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Immer wieder schweift mein Blick von der Straße zu Wooyoung, welcher kein einziges Wort bisher rausgebracht hat seit wir mein Haus verlassen haben.

Ich mustere betrachte seine Hände. Sie zittern stark. Ohne etwas zu sagen, nehme ich eine seiner Hände. „Glaub mir, es wird alles gut werden. Du musst keine Angst haben, ich bin bei dir", versuche ich ihn zu beruhigen, denn er ist sehr nervös.

Nach langem hin und her reden hatte er sich dazu entschieden es seinen Eltern zu erzählen und er bat mich mitzukommen.

Wir kommen seinem Haus immer näher und als wir genau davor stehen geht Wooyoung nochmal einmal in sich, ehe er einen Schlüssel aus seiner Hosentasche holt und die Tür zum Haus aufschließt. Wir betreten das Haus und direkt ruft Wooyoung nach seinen Eltern. Zunächst taucht nur seine Mutter auf, welche sehr überrascht darüber ist mich zu sehen.

„Wo ist Appa?", fragt Wooyoung seine Mutter.
„Im Wohnzimmer, was ist denn los?"
„Ich... Ich muss euch was sagen. Es ist... wichtig."
„Achso..", kommt es nur von seiner Mutter. Stumm geht sie vor, ist wahrscheinlich am überlegen, was ihr Kind ihr und seinem Vater zu beichten hat.

Im Wohnzimmer greift die Mutter zur Fernbedienung und schaltet den Fernseher aus.
„Was soll denn das?", beschwert sich Herr Jung direkt, welcher auf dem Sofa sitzt.
„Wooyoung möchte uns etwas wichtiges mitteilen", erklärt sie und setzt sich neben ihrem Mann.
Wooyoung setzt sich auf den Sessel daneben, während ich mich dahinter stelle und dem Schwarzkopf meine Hand reiche, damit er ruhiger wird.

„Also, was willst du uns sagen?", prustet sein Vater los. Bei dem Verhalten habe sogar ich Angst, wie er reagieren wird, wenn er es erfährt.
Wooyoungs Vater ist zwar kein Unmensch, dennoch ist er häufig extrem stur, zeigt fast nie Gefühle oder Verständnis.

„Ich... Also... Es...", faselt Wooyoung, findet nicht die richtigen Worte um das zu sagen, was er sagen will.
Seine Mutter spricht ihm Mut zu, dass er ihnen alles erzählen könne, egal um es was ginge. Daraufhin holt er tief Luft und beginnt zu erzählen. Er erzählt ihnen, was damals auf Jacksons Party geschehen ist. Er erzählt ihnen, wie Jongsu ihn dazu brachte zu denken, ich sei es gewesen. Er erzählt ihnen, dass dies auch der Grund für seinen Klassenwechsel gewesen ist.

Während er das erzählt weint er.
Seine Mutter findet keine Worte, umarmt ihren Sohn einfach nur, weswegen ich seine Hand loslasse.
Herr Jung steht auf und verlässt das Wohnzimmer, ohne auch nur ein Wort zu sagen.

Wieder zu Wooyoung und seiner Mutter schauend merke ich wie sie extra ihre eignen Tränen zurückhält. Sie löst ihre Umarmung, nimmt Wooyoungs Hände in ihre. „Du bist so unfassbar stark, Wooyoung. Ich bin stolz auf dich, dass du uns das erzählt hast", meint sie. Ihre Mundwinkel gehen etwas nach oben.

„Wir müssen Jongsu anzeigen."
Wooyoungs Augen weiten sich ein wenig, als seine Mutter diesen Satz ausspricht. „Das wird nichts bringen. Es gibt keine Beweise", erwidert er mit zittriger Stimme. Er wirkt wieder so nervös.

„Vielleicht, aber es gibt Zeugen, Woo", mische ich mich nun ein. „Zunächst mich und dann gibt es noch Jackson."

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