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Ihr Blick wanderte an sich herunter, während Sie in Ihrem Nachthemd vor dem Spiegel stand. Das blonde Haar ragte mittlerweile bis knapp über den Bauchnabel und einige Strähnen lockten sich wild zu allen Seiten.

,,Ist alles in Ordnung?"

Severus Stimme drang von hinten an Ihr Ohr und über den Spiegel beobachtete Sie ihn dabei, wie er ein Stück näher trat und seinen Blick über Ihren Rücken schweifen lies.

,,Du wirst ganz rot.", stellte er amüsiert fest und nervös strich sich die junge Hexe durch die Haarpracht.

,,Schlimm?", nuschelte Sie und blickte erneut durch das spiegelnde Glas.

,,Auf keinen Fall.", beruhigte er Sie und lächelte Milde.

Sienna konnte sich einen Seufzer nun nicht mehr verkneifen.

,,Stimmt etwas nicht, Enna?"

,,Bin ich merkwürdig?", platzte es dann aus Ihr heraus und Severus legte den Kopf schief.

,,Natürlich nicht.", flüsterte er leise.

,,Und warum sind wir dann so?"

Zum ersten Mal seit er den Raum betreten hatte, drehte Sienna sich zu ihm herum.

,,Wie sind wir denn?"

Langsam senkte Sie den Blick.

,,Distanziert. Wie zwei Freunde die sich eine Wohnung teilen."

Severus seufzte tief.

,,Denkst du wirklich so?"

Vorsichtig nickte Sie mit dem Kopf und wagte nicht, ihn dabei  anzusehen.

Seine Hand griff nach Ihrem Kinn und hob es ein Stück in die Höhe, so dass Sie gezwungen war, zu ihm aufzublicken.

,,Bist du denn nicht glücklich?"

Siennas Augen zuckten hin und her, schafften es kaum, Seine zu fixieren.

,,Doch natürlich, aber..."

,,... es ist nicht das, was du dir gewünscht hast ."

Er ließ die Hand sinken und seine aufrechte Haltung fiel in sich zusammen.

,,Tut mir leid..."

Er drehte sich herum und Sienna, die für den Augenblick nicht wirklich mit der Situation umzugehen wusste, kämpfte mit den Tränen.

,,Severus warte!"

Mit einer schnellen Handbewegung griff Sie nach seinem Arm und hinderte Ihn am weitergehen.

,,Natürlich bin ich glücklich."

Ein sanftes Lächeln zog über sein Gesicht, doch ein Stück der Enttäuschung blieb zurück.

,,Ich will dir alles geben, was du dir wünscht. Das weißt du doch, oder?"

Er strich mit seinem Daumen über Ihre Wange und fing die einzelne Träne auf, die sich den Weg über Ihr zartes Gesicht gesucht hatte.

,,Ich will nicht, dass du dich für mich veränderst. So bist du nicht."

Er stoppte seine Bewegung.

,,Was genau meinst du?"

Sie suchte mit den Augen einen Punkt auf seinem schwarzen Hemd, um nicht den Halt zu verlieren und fixierte ihn penibel.

,,Ein Beziehungstyp. Jemand der Picknick im Park organisiert, der sich Sonnenaufgänge anguckt oder ....."

Sie stockte.

,,...oder, was?"

,,....Körperliche Nähe sucht, Sie braucht, so wie all die anderen Männer."

Erneut zog er die Hand von Ihrem Gesicht und Sienna fühlte sich in Ihrer Aussage bestätigt.

,,Ist es das, was dich quält?"

Sie zuckte mit den Schultern.

,,Es quält mich nicht. Es verunsichert mich."

Severus begann leicht zu lachen und Sienna wusste nicht, ob er mit Ihr, oder über Sie lachte.

,,So Lächerlich?"

Er schüttelte mit dem Kopf, beruhigte sich recht schnell wieder und griff nach Ihrer Schulter.

,,Denkst du, mir geht es anders?"

Nun war es Sienna, die den Kopf zur Seite neigte.

,,Ich bin jedes Mal verunsichert, wenn ich dich ansehe. Mit jedem Wort was ich sage, befürchte ich dich zu verletzten. Mit jeder Berührung habe ich Angst dir zu nahe zu treten, dich zu verschrecken. Ich bin kein Mann für all diese Dinge, die du dir wünscht, aber ich kann dir alles andere geben. So viel mehr."

Sienna kämpfte mit sich, denn Sie liebte die Art und Weise wie er sprach. Nicht so wie die anderen. Er war vornehmen und rücksichtsvoll, sorgte sich um Sie und hatte bereits so viel für Sie aufgegeben. Aber Sie wollte Ihn nicht als ,,Freund". Sie wollte Ihn Richtig. Sie wollte ihm zeigen, dass er genug für Sie war. Wollte Spüren, dass Sie genug für Ihn war. Auf jede erdenkliche Art und Weise. Mit jedem Wort und jeder Zeller Ihres Körpers.

,,Also ist es falsch, wenn ich das jetzt tue?"

Sie griff nach seinem Hemd, zog Ihn rasch zu sich, so dass ihm keine Möglichkeit blieb, sich zu wehren und presste Ihre Lippen auf seine und ließ dabei mit Ihren Händen nicht locker.

Better with you  ( Part 2 )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt