-DREIUNDZWANZIG-

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"Das war das beschissenste Ende, in der Geschichte der beschissensten Enden! Ich mein, die.. die geht einfach weg! Weg! Würde sie wenigstens sterben oder so, dann wärs ja noch halbwegs okay. Aber nein! Sie haut ab! Verlässt die Liebe ihres Lebens, nur weil sie nicht ein paar Haue einstecken kann." beschwerte Harry sich zum zigsten Mal. Seitdem der Abspann lief, hielt er nicht seine Klappe. Sein Gesichtsausdruck, als der Film zu Ende ging: Unbezahlbar!

"Harry, beruhig dich mal!" Ich konnte mir ein schmunzeln nicht unterdrücken.

"Das war nur der erste Teil. Das ist nicht das Ende."

Harry neben mir blieb ruckartig stehen und blickte mich überrascht und auch erfreut an.

"Du.. du meinst noch mehr davon?!"

Ich nickte zur Bestätigung.

"Also dann auch mehr.. davon?" Seine Stimme war plötzlich tiefer geworden. Mit wackelnden Augenbrauen, bewegte er seine Hüfte leicht vor und zurück.

"Oh Gott, Harry.." lachend griff ich mit einer Hand vor mein Gesicht und schüttelte den Kopf. Heute war er besonders gut drauf.

Ein leichter Wind, der durch meine Haare wehte, brachte mich zum schaudern. Zwar hatte ich eine dünne Jacke an, doch die nutze meinem Kopf nichts.

Mein Blick glitt auf Harry's Kopf. Seine wilden Locken wurden von einem dunkelblauen Beanie zusammengehalten. Nur ein paar wenige locken blickten von unten aus dem Beanie heraus. Sie waren so perfekt geformt, am liebsten hätte ich sie um meinen Finger gewickelt.

"Ist dir kalt?" fragte mich Harry und durchbrach somit die kurze Stille zwischen uns.

"Nein, es geht schon."

"Nein warte.." Harry's Hände fuhren zu seiner Kopfbedeckung, die ich eben noch betrachtet hatte und er nahm sie ab.
Hatte er etwa meinen Blick bemerkt?

"Hier." vorsichtig setzte er mir seine Haube auf und ich fühlte mich wie ein kleines Kind. Für andere würde das bestimmt seltsam aussehen.

Zufrieden nahm Harry seine Hände wieder weg, und wuschelte mit ihnen durch seine Haare, um sie wieder zu richten.

"Danke, aber das ist echt nicht nötig. Ich muss jetzt sowieso nach Hause."

"Um ehrlich zu sein.." begann Harry und kratzte sich am Hinterkopf.

Verdammt, sieht das heiß aus..

".. Dachte ich mir, du kommst noch mit zu mir. Meine Mutter hat für uns Gekocht.."

"Ich zu euch? Wenn deine Eltern Zuhause sind?" fragte ich erstaunt. Ich hatte Harry's Familie noch nie gesehen. Immer wenn ich bei Harry war, waren sie meistens nicht Zuhause. Nur seine ältere Schwester Gemma traf ich ab und an, doch selbst mit ihr hatte ich kaum gesprochen.

"Ja.. ich meine du musst natürlich nicht kommen, wenn du keine Zeit hast.. Oder wenn du nicht willst.. Also.. ich fände es nur schön, wenn du.."

".. Ich würde liebend gern zu euch essen kommen. Und deine Familie kennenlernen. Generell verbringe ich gerne Zeit mit dir. Ich weiß gar nicht warum du so aufgeregt bist. Es ist ja nicht so, dass du ihnen deine neue feste Freundin vorstellst."

Ein breites Grinsen erschien bei meinen Worten auf Harry's Gesicht. Seine Augen leuchteten leicht, jedoch dachte ich auch einen Schimmer von  Unsicherheit in ihnen zu erkennen.

"Du hast recht, du bist keine feste Freundin. Wärst du eine, wäre ich wahrscheinlich nicht ganz so aufgeregt. Ich würde sie wahrscheinlich nicht mal mitnehmen. Aber.. es ist mir einfach wichtig was du von meiner Familie denkst."

"Meinst du nicht eher was deine Familie von mir denkt?"

Unüberhörbar seufzte Harry. Seine Hand glitt nach oben und fuhr durch sein Haar.

"Meine Eltern sind etwas.. eigen.. wenn es um Menschen geht, mit denen ich Zeit verbringe. Wenn ihnen jemand nicht gefällt, dann sind sie nicht sonderlich nett. Außerdem sind sie nicht gerade begeistert, dass ich, wegen dir, nicht mehr mit Collin abhänge. Unsere Eltern verstehen sich gut."

Mit einer Mischung aus Trauer und Scham blickte mir Harry tief in die Augen. Er hatte Angst. Nicht Angst davor, dass seine Eltern mich nicht mögen würden. Das schien ihn nicht sonderlich zu beschäftigen. Nein. Er hatte Angst, dass ich sie nicht mögen würde. Und dass ich ihn nicht mehr mögen würde. 

"Weißt du Harry, ich bin gewohnt daran, dass die Menschen um dich herum mich nicht besonders gut leiden können. Es ist zwar nicht gerade das Angenehmste für mich, doch es hat mich auch noch nie davon abgehalten mich dir abzugeben. Der einzige der mich von dir wegschrecken könnte, das wärst du."

"Ich sag ja nicht, dass sie dich nicht mögen werden. Ich will dich nur vorwarnen. Sie sind, wie gesagt, nicht die nettesten Menschen."

"Ja, ja. Warnung angekommen. Ich hab hunger."

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Tut mir leid, ein sehr kurzes Kapitel, ich weiß. Ich dachte ich hätte es schon fertig geschrieben, doch ich hab mich geirrt. Und ich habe heute leider nicht mehr viel Zeit. Aber wenn ich es schaffe, update ich morgen oder übermorgen :D


Fifty Shades of Gay - LarryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt