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// Sichtwechsel //

Als ich am Morgen in das Licht blinzelte, welches bereits das Schlafzimmer durchflutete, streckte ich mich verschlafen im warmen Bett. Ich setzte mich auf und als mein Blick auf meine rechte Seite huschte, seufzte ich. Die Bettdecke von Wooyoung lang ordentlich zusammengefaltet neben mir und ließ mich fragen, wie lange er wohl schon wach war.

So blieb ich noch einen Moment aufrecht sitzen und versuchte ein Lebenszeichen wahrzunehmen, doch es war still. Nichts als Stille durchströmte mein Trommelfell und es bereitete mir solche Angst, dass ich schnell aufsprang und in das große Zimmer, welches Küche und Wohnzimmer beinhaltete lief.

Dort stand ich nun, alleine. ,,Weg.", sagte ich leise und zuckte entgeistert mit meinen Schultern. ,,Er ist weg."  Einen Moment lang stand ich regungslos da und schaute auf die Uhr. Es war bereits halb zwölf und ich machte mir Vorwürfe, dass ich so lange hatte schlafen können, während mein Freund sich vom Acker machte.

Er wird nur unterwegs sein, redete ich mir ein. Vielleicht hat sein Chef ihn ja gefragt ob er noch aushelfen kann. Dieser Vorfall kam mit jedoch weniger plausibel vor, je länger ich nur darüber nachdachte. Sonntag war sein freier Tag und das wusste auch jeder aus seinem Umfeld. Für gewöhnlich verbrachten wir den Tag zu zweit.
Wo steckte er nur?

Meine Hände fuhren durch mein Gesicht und ich gähnte verschlafen, als mein Blick auf eine Tasse fiel, welche auf dem Esstisch stand. Direkt neben ihr stand etwas Milch und unsere rote Kaffeekanne. Darunter befand sich ein kleiner Zettel. ,,Mach dir keine Sorgen, ich muss meine Gedanken sortieren.", lies ich vor und lies mich niedergeschlagen auf einen Stuhl fallen.

,,Ich werde aus dir nicht schlau Wooyoung.", begann ich ein Selbstgespräch und schenkte mir etwas Kaffee ein, woraufhin meine Hände die Tasse umschlossen und mein Blick aus dem Fenster heraus auf die Stadt fiel, ,,und trotzdem liebe ich dich."

×

Nachdem ich den Kaffee getrunken, und für etwas Ordnung in der Küche gesorgt hatte, zog ich mich an und lief leicht aufgebracht in der Wohnung umher. Ich hatte heute nichts geplant und das war das Problem. Schließlich konnte ich nicht einfach hier rum sitzen, währenddessen Wooyoung wie ein irrer in der Stadt rum lief. Doch mich ließ das Gefühl nicht los, dass ich ihn nicht finden würde, selbst wenn ich einen Versuch starten würde.

Nachdem ich hin und her grübelte und schon zwei mal meine Schuhe an und aus gezogen hatte, entschloss ich mich diesmal endgültig dazu, die Wohnung zu verlassen. Zwar wollte ich nicht, dass ich nicht hier war, falls er zurückkehren würde, doch untätig herum zu sitzen hielt ich nicht länger aus. Zudem sauste mir noch der Gedanke des Streites durch den Kopf.

War er noch sauer auf mich? Könnte er überhaupt sauer sein? Diesmal hatte ich nicht das Gefühl im Unrecht zu sein. Schließlich hatte ich so einfühlsam nachgefragt wie ich nur konnte. Und allwissend war ich eben nicht. Die Antworten konnte ich auch nicht aus den Sternen ablesen. Leider.

×

So fand ich mich an der frischen Luft wieder und merkte gar nicht, wie meine Füße mich langsam in Richtung des Stadtteils trugen, in welchem sich die Universität und einige Geschäfte befanden. Alle bis auf das ein oder andere Café waren geschlossen. 

Schließlich entschloss ich mich dazu mir noch einen Kaffee zu holen, denn ich hatte das Gefühl, dass der Koffein, welcher meinen Geist wach gehalten hatte bereits wieder verschwunden war. Bevor ich mir jedoch weitere Vorwürfe machen konnte und den Koffein wirken lassen konnte, um nachzudenken wo mein Freund stecken konnte, nahm ich eine mir bekannte Stimme war.

,,San!", sagte Yunho mit erfreuter Stimme, woraufhin ich mich überrumpelt zu ihm und Seonghwa umdrehte, welche nun direkt vor mir standen. ,,Was machst du denn hier?", fragte er, ,,heute ist doch Sonntag." Als ich sagte jeder wüsste was der Sonntag für Wooyoung und mich bedeutete, meinte ich das auch so. Es war nicht üblich einen von uns Sonntags alleine zu treffen.

,,Das gleiche könnte ich euch fragen.", drehte ich das Thema um und lächelte schief und leider Gottes total gespielt. Mir war nach keinem Gespräch zumute und das schienen die beiden zu bemerken. ,,Was ist los?", fragte Seonghwa sichtlich verwirrt, ,,wo ist denn Wooyoung?" Sprachlos kratzte ich mich am Hinterkopf und schaute zu Boden. ,,Das wüsste ich auch gern."

×

Einfach weg :O

B E G I N N I N G of the E N D || WoosanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt