Kapitel 140 - Ivana

946 38 3
                                    

.. "Er hat nichts gesagt.. sie hat ihn gerufen.. er ist bei einer anderen Frau..", sagte sie. "Er ist bitte was?!", wurde ich lauter. Es dauerte nicht lang und Emmi und ich steigerten uns in die Situation rein. Erst Nico konnte uns für einen kurzen Moment stoppen. "Halt Stopp!.. jetzt rede ich.. Ladies.. setzt euch wieder! Du hast eine Frau bei ihm gehört.. okay.. aber.. was ist wenn das eine Produzentin war? Er ist doch auf einem Dreh", riss uns Nico aus unserem Gespräch. 

Emilias Sicht

"Glaubst du wirklich, ich hätte darüber nicht als erstes nachgedacht?.. ich hab.. wartet", sagte ich und holte einen Zettel aus meiner Hosentasche. Auf ihm stand eine Telefonnummer mit dem Namen Ivana und ein Herz war ebenfalls darauf zu sehen. Ich hielt ihn den beiden hin und redete weiter. "Als ich vorhin ins Zimmer kam, lag er auf dem Boden.. er muss ihn verloren haben, als wir los sind", antwortete ich. Beide sahen mich mit großen Augen an und niemand sagte mehr was. Ich wusste worauf ich mich bei ihm einließ, aber mit so einer Situation hatte ich einfach nicht gerechnet. Vielleicht steigerte ich mich auch zu sehr darein und sollte erst einmal warten, bis er morgen wieder zurück kam, aber irgendwas in mir sagte mir, dass er mir etwas verheimlichte. Dieser Zettel.. direkt im Eingang unseres Zimmers. Er muss ihn verloren haben, als wir zum Auto gegangen waren. "Hast du bei der Nummer angerufen?", wollte Charly wissen und ich schüttelte nur den Kopf. "Das kann ich nicht machen.. ich meine.. was.. was ist wenn er wirklich bei ihr ist?", sah ich sie an. "Dann weißt du es wenigstens", antwortete sie mir und auch Nico sah so aus, als wenn er dem ganzen zustimmte. "Ich machs", sagte Nico plötzlich und nahm sein Handy vom Nachttisch. Er zögerte nicht lang und wählte die Nummer. 

Ivana: "Rossi."

Nico: "Hallo, spreche ich da mit.."

"Ivana.. das.. das ist wunderschön.. danke.. oh du telefonierst", hörten wir Wincent im Hintergrund sagen und Nico legte direkt wieder auf. In meinem Magen drehte sich alles um und ich rannte zur Toilette, um mich zu übergeben. Charly kam mit einem Glas Wasser zu mir und half mir hoch. Das war einfach alles zu viel für mich. Wer war diese Ivana und was wollte Wincent von ihr? Niemand von uns hatte überhört, wie glücklich er klang. "Was soll ich denn jetzt machen?", kamen mir wieder die Tränen. Charly nahm mich in den Arm und tröstete mich, bis ich mich wieder beruhigt hatte. "Du musst mit Wincent reden.. er muss dir sagen, was da los ist", antwortete sie mir leise und ich wusste, dass sie recht hatte. Da ich die beiden nicht weiter stören wollte und mir ihre Klamotten auf dem Boden genau sagten, was sie eigentlich vor hatten, verabschiedete ich mich und ging wieder in mein Zimmer. "Danke für alles", nahm ich sie nochmal in den Arm. "Bist du sicher, dass du alleine schlafen willst? Ich meine.. ich kann auch..", sagte Charly. "Ganz sicher.. ich hab schon genug gestört", grinste ich sie kurz an, was auch sie zum grinsen brachte. Im Zimmer angekommen, sah ich wieder zu Wincents Tasche rüber und aufs leere Bett. Ich nahm mein Handy in die Hand und sah, dass er mir geschrieben hatte. 

> Baby.. bitte.. ruf mich nochmal an oder schreib mir wenigstens. Ich liebe dich! <

So gern ich ihn auch direkt angerufen hätte, ich konnte es einfach nicht und legte mich schlafen. Immer wieder drehte ich mich hin und her und als es dann 9 Uhr war, stand ich auf. Wincent hatte mir immer wieder geschrieben und noch ein paar mal versucht mich anzurufen, doch ich reagierte nicht. Ich wollte erst mit ihm reden, wenn er wieder vor mir stand. Unten im Hotelrestaurant angekommen warteten schon Charly und Nico auf mich. Wir setzten uns und so sehr ich es auch versuchte, ich bekam kein Bissen herunter. Ich erzählte, dass Wincent sich mehrmals noch gemeldet hatte und das er gegen 15 Uhr am Hotel ankommen wird. 

Nicos Sicht

Emmi so leiden zu sehen, ging auch an mir nicht spurlos vorbei. Ich wusste nicht, ob ich den beiden von unseren SMS erzählen sollte, da ich nicht wusste, was er mir noch erzählen wollte. 

> Digger, mach kein Scheiß..<

> Was meinst du? Ist Emmi bei euch? <

> Sie ist komplett aufgelöst hier angekommen.. mach einfach kein Scheiß man! <

> Fuck.. pass bitte auf sie auf.. ich erzähl dir morgen alles <

Immer wieder sah ich auf mein Handy, um zu gucken, ob er nochmal geschrieben hatte, doch bisher kam nichts. So gern ich es auch Charly sagen wollte, ich wusste, dass sie es Emmi nicht verheimlichen könnte. Die beiden waren eben unzertrennlich und das Wort Geheimnis, kannten sie untereinander nicht. Wenn ich darüber nachdachte, was Wincent und ich noch alles mit den beiden vor hatten, machte es mich schon traurig und auch irgendwie sauer, da ich nicht wusste, was er da tat. Emmi wollte bevor Wincent kommt nochmal in sich gehen und sich ein wenig ausruhen, darum beschlossen auch meine Freundin und ich, dass es gut wäre, wenn wir uns nochmal hinlegten. "Ist alles okay? Du bist heute so ruhig", sah mich meine Freundin an, als sie sich auf meine Brust kuschelte. "Ja.. ich war nur in Gedanken", antwortete ich und zog sie zu mir hoch, um meine Lippen auf ihre zu legen. "Willst du darüber reden?", fragte sie nun. "Ich würde einfach gern wissen, was Wincent tut.. aber da müssen wir jetzt abwarten", sagte ich leise. "Das wüsste ich auch gern.. ich hoffe er tut ihr nicht weh", hauchte sie gegen meine Lippen und gab mir dann noch einen Kuss. "Ich wüsste da was, womit wir uns die Zeit vertreiben können", grinste ich sie an und packte ihr an ihren Po.

Emilias Sicht

Ich warf mich aufs Bett und versuchte nochmal die Augen zu schließen, doch immer wenn ich gerade dabei war einzuschlafen, kam mir seine Stimme in den Kopf, wie er ihren Namen sagte und wie glücklich er dabei klang. Da ich nicht wieder weinen wollte, machte ich mir den TV an und lenkte mich damit etwas ab. Als es dann kurz nach 15 Uhr war, hörte ich jemanden vor der Tür und kurze Zeit später öffnete sie sich und Wincent kam rein. In der einen Hand hatte er drei Rosen und in der anderen seinen Autoschlüssel. Er sah mich an und direkt stiegen mir die Tränen ins Gesicht. Genau das wollte ich vermeiden, aber wie er da stand.. ich wusste nicht was ich sagen sollte. "Baby.. was ist los?", legte er seinen Rucksack ab und zog seine Jacke aus, um sich dann zu mir auf die Bettkante zu setzen. "Die sind für dich", hielt er mir die Rosen hin. "Danke..", legte ich sie direkt auf den Nachttisch neben dem Bett. "Solltest du sie nicht lieber Ivana schenken?", merkte ich meine Wut in mir ansteigen. "Baby.. was? Nein.. Wieso sollte ich? Von was redest du da?", sah er mich verwirrt an. "Wie kannst du nur so tun, als wüsstest du nicht von wem ich rede?", stand ich auf und zog mir meine Schuhe an. "Schatz.. das ist ein großes Missverständnis.. wie kommst du denn auf Ivana? Wer.. wer soll das sein?", sagte er nun und kam wieder zu mir rüber. "Ach ja? Ein Missverständnis also? Und du kennst keine Ivana?.. Ich fasse es nicht, dass du mir ins Gesicht lügst!", kramte ich den Zettel aus meiner Hosentasche und warf ihm diesen vor die Füße, bevor ich das Zimmer verließ..

Mit dir - ist es irgendwie andersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt