𝙵𝚄̈𝙽𝙵𝚄𝙽𝙳𝚉𝚆𝙰𝙽𝚉𝙸𝙶

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Ich blinzle gegen die Sonne, die in mein Gesicht strahlt, und mir wird bewusst, dass ich gerade zum letzten Mal in diesem Bett aufwache. Es fühlt sich schrecklich an diesen Ort wieder verlassen zu müssen, doch die Ferien sind nunmal zu Ende. Am liebsten würde ich liegenbleiben und hoffen, dass dieser Tag niemals beginnt, dass ich noch länger hier bleiben kann. Doch das kann ich nicht und wenn ich noch länger liegenbleibe, sehe ich Dylan und Kaya nicht mehr, bevor mein Flug geht. Schweren Herzens stehe ich also doch auf und mache mich fertig. Ein letztes Mal werde ich Jeans und T-Shirt tragen können und meine Freunde werde ich heute zum letzten mal sehen.

Fertig angezogen trotte ich die Treppe nach unten und sehe Greg schon in der Küche sitzen, der wie jeden Morgen seinen Kaffee schlürft. "Guten Morgen", sagt er lächelnd und legt seine Zeitung beiseite, als ich die Küche betrete. "Morgen...", antworte ich und schiebe mir bedrückt einen Toast in den Toaster. "Jetzt zieh nicht so ein Gesicht, du kannst die nächsten Ferien wieder kommen", meint er aufmunternd. Seufzend nicke ich und lasse mich mit meinem Toast gegenüber von ihm fallen. Dieser einfache Toast, den ich mir mit Butter beschmiere, schmeckt besser als jedes Essen meiner Mutter. Sie kocht immer nur so ein exotisches gesundes Zeug. "Ich treffe mich gleich noch mit Dylan und Kaya." Greg nickt, während ich meinen Toast so schnell wie möglich verschlinge, um keine Zeit zu verlieren.

"Bis nachher!", rufe ich hinter mich und stolpere in meine Schuhe. "Bis später, sei nicht zu spät zurück, der Flieger wartet nicht!", ruft Greg zurück, während ich mir den Schlüssel von dem kleinen Schränkchen schnappe, der sowieso schon so gut wie meiner ist. Dennoch lege ich ihn jedes Mal zurück. "Ja, bin ich!" Schnell verschwinde ich nach draußen und atme die warme Morgenluft ein. Mein letzter Morgen in Freiheit. Ich setzte meine Sonnenbrille auf und mache mich dann auf den Weg zum Spielplatz.

Als ich um die Ecke biege warten Dylan und Kaya schon auf der Bank vor der Mauer. Beide springen sofort auf, als sie mich sehen, doch Kaya blickt mich so traurig an, dass ich am liebsten losheulen würde. Was ich natürlich nicht tue, doch es zerreißt mir das Herz. "Hey...", fange ich an, weiß jedoch nicht so recht was ich jetzt am besten sage. Kaya zieht mich wortlos in eine Umarmung, welche ich erwidere. "Wieso muss es schon vorbei sein? Wieso kannst du nicht einfach hier bleiben?" Glaub mir, ich würde nichts lieber tun. "Schön wäre es, aber das geht leider nicht. Ich komme nächste Ferien wieder, versprochen!" Kaya lässt mich wieder los und ich blicke in Dylans Grinsen, welches er mal wieder aufgesetzt hat. "Natürlich kommst du wieder! Es gibt ja auch einen guten Grund dazu." Er zwinkert mir zu, woraufhin ich völlig automatisch die Augen verdrehe. "Sicher, dieser Grund nennt sich Kaya", antworte ich provozierend. "Das war fies", meint er schmollend und verschränkt die Arme vor der Brust. "Aber ich weiß, dass du das nicht ernst meinst." Und sofort kehrt das Grinsen auf sein Gesicht zurück.

Im nächsten Moment denke ich nicht wirklich darüber nach was ich tue, ich versuche diesen Abschied nur so gut wie möglich zu verkraften. Hätte ich genau darüber nachgedacht wäre mir vielleicht aufgefallen, dass Dylans Grinsen und geflirte ebenfalls bloß ein Abwehrmechanismus seinerseits ist, diesen Abschied zu verkraften. Jedoch geht jeder anders mit solchen Situationen um, weswegen ich mal wieder zu voreilig handle. "Gott, kannst du es nicht einmal lassen?", fahre ich ihn an und verdrehe erneut meine Augen. Meine Emotionen sind aufgewühlt, einerseits leibe ich sein Lächeln, andererseits macht es mich unglaublich wütend, dass er sich gerade so lächerlich verhält. "Was denn?", fragt er unschuldig nach, was mich nur noch wütender macht. Das weiß er ganz genau, wieso stellt er sich immer so dumm? "Dieses ständige Geflirte und dieses dämliche Grinsen! Ich werde dich ewig nicht wiedersehen und du machst es mir nicht gerade einfacher!" Mit großen Augen blickt er mich an. "Also gefällt es dir?" Seine Überraschung ist doch gespielt, er ist so ein Idiot! "Ach, du bist doch bloß ein selbstverliebter, dämlicher Idiot!", haue ich mit meinem üblichen Pokerface raus. "Dir passt es wohl nicht, dass du nicht bekommst was du willst!" Diese Worte verlassen viel schneller meinen Mund als mir lieb ist, unüberlegt und gemein. Es tut weh so fies zu ihm zu sein, doch anders verkrafte ich diesen Abschied momentan nicht. Sein Grinsen erstirbt letztendlich doch, er möchte noch etwas erwidern, schafft es jedoch nicht. Er blickt mich verletzt an, was mein Herz in tausend Stücke zerreißt. Verdammt, was tue ich hier? Wieso macht er mich so verrückt? Wieso spielen meine Gefühle und Emotionen bei ihm so verrückt?

𝖨 𝖫𝖮𝖵𝖤 𝖨𝖳 ∙ 𝖣𝖸𝖫𝖬𝖠𝖲Where stories live. Discover now