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So versprach mir mein Freund mich nach der Arbeit abzuholen und dies tat er auch. In Begleitung seiner oder besser gesagt unserer Freunde. Ich schenkte ihm ein Lächeln als sie die Tür des Cafés öffneten und war enttäuscht ebenso. Es war meine Art die es zu so einem desaster machte wenn etwas anders kam als ich es erwartet hatte.

Wahrscheinlich hatten sie Spaß gehabt und wollten sich noch nicht trennen, das kannte ich aus meiner Kindheit. Es war immer schön sich mit Freunden so gut verstanden zu haben, sodass man selbst am späten Abend noch nicht getrennte Wege gehen wollte. Irgendwann jedoch schien ich einen Fehler gemacht zu haben, einmal zu früh gegangen zu sein.

Ich fragte mich oft zu welchem Zeitpunkt dies genau passiert sein sollte. Meinen Freund, welchen ich verlor war mein einziger, obwohl ich zuvor viele gehabt hatte. Ich glaubte nicht mehr gut genug zu sein und war ständig alleine. So gewöhnte ich mich an das Gefühl und es tat jedes mal weh mit zu bekommen, wie die eigentlichen Freunde sich trafen ohne einen gefragt zu haben ob man auch gerne kommen würde.

Immerhin wurde ich nicht zu einer dieser Personen welche ich so wenig leiden konnte. Ich lief ihnen nie hinterher, doch vielleicht hätte ich es tun sollen. Vielleicht hätte ich mich selbst einladen sollen, damit ich nicht gezwungen war die Zeit mit mir selbst zu verbringen. All die Nachmittage, Nächte über Nächte lag ich wach und dachte nach. Nach dem Unfall wurde das ganze natürlich nicht besser.

Ich war auf mich allein gestellt und das hatte mich abgehärtet. Doch wenn ich jemanden gefunden hatte, wie San, ließ ich ihn nicht mehr los. Und ich befürchte meine Angst und vorallem mein Problem dabei, dass er noch etwas mit jemand anderem außer mir tat war es am Ende alleine da zu stehen. Und das obwohl ich ihm doch alles anvertrauen würde. Ich verstand sie nicht, diese dämliche Angst.

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,,Ich komme sofort.", sagte ich schnell zu San und den anderen beiden, und blickte auf die Uhr. Es war immerhin Feierabend, was mich immer wieder verwunderte, da die Zeit wenn man erst beschäftigt war unerwartet schnell verflog. So machte ich mich auf den Weg in unser kleines Umkleidezimmer, öffnete meinen Spind und zog mir meine Arbeitskleidung aus.

Es dauerte nur wenige Minuten, da stand ich schon recht frisch im Laden und verabschiedete mich von meinen Kollegen. Mit San und den anderen verließ ich das kleine, warme Café und betrat die Straße, welche mit angenehmer Luft eines ausklingenden Herbst Abends überflutet war.

,,Wie war dein Tag?", fragte mein Freund, woraufhin er neben mir lief und seinen Arm um mich legte. Vorsichtig blickte ich zu ihm und musste meine Augen wieder vom ihm los reißen, sobald ich an seinen hängen geblieben war. ,,Eigentlich ganz schön.", sagte ich mit etwas erhöhter Tonlage und lächelte. ,,Das freut mich.", erwiderte er, lächelte und legte seine Lippen für einen kurzen Moment auf meine.

Ganz gelogen war das ganze nicht. Mein Tag hatte keinen so richtigen Grund nicht schön gewesen zu sein und trotzdem würde ich ihn eigentlich nicht als so einen bezeichnen. Für andere tat ich es, da ich schließlich den Grund, weswegen er nicht so verlief wie erhofft, gar nicht kannte.

Yunho und Seonghwa beschlossen, dass wir noch zu einem von ihnen gehen müssten, da das Wetter so perfekt für einen schönen Abend auf der Terrasse war und wer die beiden kannte, wusste nun mal das man ihnen nichts abschlagen konnte. Normalerweise würde ich jetzt unglücklich hinterher trotten, da ich lieber alleine war, doch immerhin in dieser Hinsicht hatte mich San verändert. Sobald ich bei ihm sein konnte, war keine Minute mehr verschwendete Zeit.

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Soo, ich habe die Story nun tatsächlich fertig geschrieben, und somit werden die restlichen Kapitel täglich kommen ^^

B E G I N N I N G of the E N D || WoosanWhere stories live. Discover now