𝚂𝙴𝙲𝙷𝚂 ✅

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„AUFSTEHEN! Ihr könnt doch hier nicht einfach schlafen! Der Laden öffnet in einer Stunde!"

Müde öffne ich meine Augen und muss feststellen, dass ich auf etwas hartem liege und nicht in meinem Bett bei Greg. Mein Rücken tut weh und mein Kopf brummt schmerzhaft. Langsam wird die Welt um mich herum schärfer und ich erkenne, dass ich mit dem Kopf auf der Bar eingeschlafen bin. Kaya neben mir wird ebenso unsanft geweckt und nach kurzem umsehen erblicke ich Dylan auf einem Tisch liegend mitten im Raum. Oh man, wie spät war es Gestern? Meine Erinnerungen hängen irgendwo zwischen Alkohol und Dylan tanzend auf einem Tisch.

So langsam nehme ich Dorian wahr, welcher immer noch versucht uns in die Realität zurück zu holen. Einen besseren ersten Eindruck kann man bei dem Vater seines neuen Freundes wohl nicht hinlegen. Dylan wird ebenfalls geweckt und ruft: „Nicht so laut! Ich sterbe!" Dorian schüttelt lachend den Kopf und meint: „Das hat man davon, wenn man seinem 18. jährigen Sohn einen Schlüssel für das Restaurant überlässt." Er scheint es zum Glück mit Humor zu nehmen. „Aber jetzt zack, zack! Hier muss alles pico bello sein, bis wir öffnen!"

Ich blinzle gegen die Sonne und halte mir die Hand vor das Gesicht. Verdammt, war die schon immer so hell? Ist die Sonne irgendwie näher an dir Erde gekommen? Ich krame meine Sonnenbrille aus meiner Hemdtasche und ziehe sie auf, damit das grelle Licht einigermaßen erträglich ist. Dorian stellt uns allen ein Glas Wasser und eine Tablette dazu hin. „Trinkt das, dann wird's besser." Dankend nehme ich das Glas an und leere es in einem Zug. „Ich bin übrigens Thomas", stelle ich mich vor und halte Dylans Vater die Hand hin. „Dachte ich mir, Dyl hat schon viel von dir erzählt", antwortet er grinsend und schüttelt meine Hand. Auch recht, dann kann ich den Smalltalk wie wir uns kennengelernt haben weglassen. Dylan und Kaya kommen ebenfalls wieder ins Leben zurück, woraufhin Dorian und Lappen und Besen in die Hände drückt.

Das Restaurant sieht wirklich schlimm aus, überall liegen Scherben, leere Flaschen und Servietten herum. Tischdecken sind verschoben und kaputte Gläser liegen herum. Die Theke fühlt sich klebrig von dem Alkohol an und die Stühle stehen kreuz und quer. Oje, wie kann man zu dritt nur so ein Chaos anrichten? Ich fange an die Scherben zusammen zu kehren, während Kaya sich um die Stühle kümmert und Dylan den Tresen putzt. Wir haben es wohl etwas übertrieben. Auf einem der Tische liegt mein Handy, welches ich erleichtert einstecke. Dem ist zu Glück nichts passiert.

Nachdem ich alle Scherben zusammengekehrt habe und entsorgt, wende ich mich nochmal an Dorian. "Tut mir wirklich leid, wegen der vielen Gläser..." Dylans Vater winkt jedoch ab. "Nicht so schlimm." Dennoch fühle ich mich schlecht und würde diese gerne ersetzten, doch für ihn scheint das nicht nötig zu sein. Wir schaffen es tatsächlich irgendwie das Restaurant innerhalb einer Stunde wieder komplett auf Vordermann zu bringen und verabschieden uns dann von Dorian.

"Oh man, einen besseren Eindruck hätte ich bei deinem Dad nicht machen können", sage ich bedrückt, doch Dylan lacht bloß. "Haha, schon okay. Er kennt es von mir ja auch nicht anders." Kaya zieht ihr Handy aus der Hosentasche und blickt erschrocken auf den Bildschirm. "Was ist los?", frage ich nach, woraufhin sie seufzend den Kopf schüttelt. "Meine Mum... ich habe ihr nichts bescheid gegeben..." Sie hatte erwähnt wie fürsorglich ihre Mutter ist, hoffentlich bedeutete das keinen Ärger. "Ich glaube ich sollte mal lieber daheim vorbei schauen..." Dylan nickt verstehend. "Okay, richte deiner Mum Grüße aus." Wir verabschieden und von ihr und mürrisch  läuft sie davon.

"Hey, willst du mal was cooles sehen?", fragt mich Dylan, als Kaya um die Ecke verschwunden ist. Ich nicke und er führt mich wieder zu dem kleinen Spielplatz zurück. Hinter der Mauer befindet sich ein Hügel, welcher hauptsächlich bewachsen ist und nicht wirklich etwas besonderes ist, doch Dylan steuert direkt darauf zu. Wir gehen zwischen den Bäumen hindurch und den laufen den Hügel hinauf. Ich wusste nicht, dass man hier hoch laufen kann, doch Dylan scheint den Weg bestens zu kennen. Die Sonne strahlt durch die Birken, welche angenehm kühle Schatten auf das Gras werfen. Um uns herum zwitschern ein paar Vögel und die Blätter rauschen im leichten Wind.

𝖨 𝖫𝖮𝖵𝖤 𝖨𝖳 ∙ 𝖣𝖸𝖫𝖬𝖠𝖲Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt