-SIEBEN-

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Sorry für die Verspätung, aber hier ist das 7te Kapitel :D
Ich hoffe es gefällt euch ^-^
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Harrys warmer Duft stieg in meiner Nase auf und ich schloss automatisch meine Augen. Er roch so verdammt gut. Es war nicht der Duft von Parfum. Es war sein eigener Duft. Ich war froh darüber, dass er keinen Parfum benutzte, denn kein Parfum konnte so gut riechen.

Viel zu früh löste sich Harry wieder von mir und trat einen Schritt zurück. Ein schwaches Lächeln umspielte seine Lippen und sofort war die Enttäuschung weggeflogen. So schwach dieses Lächeln auch war, es war echt.

"Gehst du jetzt nach Hause?" fragte Harry mit kratziger Stimme und ich schüttelte meinen Kopf.

"Nicht solange meine Mutter Zuhause ist. Sie soll mich nicht so sehen."

"Und was hast du dann vor?"

"Ich weiß nicht.. Ich geh einfach eine Weile herum. Frische Luft holen."

"Wir könnten etwas unternehmen, wenn du willst." Er kratzte sich am Hinterkopf und sah mich erwartungsvoll an. Das sah wirklich.. heiß aus.

"Musst du nicht zum Unterricht?"

"Musst du nicht zum Unterricht?" konterte er.

"Touché!" grinste ich und schlug ihm leicht auf die Schulter.

"Also.. Was sagst du?"

"Klar. An was hast du gedacht?" Harry's Lächeln wurde jetzt noch breiter und auch ich musste lächeln. Er ist so süß.

"Wir sollten irgendwohin wo wir uns in Ruhe unterhalten können. Ich weiß fast gar nichts über dich.. Willst du mit zu mir?"

"Sehr gerne."

***

"Und deine Eltern wissen dass du schwul bist?"

Harry und ich lagen in seinem Zimmer, auf seinem Bett und unterhielten uns.

Ich war nicht überrascht, als ich sah wie chaotisch er war.

"Ja. Meine Mutter war echt toll als ich es ihr erzählte. Es war fast so, als hätte sie sich sogar darüber gefreut." Ich musste lachen als ich daran zurück dachte. Ich hatte mir umsonst soviel Stress gemacht, wie sie es auffassen würde..

"Und dein Vater?"

"Meine Eltern sind schon seit langem geschieden und ich habe keinen Kontakt zu ihm. Er weiß nichtmal wie ich aussehe, geschweige denn ob ich schwul bin."

"Oh.. das tut mir leid.. Ich wu-"

"Nein, das muss es wirklich nicht. Ich kann mich nicht mehr an ihn erinnern. Als sie sich trennten war ich gerade mal 2."

"Und hast du schon Erfahrungen mit Jungs?"

"Leider nicht.. Ich kenne sonst keine anderen Schwulen Jungs."

"Es ist doch bestimmt mindestens einer an unserer Schule, oder nicht?"

"Nicht dass ich wüsste.. Selbst wenn würde ich es sowieso nicht mitbekommen."

Es war echt süß wie aufmerksam Harry mir die ganze Zeit zuhörte und dass es ihm tatsächlich interessierte.

Erst jetzt fiel mir auf, wie nahe wir uns waren. Wir lagen beide auf seinem Bett, in entgegengesetzten Richtungen und unsere Gesichter waren nicht sehr weit voneinander entfernt.

Da Harry aus irgendeinem Grund die Jalousien unten hatte, war es ziemlich dunkel im Zimmer aber auch viel gemütlicher.

Ich nutzte diese Nähe aus und betrachtete Harry's Gesicht.

Seine wunderschönen grünen Augen waren umrandet von langen und vollen Wimpern, die bestimmt einen großen Schatten auf sein Gesicht legen würden, wenn Licht darauf scheinen würde.

Mein Blick wanderte runter zu seinen vollen, pinken Lippen und ich dachte darüber nach wie toll es sich bestimmt anfühlen würde sie zu küssen.

Schon seltsam dass ich darüber nachdachte..

"Ich wünschte ich wäre du.." murmelte Harry plötzlich und seine Worte verwirrten mich.

"Wieso denn das?"

"Dann könnte ich mich auch die ganze Zeit anstarren." grinste er schelmisch.

Gut dass es so dunkel war, denn ich bemerkte schon wie das Blut mir in meine Wangen stieg. Trotzdem sah ich peinlich berührt weg und erntete dafür von Harry ein kurzes Auflachen.

Mein Herz setzte einmal kurz aus, als Harry's große Hand plötzlich meine Wange berührte.

Diese Berührung überraschte mich.

Langsam drehte er mein Gesicht wieder zu sich.

"Du musst dich nicht verstecken", hauchte er, "Ich weiß, dass du rot geworden bist.." Er machte eine kurze Pause, "..Und ich finds süß."

Eine angenehme Stille herrschte zwischen uns, während wir uns einfach nur in die Augen sahen. Harry's Hand lag noch immer auf meiner Wange und sein Daumen streichelte meine weiche Haut.

Wieder glitt mein Blick kurz auf seine vollen Lippen und wieder hoch in seine Augen. Mir wurde jetzt erst klar, wie gern ich ihn doch küssen würde..

Diese Erkenntnis schockierte mich. Dieses Verlangen ihn zu küssen, in zu berühren machte mir Angst.. Diese plötzliche nähe, seine Hand an meiner Wange, sein Gesicht knapp vor meinem, verwirrte mich.. Und ich bin mir sicher ich wäre durchgedreht, hätte mein Handy nicht genau im richtigen Moment geklingelt. Sowohl ich, als auch Harry zuckten zusammen und ich sprang sofort auf um mein Handy zu greifen. Auf dem Display sah ich Mum aufleuchten. Ich zog den grünen Balken nach rechts und nahm mein Handy ans Ohr.

"Hey Mum."

'Lou, Schatz. Wo bist du denn?'

"Ich bin bei Harry.. Wieso denn?"

'Ich hab mir Sorgen um dich gemacht. Wieso hast du mich denn nicht angerufen?' Schnell sah ich wieder aufs Display und bemerkte erst jetzt wie spät es schon war..

"Tut mir leid.. Ich habs wohl vergessen.."

'Schon gut. Wie lange bleibst du denn noch?' Mein Blick fiel auf Harry.

"Ich soll nach Hause kommen?"

'Nein, nein. Das hab ich doch gar nicht gesagt..'

"Gut, ich bin gleich da. Bis dann!"

'Aber ich hab.." Schnell legte ich auf und Harry sah mich enttäuscht an.

"Musst du schon weg?"

"Du hast es ja gehört. Wir können uns ja morgen wieder treffen." Es brach mir das Herz ihn anzulügen, vorallem als er mich mit einem Hundeblick anstarrte, aber es war besser so. Ich war noch zu verwirrt um bei Harry zu bleiben.

Harry begleitete mich noch bis zur Haustür und dort verabschiedeten wir uns auch mit einer Umarmung.

Fifty Shades of Gay - LarryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt