☍ Nineteen

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"Versteh' ich das jetzt richtig, dass alles wieder gut zwischen euch ist?", Louis betrachtete misstrauisch seinen besten Freund, wie dieser nun auch das letzte schwere Buch in seinem knarzenden Spind versenkte und anschließend mit einem breiten Lächeln auf den Lippen sich wieder erhob. Er nickte.

"Alles wieder tutti frutti, ja?", der Kleinere beobachtete seinen Kumpel weiterhin und seine alberne Wortwahl ließ diesen seine Augen verdrehen.

"Alles tutti frutti, Louis. Mach' dir mal keine Gedanken.", er knallte die kahle Blechtür des Spindes zu, wobei man hätte schwören können, sie wäre beinahe aus ihren Angeln gefallen, und schulterte seinen Rucksack, welcher nun zu seinem Glück um ein paar Kilo leichter war.

"Halt' mich trotzdem auf dem Laufenden, okay Mann?", Zayn wusste, dass Louis sich immer noch um ihn sorgte und auch wenn es ihn freute, Freunde zu haben, die sich tatsächlich Gedanken um ihn machten, nervte es ihn. Er war mittlerweile ein großer Junge und es wäre doch gelacht, wenn er wegen etwas Liebeskummer gleich zusammenklappen würde.

Er sah kurz zu Niall herüber, der am Ende des Ganges stand, doch selbst aus dieser Entfernung erkannte er, wie der Blonde mit seiner neuen Freundin sprach.

"Okay.", vielleicht war es doch nicht so schlecht, dass Louis für ihn da war.

Gemeinsam liefen Zayn und Louis den Gang entlang, doch bevor sie Niall erreicht hatten, verabschiedete sich dessen Freundin und machte kehrt.

"Wo musste denn die wieder so schnell hin?", verwundert sah der Schwarzhaarige dem Mädchen noch hinterher, bis schließlich der rotblonde Hinterkopf in der Masse verschwand. Er versuchte gar nicht erst zu verstecken, dass er sie nicht ausstehen konnte. Die beiden hatten zwar noch nie mit einander geredet, doch ihr Verhalten genügte Zayn vollkommen. Denn immer wieder aufs Neue, schien sie fliehen zu wollen, sobald der Schwarzhaarige sich näherte, als wäre er irgendeine abstoßende Pest. Mal ehrlich, was sollte das?

"'Die' hat auch einen Namen-", Zayn murmelte ein leises 'Ja, ja, Kate', bevor Niall fortfuhr: "Und außerdem muss sie nochmal zu ihrem Spind."

"Lass' mich raten, wir sollen nicht auf sie warten?", eigentlich war diese Frage völlig sinnlos, denn Zayn wusste, er hatte Recht und Niall wusste, dass er nicht zu antworten hatte.

"Ich stell' sie dir schon noch vor.", sagte Niall, doch der Schwarzhaarige war sich nicht sicher, ob er sie tatsächlich kennenlernen wollte oder ob sie diese Freude ebenfalls teilte.

"Ich würde sie gerne kennenlernen, sobald sie aufhört, mich wie eine ansteckende Krankheit zu behandeln.", Niall verdrehte daraufhin nur seine blauen Augen.

"Hör' endlich auf, dir das einzureden, du Dummkopf. Ich glaube, sie ist einfach nur etwas schüchtern.", Zayn hätte gern erwidert; 'Natürlich, schüchtern. Spricht dich einfach an, aber ist schüchtern? Irgendetwas stimmt mit der doch nicht.', doch er hielt den Mund.

"Dummkopf, hm?", der Größere schlang beide seiner Arme eng um die Taille seines blonden Freundes und vergrub sein Gesicht in dessen Halsbeuge, sodass dieser sich kichernd versuchte, aus dem festen Griff zu winden.

"Zayn, lass' das. Nicht hier.", die federleichten Küsse auf der blassen Haut des Blonden kitzelten und ließen ihn ein Lachen verdrücken, doch Zayn zeigte kein Erbarmen. Seine großen Hände fanden ihren Platz an der schmalen Hüfte des Kleineren und mit einem frechen Grinsen auf seinen Lippen, verteilte er noch mehr Schmetterlingsküsse den Hals des Blonden entlang.

"Ähm-", Louis räusperte sich.

In diesem Moment spürte Niall förmlich, wie jegliche Hitze seines Körpers ihm in den Kopf schoss und mit beschämten Blick stieß er Zayn von sich, welcher jedoch nur grinste. Dummkopf.

numb  › ziallWhere stories live. Discover now