-ZWANZIG-

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*Harry's POV*

Angestrengt versuchte ich Louis' 10 Tonnen schweren Bücher ohne zu stolpern die Treppe runter zu tragen. Den ganzen Tag musste ich sie schon hinter ihm her tragen. Auch seine Schultasche hing vorne an meinem Bauch und da seine Tasche viel mehr wog als meine, war es nicht einfach das Gleichgewicht zu halten. Ich wusste gar nicht, dass wir überhaupt so viele Bücher besaßen.

Louis' marschierte etwas weiter hinten mit Owen hinterher. Obwohl ich seine ganzen Sachen tragen musste, war ich dennoch schneller als die beiden. Kein Wunder, sie mussten ja auch humpeln.

Meine Gedanken kreisten nun wieder um Collin. Eines war klar: Das würde er bereuen. Ich werde ihn ganz sicher nicht damit durchkommen lassen. Eigentlich wollte ich mit Declan und Tom noch Planen, wie wir es ihm heimzahlen könnten, doch ich musste ja den ganzen Tag Louis hinterher laufen.

Aber zum Glück wusste ich von Tom, der mit ihm in eine Klasse ging, dass Collin heute länger Unterricht hatte als wir. Wir hatten soeben aus und nachdem ich Louis' Bücher sicher in seinem Spind verstaut hatte, würden Declan, Tom und ich uns treffen.

"Könntest du vielleicht den Spind öffnen?" bat ich Louis, als wir endlich unten ankamen. Doch er blickte mich einfach nur entgeistert an.

"Der Schlüssel ist in meiner Tasche." Mit diesen Worten drehte er sich um und betrat das Klo direkt hinter mir.

Na toll.

Umständlich versuchte ich mit einer Hand in die Tasche zu greifen, und hielt dabei die Bücher so gut es ging mit einer Hand und meinem Kinn fest. Doch leider fand ich den Schlüssel nicht und je länger ich wühlte, desto schwerer wurde es die Bücher zu halten. Also entschied ich mich die Bücher auf den Boden zu legen, was deutlich schwerer war als gedacht, denn die Schultasche an meinem Bauch hinderte mich daran, mich ganz zu bücken. Doch schließlich schaffte ich es.

Eilig griff ich nun in die Tasche und wühlte weiter nach dem Schlüssel, doch noch immer konnte ich ihn nicht finden.

"Fuck, wo bist du, du scheiß Schlüssel!"

Verzweifelt griff ich in alle Fächer der Tasche, doch fand ihn nicht. Plötzlich tippte mir jemand auf die Schulter und ich drehte mich um. Louis. Er sah mich verschmitzt grinsend an und reichte mir etwas.

"Tut mir leid, der Schlüssel war doch noch in meiner Hosentasche."

Ich sah seine Hand an und griff etwas wütend nach dem Schlüssel. Doch natürlich sagte ich nichts. Ich Dummkopf hatte es ihm ja versprochen.

Genervt öffnete ich den Spind und hob die Bücher mühselig wieder auf, um sie rein zu geben.

Ich schlug die Spindtür hart zu und ein lauter Knall ertönte. Doch Louis blieb wenig beeindruckt. Er streckte nur seine Hand nach dem Schlüssel, den ich ihm auch gab.

Mit einem einfachen "Bis Morgen" verabschiedete er sich und ließ mich erbost zurück.

***

"Also, sind wir uns alle einig? Habt ihr alles verstanden?" fragte ich die Beiden nach, um sicherzustellen, dass auch alles klar war. Declan und Tom nickten beide.

"Nagut, dann sehn wir uns ja morgen." Mit einer Umarmung verabschiedeten wir uns alle und ich machte mich auf den Weg nach Hause.


*Tom's POV*

Entschlossen marschierte ich die Gänge entlang, direkt zu meiner Klasse. Gleich würde es läuten und Collin würde die Klasse verlassen. Dann würde ich mit ihm reden.

Ich ließ mir Harry's Plan wieder und wieder durch den Kopf gehen, um mir ja alles zu merken. Wenn ich Collin das alles erzählen würde.. War er echt so dumm um mir zu vertrauen? Jedes einzelne Wort was Harry gesagt hatte würde ich ihm erzählen. Doch würde er mir überhaupt glauben? Immerhin hatte ich mich doch für Harry's Seite entschieden. Aber wenn ich ihm klar machen würde, was für ein Fehler das war. Dass das die falsche Entscheidung war und ich ihm als Entschuldigung alles erzählen würde, was Harry vorhatte als Rache. Dann müsste er mir doch verzeihen.

Die laute Klingel unterbrach meine Gedanken und ich war nun fast bei meiner Klasse angekommen. Ein paar der Schüler verließen bereits den Klassenraum und unter ihnen erkannte ich auch Collin. Eilig bewegte ich mich auf ihm zu.

"Collin?"

Nun war auch seine Aufmerksamkeit auf mich gerichtet und sein Gesichtsausdruck änderte sich von starr zu wütend und dann grinsend.

"Na sieh mal einer an. Tom. Was führt dich denn zu mir?"

"Collin, ich habe einen großen Fehler gemacht. Ich hätte mich niemals gegen dich stellen dürfen."

"Ach was du nicht sagst? Wie kommt es zu dieser plötzlichen Meinungsänderung?" Er blickte mich abwertend an.

"Es war einfach alles so viel besser als ich noch mit euch in der Gang war.. Mein Ruf sinkt immer weiter.."

"Tja, daran hättest du eben früher denken müssen. Das war deine eigene Entscheidung und es war die Falsche." Er wollte sich gerade umdrehen und weitergehen, doch dann beschloss ich, dass es nun der Zeitpunkt war ihm alles zu erzählen.

"Harry hat vor sich an dir zu rächen! Ich erzähle dir alles, aber bitte lass mich wieder zurück in die Gang! Ich brauche euch Jungs.."

Nun hatte ich anscheinend wieder seine vollste Aufmerksamkeit, denn er wand sich wieder mir zu.

"Um was für eine Rache handelt es sich denn da?"

"Ich werde dir alles erklären, aber dafür musst du mir das geben was ich will."

Collin schien kurz zu überlegen. Sein Interesse war jedenfalls geweckt.

"Na gut." willigte er ein und ich atmete erleichtert aus.

"Jetzt erzähl mir von dieser Rache."

"Weil du Louis verprügelt hast, hat er vor dich mit Declans und einer Hilfe auch zu verpügeln und zwar an dem gleichen Ort. Er weiß, dass ihr dort immer rumhängt. Jedenfalls sollten Declan und ich uns um die anderen kümmern, während er es dir heimzahlen würde."

"Wann?"

"Morgen."

Collin dachte kurz nach.

"Dann musst du bis es soweit ist bei ihm bleiben. Wenn du dich jetzt von ihm abwendest, dann wird er es bestimmt nicht tun. Das müssen wir zu unserem Vorteil nutzen."

"Und an was hast du gedacht?"

"Naja, du könntest Morgen bis er seinen Plan umsetzt so tun als wärst du auf seiner Seite. Wenn es dann soweit ist, wendest du dich aber gegen ihm. Zu zweit haben sie keine Chance gegen uns."

"Vielleicht müssen wir nicht mal beide verprügeln. Ich weiß, dass Declan von der ganzen Sache auch nicht ganz überzeugt ist. Er will nicht wegen jemandem wie Louis seine alten Freunde verraten.."

"Du meinst wir könnten ihn auch auf unsere Seite ziehen?"

"Ich kann nichts versprechen, aber möglich wäre es schon. Ich könnte bis morgen mit ihm schreiben."

"Aber wenn er sich entscheidet doch bei Harry zu bleiben, dann erzählt er ihm bestimmt alles."

"Das ist eben das Risiko."

Stirnrunzeln dachte Collin nach, was er nun tun würde.

"Wir können ja nichts verlieren. Schlimmstenfalls greift er uns eben doch nicht an. Aber wenn alles gut läuft, dann haben wir auch Declan auf unserer Seite." versuchte ich ihn zu überzeugen und es gelang mir auch.

"Du hast Recht. So machen wir es. Gib mir dann bescheid."



Fifty Shades of Gay - LarryWhere stories live. Discover now