-36-

73 6 0
                                    

// Sichtwechsel //

In einem Hauch von Sekunde war er schon verschwunden. Es war komisch, so als wäre das ganze meine Schuld gewesen. Verstanden hatte ich es nicht, warum sollte er so plötzlich seine Probleme mit sich alleine klären? Klar machte das jeder mal gerne, doch ich hielt daran fest, dass es bei uns anders war.

So trottete ich ihm hinterher, da er kaum noch zu sehen war, so eilig wie er es plötzlich hatte. Ein seufzen entkam mir als ich an der Wohnung ankam. Und mal wieder fragte ich mich, was man nur alles falsch machen konnte, selbst wenn man sich einfach nur sorgte.

Also machte ich mich leise fertig und tappte ins dunkle Schlafzimmer, wo ich meinen Freund zusammengekauert in seiner Ecke des Bettes wiederfand. Einen Moment lang beobachtete ich ihn und überlegte ob er schon schlief oder nur so tat. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass er es in so einer kurzen Zeit geschafft hatte Schlaf zu finden, vorallem weil er sonst Stunden dafür brauchte.

Schließlich trottete ich leise zum Bett und legte mich auf die freie Seite. Üblicherweise würde es nicht so kühl aussehen, sich einfach umzudrehen und die Augen zu schließen, doch heute war es wohl Realität. Ich war ratlos was die Lösung des Problems anging, welches ich nicht einmal kannte.

Ich schlief nicht viel, selbst wenn eigentlich nicht ich derjenige war, der sich den Kopf wegen jeder Kleinigkeit zerbrach. Doch seitdem ich seine Geschichte kannte, alles davon, hatte ich Angst er könnte Zerbrechen wenn ich ihn bloß ansah und ich könnte es ihm nicht einmal verübeln.

Manche Menschen hatten viel Last zu tragen. Meist waren es die starken, ruhigen, liebevollen und die, welche so oder so schon zu viel miterleben mussten. Es war nicht fair das Leben, nein. Das war mir klar. Doch gerade ihm gönnte ich nichts mehr als ein Happy End, selbst wenn vom Ende noch nicht die Rede war.

// Sichtwechsel //

Nachdem mich unzählige Schuldgefühle durchbohrt hatten, fand auch ich etwas Schlaf. Es war keine Ruhe, sondern mehr eine Pflicht die ich zu erfüllen hatte um am folgenden Tag das Bett verlassen zu können. Es war heiß und ich schwitzte bis ich mich schließlich von der Decke befreite und an die Wand starrte.

Es musste nun früh am Morgen sein, vielleicht auch noch mitten in der Nacht. San schnarchte neben mir und ein seufzen verließ mich, als mir bewusst wurde wie schwierig es werden würde, wieder einzuschlafen. Meine Gedanken quälten mich Tag für Tag, Nacht für Nacht und es tat mir bereits jetzt schon leid, dass ich ihn so angemacht hatte.

Ich war nicht gut im streiten, es war immer das selbe. Kurzzeitig war ich total sauer und spuckte alle Wörter aus die mir in den Sinn kamen, doch sobald ich zur Ruhe kam, wollte ich mich entschuldigen. So oft wie man es nur tun könnte, denn gerade er hatte es nicht verdient sich mit mir den Kopf zu zerschlagen. Das hatte er schon zu oft tun müssen.

So drehte ich mich entschlossen um und seufzte. Ich müsste noch etwas schlafen, ganz klar. Mein Blick Ruhte auf dem schlafenden Gesicht meines Freundes. Wenn ich könnte würde ich mich bereits jetzt bei ihm entschuldigen. Jedoch glaubte ich es würde noch etwas Zeit in den Anspruch nehmen, mich selbst zu verstehen.

Was sollte ich ihm schon sagen? Ich hatte ständig Angst davor, dass das was ich tun würde die Zukunft ins schlechte verändern würde. So oft wollte ich eine Veränderung, doch ich fürchtete sie. Schließlich wollte ich nicht das sich alles ändert. Ich wollte nicht das er sich ändert.

Gerade das machte mir so fürchterliche Angst. Wenn er sich ändern würde, wenn wir uns ändern würden, wäre nichts mehr so wie es einmal war.

x

Danke fürs lesen^^

B E G I N N I N G of the E N D || WoosanTahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon