keine Vorwürfe. Es wird alles wieder gut.", sagte Mum, als hätte sie meine Gedanken gelesen. Sie küsste mich auf die Stirn, bevor sie aufstand und den Aufzug wieder nach unten nahm.

~

Die nächsten zwei Wochen verging schnell. Ich war jeden Tag wie ein Zombie durch die Schule gelaufen und war mit meinen Gedanken immer bei dieser einen Sache gewesen, bei dieser einen Person.
Ich hatte versucht ein paar Mal mir Peter zu reden, doch er wich mir immer aus.

Gerade starrte ich auf den Chat von Peter und mir. Ich hatte versucht ihn öfters anzurufen, aber geschrieben hatte ich ihm kaum. Ich fand, dass man so eine Sache nicht über Nachrichten klären konnte. Ich hatte ihn nur ein oder zweimal gefragt, ob wir uns treffen konnten, da ich ihm eine Erklärung schuldig war.

Ich musste zugeben, dass ich es langsam nicht mehr aushielt. Dad hatte mir gesagt, dass er sich da raushielt und es mir überließ, die Sache wieder in Ordnung zu bringen. Ich glaubte aber, dass er das besser hinbekommen würde als ich, immerhin war er Iron Man.

In diesem Moment fasste ich einen Entschluss. Ich wollte versuchen, alles zu regeln. Ich würde mit Peter reden, auch wenn es mir schwer fiel und er nicht wollte. So bestand eine Chance, wenigstens die Sache mit der Erweiterung der Avengers wieder aufnehmen zu können.

Es war zwar schon Sonntagabend, aber das ignorierte ich. Ich wollte mein Vorhaben diesmal nicht unnötig herauszögern. Ich hatte ja gesehen, wie das das letzte Mal funktionierte.

Ich wollte mich gerade auf den Weg machen, als ich im Vorbeigehen in meinen Spiegel sah. So konnte ich unmöglich vor die Tür, also zog ich mich schnell um und machte mich soweit fertig, dass ich nicht mehr wie ein Häufchen Elend aussah.

Dann ging ich zu meinem Fenster, öffnete es und genoss den frischen Wind. Der Himmel begann sich schon orange zu färben und ich war wieder einmal dankbar für meine wunderschöne Aussicht.

Nachdem ich einmal ein und wieder aus geatmet hatte, stieg ich durch mein Fenster und ließ mich nach vorne fallen.
Es war ein unglaublich befreiendes Gefühl, einfach so in der Luft zu sein. Leider konnte ich nicht ewig fallen, weshalb ich irgendwann von meinem Anzug aufgefangen und umschlossen wurde.

So flog ich nun nach Queens, bis ich vor Peters Haus stand. Ich stieg aus meinem Anzug und lies ihn davon fliegen.
Als ich aber nun vor den Klingelschildern stand, kamen Zweifel in mir auf. Ich hatte Angst, die Situation nur noch schlimmer zu machen, indem ich hier einfach so auftauchte.

Aber nein, ich würde das jetzt machen. Bevor ich mich anders entschied, betätigte ich die Klingel, auf der Parker geschrieben stand.

Doch auf einmal wurde ich von hinten gepackt. Als ich mich versuchte zu wehren, wurde mir ein Tuch vor die Nase gedrückt, welches gewaltig nach Chloroform roch.
Ich griff nach seinen Armen und trat ihm meinen Fuß gegen das Schienbein, rammte ihm meinen Ellenbogen in die Rippen, doch nichts half.

Ich merkte wie die Chemikalie begann zu wirken. Mir wurde schwindelig und ich bekam nur noch mit, wie ich ihn eine Gasse gezogen wurde, bevor ich mein Bewusstsein verlor.

🕷

Hey, ich melde mich auch mal wieder. Wie geht's euch so?

Meinung?

in my mind ♪ Peter ParkerWhere stories live. Discover now