-FÜNF-

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Hier ist das 5te Kapitel :3
Tut mir leid, dass ich es letzte Woche nicht hochladen konnte, aber ich hatte leider keine Zeit :/

***

Ich sah ihn. Seine gelockten Haare stachen aus der Gruppe raus und er unterhielt sich mit einem von ihnen. Wie hieß der nochmal? Tom? Max? Es waren drei Buchstaben, ein gewöhnlicher Name.. Vielleicht Jim? Nein.. Belassen wir es bei Tom.

Er lehnte am Spind und war wie immer. Cool und gelassen. Ernste Miene, desinteressiert was um ihn herum passierte.. Und trotzdem kam er mir mit einem Mal ganz anders vor. Ich sah nicht mehr den geheimnisvollen und aggressiven Harry aus der Gang, nein. Ich sah den Witzigen und Netten Harry von gestern. Ich sah einen Freund.

Doch hier an der Schule war er nicht mein Freund. Es war alles wie immer. Mein Blick huschte von Harry zu Collin und auch er unterhielt sich. Mit einem Mädchen. Natürlich war es eine leicht zu habende Schlampe, wie immer. Schlaue Mädchen geben sich nicht mit Typen wie Collin ab. Ich konnte nicht genau erkennen wer es war, das einzige was ich sah war ihr Arsch, eingepackt in viel zu engen Hotpants. Ich verzog mein Gesicht bei diesem Anblick. Wie konnte man bloß auf solche Menschen stehen? Viele würden meinen das ist deshalb so weil ich schwul bin, doch es gibt genug Mädchen die ich nicht so.. eklig finde. Genau so wie ich Collin eklig finde. Ich sage ja nicht, dass er nicht gut aussieht, sonst würden wohl kaum soviele Mädchen auf ihn stehen. Er ist einfach nur ein schlechter Mensch.

Als sich unsere Blicke dann plötzlich trafen machte sich Angst in mir breit. Mein Herz fing an wie verrückt in meiner Brust zu hämmern und ich wollte so schnell wie möglich weg von hier. Doch leider waren die Gänge viel zu eng um davonzukommen. Und schon hörte ich seine Stimme.

"Was starrst du so blöd, Tomlinson?" rief er lautstark und die Blicke von den Schülern in Hörweite waren auf uns beide gerichtet. Ich gab kein einziges Wort von mir, wohl wissend dass das alles nur noch schlimmer machen würde. Als er dann auch noch langsam auf mich zu kam, blickte ich verzweifelt zu Harry, der uns auch musterte.

Unser Blickkontakt wurde von Collin unterbrochen, als er mich heftig gegen die Spinde schubste, mal wieder.

"Collin!" warnte Harry, der jetzt auch auf uns beide zukam.

"Lass ihn in Ruhe!" befahl er, doch Collin ignorierte ihn. Mit beiden Händen packte er mich am Kragen und zog mich zu sich.

"Habe ich es dir erlaubt mich anzustarren?" zischte er durch seine Zähne und sah mich mit Zorn in den Augen an. Ehe ich irgentetwas sagen konnte, war er schon wieder von mir weggezogen worden. Harry hatte ihn zu sich gedreht.

"Ich sagte lass ihn in Ruhe." sagte er diesemal etwas ruhiger. Collin lachte einmal laut auf.

"Wieso stehst du etwa auf ihn?"

"Ich bin doch keine Schwuchtel!" Sein letztes Wort schmerzte. Es schmerzte sehr. Mehr als es sollte.

"Warum lässt du mich ihn dann keine Lektion erteilen?"

"Weil er dir nichts getan hat." sprach Harry ruhig.

"Er hat mich angestarrt. Das reicht schon. Jemand wie er kann jemanden wie mich nicht anstarren. Er soll mich ohne erlaubnis nicht mal ansehen!"

"Bist du ein Heiliger oder was?! Was glaubst du denn wer du bist?"

"An deiner Stelle würde ich jetzt still sein. Wenn du so weiter machst wirst du noch als Schwuchtel bekannt." Seine Worte klangen mehr wie eine Wahrnung als eine Drohung und sie funktionierten. Harry ließ Collin los und trat ein paar Schritte zurück. Er warf mir einen entschuldigenden Blick zu und wand sich schließlich ganz von uns ab. Er überließ mich Collin.

***

Ich verzog vor Schmerz mein Gesicht, als ich mit einem nassen Tuch versuchte das Blut von meiner Lippe wegzuwischen. Nachdem Harry gegangen war, hatte Collin mich wie erwartet verprügelt. Als er dann endlich von mir losließ, suchte ich die Toiletten auf, um mich in einem Spiegel zu betrachten.

Zum Glück hatte er nur einmal in mein Gesicht geschlagen. Ich hatte eine Platzwunde auf der Rechten Seite meiner Untelippe, die höllisch schmerzte. Ich spürte schon wie sie pochte.

Als ich fertig war mit dem säubern der Wunde, entschied ich mich die letzten beiden Stunden zu schwänzen. Zwei Stunden Sport mit Collin hätten mich dann erwartet und darauf hatte ich null Bock.

Entschlossen schnappte ich meine Schultasche vom Boden und verließ das Bad, sowie schließlich das Schulgebäude. Ich sah mich prüfend um, um zu checken ob jemand aus der Gang oder ein Lehrer hier war. Mein Blick hing an einem Jungen, der an seinem schwarzen BMW gelehnt war und mich aus der Ferne beobachtete. Seine Hände steckten in den Taschen seines schwarzen Mantels und sein Mund war von einem Schaal bedeckt. Unter seinen olivgrünen Beanie konnte man Locken erkennen. Seine Locken.

Harry.

***

Fifty Shades of Gay - LarryOpowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz