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Beide Bewohner des Hauses waren froh, als das letzte Stück Kuchen verdrückt war und der Kaffee zu Neige ging, denn so langsam begab Sirius sich in Aufbruchstimmung.

,,Es war wirklich schön dich wiederzusehen, Sienna."

Er schloss die junge Frau in die Arme und Sienna konnte über die Schulter hinweg, Severus steinernen Blick erkennen, als Sirius Ihr einige feuchte Küsse auf die Wange und die Handoberfläche drückte.

,,Severus."

Er verbeugte sich leicht und grinste Sienna dabei frech entgegen.

,,Na los, raus mit dir.", scherzte Sienna, doch wenn Sie ehrlich zu sich selber war, meinte Sie jede Silbe Ihrer Aufforderung, Mehr als ernst.

Als sich die Tür hinter dem lockigen Kopf schloss, atmete Sienna tief aus und wischte sich über die noch immer feuchte Wange.

Severus eilte an Ihr vorbei, griff nach einem Küchenhandtuch, hielt es unter den starken Wasserstrahl und kehrte dann mit entschlossener Miene zurück.

,,Severus, was....", quietschte Sie auf, als er Ihr den nassen und äußerst kalten Lappen durch das Gesicht zog. Immer und immer wieder, wischte er Ihr über die Wange und lies auch die Handoberfläche nicht aus.

Sienna schüttelte langsam mit dem Kopf, war Gleichzeitig aber auch amüsiert über die durchaus deutliche Geste.

,,Besser?"

Er hielt Inne und blickte Ihr fragend in die Grün funkelnden Augen.

,,Besser.", hauchte Sie leicht und lächelte sanft.

Zufrieden nickte er mit dem Kopf und schwang sich das noch halb nasse Handtuch über die linke Schulter.

,,Stört es dich , wenn ich noch eine Weile in mein Labor gehe?"

Sienna stapelte klappernd die Teller, auf denen noch Reste des Kuchen klebten.

,,Geh ruhig. Ich räume noch auf und gehe dann mal früh ins Bett."

Sie stapelte noch zwei der Tassen auf das Wackelige Konstrukt und balancierte es zur Spüle. Ihr Körper spürte seinen Blick, der sich jedoch recht schnell wieder abwandte und sich daraufhin sein Körper in Richtung Keller in Bewegung setzte.

Während Sienna über das glatte Porzellan schrubbte, summte sie entspannt vor sich hin, denn Sie wollte sich nicht mehr aufregen. Nicht nach allem, was in den letzten Jahren passiert war. Sie hatte das Gefühl, mindestens 10 Falten und 20 graue Haare bekommen zu haben. Mindestens.

Nachdem auch die letzte Tasse gespült, getrocknet und in den Schrank gestellt war, striff Siennas stolzer Blick durch den Raum.
Alles war wieder auf Hochglanz poliert und es strahlte ein Gefühl von ,,Zuhause sein" aus.

Mit müden Beinen, schlurfte die junge Frau die Treppe hinauf und öffnete die Schlafzimmertür, in der Sie bereits die ersten Nächte in diesem Haus geschlafen hatte. Das verzierte Bett stand noch immer so da, wie Sie es zurückgelassen hatte und selbst einige der Kleider, warteten in dem massiven Schrank auf ihre Rückkehr.

Der Pyjama, der Ihr damals noch so perfekt gepasst hatte, wirkte nun fast wie ein Sack an Ihr und es erinnerte Sie ein Stück an die Fetzten der Hauselfen, die Sie bereits während Ihrer Schulzeit kennenlernen durfte.

Sie war immer recht dünn gewesen, selbst wenn Sie als Baby ausgesehen hat wie aufgegangener Hefekloß, doch nun wirkte Sie knöchern und krank. Ihr Gesicht wurde von den hervortretenden Wangenknochen unterstrichen und ließ Sie dabei noch kantiger wirken.

Sienna zwang sich dazu, den Blick von Ihrem Spiegelbild zu lösen und kroch unter die Kühle Bettdecke. Eine Gänsehaut breitete sich über Ihren Körper aus und Sie starrte an die Decke. Von unten konnte Sie Schritte hören, die langsam und schleppend die Treppe herauf kamen und scheinbar kurz vor Ihrer Tür verharrten, dann jedoch weiter den Gang entlang liefen.

Sie spürte, wie sich die Enttäuschung in Ihr breit machte, doch bevor Sie darin versinken konnte, näherten Sich die Schritte wieder ein wenig und stoppten erneut.

,,Sienna?"

Es klopfte an der schweren Tür.

,,Ja, ich bin hier."

Sie rührte sich nicht und konnte nur im Augenwinkel sehen, wie sich die Tür öffnete.

,,Warum klopfst du an?"

Ohne Ihn anzusehen, wartete Sie auf seine Antwort.

,,Weil Es sich so gehört."

Nun drehte Sie den Kopf doch in seine Richtung und konnte Ihn nur Schemenhaft erkennen.

,,Kann ich reinkommen?", harkte er nach und Sienna zuckte mit den Schultern.

,,Natürlich."

Mit den Händen hinter dem Rücken verschränkt, Trat er an Ihr Bett und Blickte leicht auf Sie herab, während Sienna Mühe hatte, sich aufzurichten.

,,Ich denke, das könnte dir gefallen."

Er zog ein altes Buch hinter seinem Rücken hervor und streckte es Ihr steif entgegen.

,,Eine Romanze?"

Ihr Blick wanderte über den Einband und ein Schmunzeln machte sich breit.

,,Nun ja, war wohl mal ein Geschenk von irgendjemanden."

Sie wusste genau, das er log, doch Sie griff nach dem Wälzer und blätterte hindurch.

,,Hast du es gelesen?"

Er schaute leicht Richtung Zimmerdecke.

,,Möglich."

Sienna winkelte die Beine an und presste sie an Ihre Brust.

,,Vielleicht kannst du mir ja vorlesen."

Ruckartig befand sich sein Kopf wieder in Waagerechter Position.

,,Willst du das wirklich?"

Bestätigend rückte Sienna ein Stück zur Seite und hielt ihm den Buchband wieder entgegen.

,,Natürlich."

Zögerlich griff er danach und ließ sich auf die Bettkante nieder, blätterte nervös zwischen den Seiten hin und her und blickte Sie erneut fragend an.

,,Ich warte.", nörgelte Sienna und legte den Kopf auf Ihren Knien ab.

Er räusperte sich leicht.

,,Wäre es möglich zu Leben, wenn man wüsste, dass es niemals Liebe geben würde? Wäre es möglich zu Atmen, wenn man niemanden hätte, mit dem Man die Luft teilen könnte? Hätten Lippen Sinn, wenn man Sie nicht küssen dürfte?"

Sienna blickte in seine Richtung, konnte jedoch nur Seinen Rücken begutachten. Seine tiefe und sanfte Stimme, erzeugte eine Gänsehaut und Sie glaubte, nie wieder eine andere hören zu wollen.

,,Macht es Sinn zu Träumen, wenn man die Gedanken nicht teilen kann? Macht es Sinn zu schlafen, wenn man keinen Grund mehr hätte aufzuwachen? All dies schien unmöglich. So unmöglich. Bis ich dich traf."

Er stoppte und drehte langsam den Kopf in Siennas Richtung und erwischte Sie dabei, wie Sie Ihn ebenfalls ansah.

Sie klopfte langsam mit Ihrer Hand auf die Matratze.

,,Dann kann ich dir besser zuhören."

Sienna rutschte zur Seite und rollte sich zu einer Schnecke ein.

Zögerlich schwang er die Beine über den Bettrand und lies sich neben Ihr nieder, hob dann das Buch wieder an und überflog die letzten Zeilen, während Sienna zufrieden neben Ihm seufzte.

,,So unmöglich. Bis ich dich Traf. Zucker war wieder süß, die Sonne wieder wärmer und der Regen Hoffnungsspenden........"

Better with you  ( Part 2 )Donde viven las historias. Descúbrelo ahora