Kapitel 27

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Madisons Sicht:

Es klingelte endlich zur Pause. Diese Stunde war so qualvoll gewesen. Taylor hatte ich heute noch gar nicht gesehen, da sie heute in der ersten Stunde Sport hatte.

Für mich würde es nichts schlimmeres geben als in der Früh Sport zu machen.

Ich verließ den Raum und steuerte auf meinen Spind zu. Gerade als ich ihn öffnete kam Taylor um die Ecke.
„Hey! Wie gehts dir heute?", sie lehnte sich an dem Spind an und schaute mir beim Einräumen meiner Sachen zu.

„Schon viel Besser, danke der Nachfrage. Und überhaupt danke für alles, nur doch euch Leb ich noch!", lachte ich.

„Nur durch uns bist du erst in diese Situation gekommen.", seuftze Taylor.

„Ach bitte, hätte auch schlimmer ausgehen können. Also immer Kopf hoch Süße!", munterte ich sie auf. Sie war komplett mit Schuldgefühlen zerbissen, dabei hätte ich mir keine besser Bleibe vorstellen können als bei den Rodriguez.

Ich hackte mich bei ihr ein und wir spazierten den Gang entlang.
„Was hast du jetzt?", fragte Taylor.
„Freistunde!", grinste ich sie schadenfroh an.
„Du Glückliche! Ich habe jetzt Bio, also sehen wir uns dann in der Mensa?"
„Klar bis dann!", Taylor bog jetzt ab und ich steuerte den Schulhof an, meine Freistunde wollte ich unter blauen Himmel verbringen, schließlich habe ich die letzten Tage die meiste Zeit im Bett verbracht.

Eine leichte Hitze schlug mir entgegen, als ich die Schultür öffnete. Drinnen war es doch um einiges kühler als draußen, das wurde mir erst jetzt so richtig bewusst.
Der Tag wird bestimmt noch heißer, schließlich befanden wir uns kurz vor Sommerbeginn und LA zeigt, was Hitze angeht, keine Gnade.

Irgendwie freute ich mich schon auf den Hochsommer. Man kann es nenne wie man will, aber ich liebe den Sommer, die Hitze und das Ganze drum und drann. Einziger Negativer Punkt ist, dass man zum Schwitzen begann, aber sonst fand ich keinen Negativen Punkt in dem Sinn.

Gerade als ich ein etwas ruhigeres Plätzchen gefunden hatte, bemerkte ich die Gruppe von Jungs die etwas weiter hinten standen. Aber was ich genau sah schockte mich bis ins Knochenmark.
Ich hätte es besser wissen sollen, ich hätte mich fernhalten sollen um genau so eine Situation zu verhindern, aber nein. Ich doch nicht.

Catrice krallte ihre Nägel immer mehr in Graysons Nacken und verinnigte den Kuss somit nur noch.

Es so zu sehn tat irgendwie weh. Mehr als es sollte. Es fühlte sich an, als ob mir gerade jemand einmal tief in mein Herz schnitt. Was hatte ich mir eigentlich erhofft? Ich kannte ihn ja nicht einmal zwei Monate, für ihn war ich doch nur eine von vielen Eroberungen.

Wir sind kein Paar oder ähnliches, ich hatte kein Recht jetzt sauer auf ihn zu sein. Aber weh tat es trotzdem, warum tat es weh? Ich mag ihn als ganz normalen Freund, und ja wir hatten gestern eine schöne Nacht miteinander verbracht, aber das wars dann auch schon wieder.

Auf den restlichen Schultag konnte ich jetzt gerne verzichten. Damit Taylor sich keine Sorgen machen musste, schrieb ich ihr noch eine kurze Nachricht und überquerte niedergeschlagen das letzte Stück von dem Hof, in der Hoffnung das Grayson mich nicht sah. Doch mein Plan machte mir einen Strich durch die Rechnung.

„Madison!", wie gesagt ich hatte kein Recht auf ihn sauer zu sein, aber im Moment wollte ich nicht mit Reden. Ich ignorierte ihn auch noch die Male danach, als er mich rufte. So schnell es ging verlasste ich den Schulhof und machte mich auf den Weg nachhause.

Komplett abgeschirmt von dem was um mich herum gerade passierte, lief ich durch die Menschenmasse. Es war wie eine Trance, in der ich mich befand und ich wurde erst wieder zurück gezerrt, als mein Handy anfing zu klingeln. Ein kurzer Blick verriet mir, das Grayson nicht locker lies. Mit einem Klick hatte ich seinen Anruf abgelehnt.

Genervt schob ich mich durch die Fremden Menschen irgendwohin wo ich ungestöhrt und alleine war. Mir kam es vor als wären heute noch mehr Menschen als normalerweise unterwegs. Ich fühlte mich unter den vielen Leuten so erdrückt, wie wenn ich keine Luft bekommen würde. Langsam kam Panik in mir hoch.

Wo war ich?

Gedankenverloren musste ich einen ganzen anderen Weg genagen sein, denn in diesem Teil der Stadt war ich noch gar nie gewesen. Und woher ich kam wusste ich ebenfalls nicht. Verdammte Scheisse! Ich brauchte erstmal einen klaren und arbeitenden Kopf. Denn der der auf meinem Hals sitzte, funktionierte nicht. Aufjedenfall nicht so wie ich es gerne hätte.

Ich konnte den Strand am Ende der Straße erkennen. Dort war die Masse auch schon viel dünner als hier. Meine Ohren dröhnten und meine Lungen wollten den Geist aufgeben. Ich kannte dieses Gefühl gut genung, um zu wissen das ich mich schleunigst beruhigen musste.

Mein Brustkorb senkte sich ungleichmäßig und schnell. Noch bevor es zu dem kam, was ich befürchtet hatte, gelang ich am Strand an. Der Wind hatte, da hier keine Häuser mehr standen, zu genommen und wehte mir entgegen.

Meine offenen Haare waren ein reinstes Chaos durch den Wind. Der leichte Duft von Salz kam mir jedes mal entgegen wenn der Wind mir wieder ins Gesicht bließ.

Es fühlte sich so vertraut an and und meine Atmung verlangsamte sich wieder, auch meine Ohren bahnten sich einen Weg zur normalität zurück. Es dauerte zwar noch paar Minuten, aber dann war ich wieder ganz Aufnahmefähig.

Ich blieb noch etwas so stehen und starrte aufs Meer. Es glitzerte in allen verschiedenen Farben und funkelte wie tausende von Diamanten zugleich. Meine Liebe für das Meer stag von Mal zu Mal mehr. Bereits in Mexiko war ich jeden Tag am Meer. Meistens am Abend, da ich da immer Zeit hatte und es dann am Schönsten war.

Langsam machte ich mich auf den Weg zurück. Wie sich herausstellte war ich gar nicht soweit weg von dem wo ich hin wollte. Vorhin in der Panik hatte ich einfach wirklich keinen Orientierungssinn. Nach fast zwanzig Minuten leutete ich beim Haus an, natürlich hätte ich auch einfach aufsperren können, aber dazu fiehl mir heute die Kraft.

Ich hörte Schritte und einen Schlüssel im Schloss umdrehen. Kurz darauf stand Jack vor mir.

„Keinen Schlüssel?", fragte er amüsiert, aber als er mich besser anschaute legte sich sein Blick sofort auf Alarmbereitschaft.
„Was ist passiert?", fragte er mit seiner Beschützerstimme.

„Jack...", meine Stimme brach ab „...es ist wieder passiert!", dieser Satz brauchte so viel Kraft, ich wollte nur noch schlafen.
Jack sah mich geschockt an und schloss mich dann in seine Arme, ich wusste das ich beim ihm Sicher war und lies deswegen alles raus.

Warscheinlich waren schon Minuten vergangen, in denen Jack und ich da standen, und ich sein Shirt mit Tränen trängte.

His DesireWhere stories live. Discover now