𝙳𝚁𝙴𝙸𝚄𝙽𝙳𝚉𝚆𝙰𝙽𝚉𝙸𝙶

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Thomas POV

Ich biege um die Ecke und sehe Dylan schon auf der Schaukel des kleinen Spielplatzes sitzen. Er grinst mich an und steht auf, bereit mich zu umarmen. Direkt heute Morgen hat er mir eine Nachricht geschrieben, ob ich schon wach bin und wir das nochmal üben wollen, bevor wir uns mit Kaya treffen. Da ich schon wach war und es keine schlechte Idee fand, habe ich zugesagt. Außerdem möchte ich herausfinden, ob es sich wieder so anfühlt wie gestern Abend und was Kaya genau gemeint hat.

Ich laufe also auf ihn zu und umarme ihn wieder, diesmal klappt es sogar ohne zu zögern, meinerseits aus. Auch wenn es sich anfangs wieder etwas merkwürdig anfühlt und sich Teile meines Kopfes dagegen wehren, schaffe ich es diesmal schon schneller, diesen Part zu überwinden. Es fühlt sich gut an und seine Berührung löst wieder dieses Kribbeln in mir aus, worüber ich eigentlich schlau werden wollte, doch ich bin viel zu abgelenkt um groß darüber nachzudenken. Meine Gedanken sind wie benebelt und ich schaffe es nicht, einen klaren Gedanken zu fassen. Ist das gut oder schlecht? Bevor ich mir den Kopf darüber zerbrechen kann, lässt Dylan mich wieder los. „Hi." Stimmt, wir haben uns ja noch gar nicht richtig begrüßt. „Hey", antworte ich ebenfalls.

Wir sitzen noch eine Weile auf den Schaukeln und reden über alles mögliche, bis auch Kaya rauskommt. So sehr ich auch über diese Gefühle nachdenke, ich kann mir einfach keinen logischen Reim darauf bilden, weshalb ich mich so fühle. Weshalb ich mich nur bei Dylan so fühle. „Und was habt ihr schon getrieben?", fragt Kaya, während wir uns auf eine der Bänke vor der Mauer setzten. „Tommy macht Fortschritte, bald funktioniert es problemlos, dass ich ihn umarme!", erzählt Dylan stolz. Auch Kaya freut sich riesig für mich, was ich wirklich süß von ihr finde. „Dann musst du mich aber auch mal umarmen!" Ich nicke, während Dylan beleidigt die Arme verschränkt. „Ts, was wenn Tommy aber nur mich umarmen will?" Er steht auf und zieht Kaya von mir weg, damit er sich zwischen uns setzten kann. „Davon träumst du!", ruft diese und zerrt ihn wieder weg, bis die beiden vor der Bank stehen und sich gegenseitig grimmig anfunkeln. „Leute, das ist doch kein Wettstreit!" Ich stelle mich zwischen sie und blicke hilflos zwischen den beiden her. Plötzlich fängt Dylan an zu lachen und meint: „Du hättest dein Gesicht sehen müssen!" Verwirrt starre ich ihn an, doch er grinst nur und meint: „Wir haben doch nicht wirklich gestritten, das war doch nur Spaß!" Ich atme erleichtert aus. Das Letzte was ich jetzt gebrauchen könnte, wäre ein Streit zwischen den beiden. „Obwohl, du sagtest doch es funktioniert mit mir am besten. Das bedeutet wohl was gutes oder?" Er zwinkert mir zu, sodass ich ganz genau weiß, worauf er hinaus möchte. Ich gehe ein paar Schritte auf ihn zu und drücke ihn somit gegen die Mauer hinter der Bank. „Ist das so?", frage ich nach, doch er blickt mich nur mit großen Augen an. Plötzlich fällt mir auch auf wie nah wir uns eigentlich sind. Mein Gesicht ist nur noch wenige Millimeter von seinem entfernt und würde ich noch etwas weiter vor gehen, könnten wir uns küssen oder so. Schnell gehe ich wieder auf Abstand von ihm und fahre mir nervös durch die Haare. Das war wirklich komisch, was habe ich gerade gemacht? Kaya blickt uns nur wortlos an, doch ihr Gesichtsausdruck ist eben so überrascht wie Dylans. Was war das eben? Habe ich gerade ernsthaft mit ihm geflirtet? Und wieso bin ich ihm so nahe gekommen? Erneut fahre ich mir durch die Haare und sage dann: „Ich...ähm...sollte mal lieber schauen was Greg so macht...der äh...braucht noch Hilfe...bei was." Mit diesen Worten laufe ich davon und lasse die beiden einfach stehen. Verdammt, was ist nur los mit mir? Du bist schwach und hast dich deinen Gefühlen ergeben. Mein Kopf kann nicht aufhören an Dylan zu denken und wie nah wir uns eben waren.

Frustriert hole ich den Schlüssel aus meiner Hosentasche und schließ die Haustüre auf. Greg steht gerade im Flur und scheint irgendwas in den Schrank, unter der Treppe, einzuräumen. Ohne ihn eines Blickes zu würdigen streife ich mir meine Schuhe ab und laufe an ihm vorbei zur Treppe. Er blickt mich mit hochgezogener Augenbraue an, da ich nicht mal mehr die Kraft habe, um ihm einen fiesen Spruch an den Kopf zu werfen. Ich renne die Treppe hoch und ziehe mich dann in mein Zimmer zurück.

𝖨 𝖫𝖮𝖵𝖤 𝖨𝖳 ∙ 𝖣𝖸𝖫𝖬𝖠𝖲Where stories live. Discover now