Kapitel 42

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Graysons Sicht:

Bitte las das nicht wahr sein. Genervt drehte ich mich von Madison weg, sie hatte noch nicht einmal fertig gesprochen, da sah ich schon wie Annabel auf mich zu galoppierte.
Ich glaube sie wollte rennen, aber mit diesen Absätzen sah es mehr nach Galoppieren aus.

Hinter mir hörte ich ein leises seufzen.

„Grayssssoooon, Grayson, Grayson!", mittlerweile sah sie jeder in diesem Raum an.
Vor mir kam sie zum Stehen und ich wich automatisch einen Schritt zurück.
Sie stutzte einen kurzen Moment, aber schmiss dann ihre blonden Haare nach hinten. Schlussendlich fing sie auch noch an mit ihren Wimpern zuklimpern. Ekelerregend!

„Grayson! Hast du mich überhaupt wahr genommen?", fragte sie mich verdutzt.
Hinter mir hörte ich diesesmal ein leises Lachen.
„Meinst du bevor oder nachdem du angefangen hast zu schrein wie eine Ziege?", Madison kam jetzt hinter mir hervor und schien ziemlich amüsiert von der Situation zu sein.

„Wie eine Ziege? Immerhin sehe ich nicht aus wie eine Ziege, so wie du!", sie wurf Madison einen scharfen Blick zu, diese lies sich aber nicht irritieren und setzte erneut an. „Besser auszusehen wie eine Ziege als wie ein Walross".

Annabel schnappte empört nach Luft, während ich mir ein lachen nicht verkneifen konnte. Endlich bahnte sie sich wieder einen Weg in die Menschenmenge zurück, direkt aus unserem Sichtwinkel. Ich seufzte leicht und über meine Lippen schlich ein leichtes grinsen.

„Walross?", ich schaut zu Madison rüber. „Ich hab noch einen gewissen Grad an Ehre und von so einer Schnatterente lass ich mir sowas nicht gefallen!", sie warf ihre Haare zurück. „Kommst du? Oder willst du in dieser Ecke versauern?", fragte sie mich und setzte einen erwartenden Blick auf. Also wenn sie mit genau diesem Blick versuchen würde mich zu überreden mit ihr ein Baby zu machen, könnte ich nicht nein sagen.

Ich schnappte mir ihre Hand und zog sie hinter mir durch die Menschenmenge durch. Jeden zwei Meter sah ich bekannte Gesichter und jeder wollte sofort wissen, wer Madison ist, woher sie kommt und seit wann wir uns kennen. Natürlich war mit bewusst, dass viele denken werden das wir ein Paar wären, aber um ehrlich zu sein war dies mir ziemlich egal. Gerüchte gibt es immer und überall, vorallen wenn man in der Öffentlichkeit steht. Beziehungsweise wenn man in geschlossenen Kreisen einen hohen Rang hat, wie in meinem Fall. Außerdem würden diese Gerüchte im besten Fall alle andere nervigen Frauen, wie Annabel von mir fernhalten.

Madison war anscheinend schon langsam gelangweilt daran, dass wir immer stehn bliebn und mich Leute anredeten. Verständlich. Schließlich kannte sie hier keine Sau, wäre ich an ihrer Stelle würde ich mich auch langweilen. Aber um so dankbarer war ich dafür, dass ich heute hier nicht allein sein musste, sondern sich Madison dafür bereit erklärte mit zu kommen. Keine Ahnung ob ich das auch für sie gemacht hätte.

Ich konnte Madison ansehen, dass sie erleichtert war, als wir an unserem zugewiesenen Tisch ankamen. Ich schob einen Sessel hervor und bot ihr an sich zu setzten. Wenn ich mich nicht irrte, konnte ich für einen kleinen Augenblick einen Funken in ihren Augen erhaschen. Und wenn ich ein Mädchen wär, würde ich jetzt sagen, dass mein Herz einen kleinen Sprung gemacht hat. Bin ich aber nicht, deswegen hat mein Herz auch keinen Sprung gemacht. Als sie dann auf dem Sessel Platz genommen hatte, schob ich sie natürlich auch wieder zum Tisch hin, aber diesmal etwas vorsichtiger, ich wollte ihr natürlich nicht weh tun. Dann setzte ich mich neben sie und fuhr mit meiner Hand auf ihren Oberschenkel. Verwirrt blickte sie mich an: "So schlimm ist es hir nicht und jetzt versuch dich etwas mehr zu entspannen!", damit nahm ich meine Hand wieder weg und wurde augenblicklich in eine Konversation mit dem Gast neben mir verwickelt.

Für einen kurzen Moment hatte ich vergessen, dass Madison noch neben mir saß, aber als dann ein junger Kellner an unseren Tisch heran trat und ihr ein Sektglass servieren wollte, hatte sie wieder meine ganze Aufmerksamkeit. Noch bevor sie das Glas nehmen konnte, stellte ich es zurück auf das Tablet des Kellners. Dieser sah mich nur verwirrt an und wollte gerade zum Sprechen beginnen, doch ein anderer Kellner zog ihn davor schnell mit sich. Besser so, ich hatte gerade nicht viel Lust mit dem eine Disskusion anzufangen. "Was sollte das? Ich hab vielleicht Durst, außerdem war er Süß!". Süß? Das ich nicht lache. Der Kellner sah eher aus, als wäre er gerade Fünf Mal von einem Bus überfahren worden. Ohne es zu merken bildetene sich meine Hände zu Fäusten. "Was habe ich gesagt bevor wir hir rein gekommen sind? Du sollst von keinem Getränke annehmen, nur von mir.""Dann hol mir was zu Trinken, ich verdurste hier gleich!".

Sie sah mich erwartend an. "Na gut, aber du bewegst dich keinen Milimeter von der Stelle, Verstanden?". Sie nickte wiedrig und ich machte mich sofort auf dem Weg. Mag sein das ich gerade etwas überreagiert hatte, aber solche Veranstaltungen gingen nicht immer mit rechten Dingen zu. Vorallem wenn 'Frischfleisch' dabei war. Noch dazu war sie eine nicht gerade unattraktive Frau und die meisten Gäste von hier waren alte Säcke, die schon zum 3.Mal verheiratet waren und Stammkunden in Striplokalen waren. Die haben so viel Einfluss, die schreckten vor gar nichts zurück. Unmenschlich sowas.

An der Bar angekommen bestellte ich erstmal ein Glas Wasser, schließlich wollte ich keine Betrunkene Madison nach Hause schleppen. Die Blicke vom Barkepper ersparrte ich mir und drehte mich sofort um. "Hier!", ich stellte ihr das Glas hin und nahm wieder auf meinem Stuhl platz. Ich bekam nur ein trockenes Danke zurück. Ok, das tat weh. Merkte sie nicht, dass ich sie nur beschützen wollte? War sie wirklich so blind, oder provozierte sie mich nur? Dieses Mädchen macht mich noch verrückt.

Meine Gedanken wurden unterbrochen, dann das sirren eines Migrofons ertönte. Anschließend trat Carlson Green ans Migrofon und begann mit der Begrüßung. Er war der Veranstalter dieser Gala, wie jedes Jahr lud er seine Geschäftspartner, alte Freunde und wichtige, zukünftige Partner ein um gemeinsam Geschäfte abzuschließen. Da mein Vater bereits in den letzten Wochen zahlreiche Verhandlungen hinter sich hatte, war dass für unsere Familie nicht sehr relevant, doch Carlson war ein guter und loyaler Freund in den vergangenen Jahren für meinen Vater gewesen, weshalb es mehr als Anstand war, hier aufzutauchen. Noch dazu gehörte er zu den EInfluss reichsten Menschen in diesem Buisness, weshalb man sein Vertrauen pfelgen sollte.

Seine Ansprache hielt er kurz und schon fing der Abend erst richtig an.

Sofort begannen wieder alle wirr durcheinander zu reden, viele verlaßen den Raum und begaben sich in die Vertragsräume um ungestörrt Abkommen zu machen. Madison und ich blieben jedoch sitzen. Sie spielte sich mit ihren Daumen und schenkte mir, wie schon in den letzten Tagen, geringe Aufmerksamkeit. Das störrte mich. Gewaltig um ehrlich zu sein. Daher hat es mich umso mehr gefreut heute einmal alleine mit ihr hier zu sein. Ohne jeglichen Geschwister die uns störren könnten, aber sie suchte keinen Kontakt mit mir.

Wie aus dem Nichts schnellte sie mit ihrem Kopf in die Höhe und schaute mich entgeistert an. Ich warf ihr einen fragenden Blick zu, worauf ich nur ein "New York" zurück bekam. Drehte sie jetzt komplett durch?

His DesireWhere stories live. Discover now