Kapitel 37

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Der Schultag war so gut wie vorbei und gedanklich war ich schon längst nicht mehr anwesend.
Der letzte Kurs für heute war Mathe und der würde auch schon in zwanzig Minuten enden.
Genervt guckte ich meinen Mathelehrer an und versuchte innerlich ihn mit meinen Blicken zu erdolchen.

„Und was wisst ihr zu diesem Thema?", er blendete ein Bild ein, mit einer Überschrift von der ich noch nie etwas gehört hatte und lies fragende Blicke durch die Klasse schweifen. Keiner zeigte auf, was auch nicht wunderlich war.
„Kommt schon, das habt ihr als Hausübung ausgearbeitet!", sagte er in einem strengen Ton.

Wir hatten das als Hausaufgabe auf?
Ich wusste nicht einmal das wir irgendwas aufhatten.

Langsam gingen zwei Hände nach oben. Streber!

„Okay, so geht das nicht weiter. Das ist klare Arbeitsverweigerung und wird hier nicht toleriert! SO WAS DULDE ICH NICHT!", er schrie den letzten Satz durch den Raum.
Mittlerweile war ich mehr als angepisst und wollte nur noch gehen.

Dann entschied er sich noch, uns einen Vortrag über Arbeitsverweigerung zu halten. Wenn der morgen nicht heiser ist, dann weiß ich auch nicht.

Mit seinen Kopf schwengte er nun zu mir und motzte mich an: „Süß schauen bringt dir hier auch nichts!", dann klingelte es.

Bitte was? Ich versuchte ihn mit meinen Blicken zu töten und er meint ich soll nicht so süß schauen. Wann dann bin ich sexy aber nicht süß.
Ich verließ darauf hin als erste die Klasse und suchte Taylor. Wie kann ein Lehrer jemanden so auf die nerven gehen.

Mein Weg führte mich zur Mensa, wo ich breits beim betretten alle einmal scannte und Taylor trotzdem nicht auffinden konnte. Daraufhin beschloss ich auf den Schulhof zu gehen und dort meine Suche weiter führen.
Zum Glück brauchte ich draußen nicht lange suchen, da man bereits am Eingang eine laute Diskussion vernehmen konnte. Taylor!

Mit großen Schritten näherte ich mich ihr und Grayson und lauschte den beiden beim Diskutieren zu. „Ich muss!", krätzte Taylor. „Erzähl mir nichts von müssen! Du willst dort einfach nicht hin, du hast mir versprochen das wir beide GEMEINSAM dort auftreten!", verteidigte sich nun Grayson.
„Mum und Dad haben endlich diesen Auftrag für mich und du bist wieder mal zu egoistisch um das einzusehen. Das könnte mein großer Durchbruch sein, das weisst du!", keifte sie ihn an.

Okay WOW! Nicht mal ich und mein Bruder haben solche Auseinandersetzungen.

Bevor das ganze hier noch aus dem Ruder gerät, zog ich die Beiden auseinander.

„Cálmate!", schrie ich beide an.

„Qué?", richtet sich jetzt Taylor zu mir.
„Der ganze Schulhof schaut euch schon an und so wie ich euch kenne geht es gerade nicht um euer normales Leben, also kommt.", ich zerrte beide mit mir mit und schon sie in eine Ecke wo uns keiner mehr beobachtet.

„Egal! Dann viel Spaß in New York", fuhr Grayson Taylor an und ließ uns beide so stehen. Bevor er aber noch um die Ecke kommt drehte er sich noch einmal um.
„Madison? Heute um 17:00 bei uns, vergiss deine Trainingssachen nicht!", sagt er, drehte sich wieder um und verschwand endgültig.

Das Mädchen neben mir seufzte und schloss mich in eine Umarmung. „Wie war Mathe?", fragte sie dann.
„Frag erst gar nicht... und lenk nicht vom Thema ab!"

„Mum und Dad haben endlich einen größeren »Job« für mich erangiert. Mit dem würden mich alle nicht mehr als das kleine Mädchen sehen, sondern wüssten endlich auch das ich für mich alleine kämpfen kann. Die Mafia hat das noch immer nicht ganz gecheckt. Irgendwen will ich meinen eigenen Sitz udn eine Chef position bei der Mafia haben, aber wenn ich so weiter tue wie jetzt, wird sich nie was ändern!", sie strich sich eine lose Strähne hinter ihr Ohr.

„Und warum macht Grayson jetzt so Stress?"

„Der Job fällt genau auf das Wochenende, wo die große Benefits Gala von uns statt findet. Ich hab ihm versprochen das wir da beide gemeinsam hingehen, so wie die Jahre davor. Er will sich kein Date suchen, deswegen bin ich mit ihm dahin gegangen, aber wenn ich jetzt nicht da bin, bleibt ihm wohl oder anders nichts anderes übrig. Er sträubt sich mit Haut und Haaren dagegen..."

„Ach bitte, die Mädchen stehen bei ihm doch Schlange"
„Genau das hab ich auch gesagt, aber nein er will das nicht hören"

Es klingelte. Seufzend nahm ich meinen Rucksack und machte mich gemeinsam mit Taylor auf zum nächsten Kurs. Geografie.

***

Ich drehte den Schlüssel einmal im Schloss um und öffnete die Haustür. Ein strahlender Jack kam mir entgegen. „Ach die Prinzessin hat sich wieder dazu entschlossen nach Hause zu kommen."
„Ja hat sie!", gab ich lachend zurück.
Ich eilte die Treppe rauf und schnappte mir meine Sportsachen. Es war kurz vor Fünf, da die Schule heute so lang war, war ich auch etwas im Stress um noch rechtzeitig zum Trainig zu kommen.

„Sag nicht du gehst schon wieder.", Jack hielt mich auf der Treppe auf und sah kritisch an mir runter.

„Es tut mir wirklich Leid, aber ich muss noch zu Gra... zu Taylor!", würde ich jetzt Grayson sagen wäre das mehr als komisch. Er weiß zwar das ich Grayson viel um mich herum habe, aber er würde es nicht gut heißen wenn ich nur bei ihm wäre. Ich lächelte gezwungen und drängte mich bei ihm vorbei, um kurz darauf die Tür hinter mir ins Schloss fallen zu lassen.

His DesireWo Geschichten leben. Entdecke jetzt