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Das Haus lag im Dunkeln und nur das Feuer im Kamin spendete Wärme und Licht.
Sienna starrte in die Flammen.
Sie fühlte sich elend. Müde und schwach. Sie konnte kaum einen klaren Gedanken fassen. Ihre Hände waren trotz ausstrahlender Wärme kalt und gleichzeitig schwitzig und Ihr Magen knurrte laut auf, denn die letzte Nahrungsaufnahme war schon so lange her, dass sich Ihr Bauch schon schmerzhaft zusammenzog.

Die Flammen spiegelten sich in den Bilderrahmen wieder und ließen alles düster und traurig wirken. Noch trauriger, als es sowie schon war. Sie fühlte sich alleine und verlassen. Verloren und unsicher. Sie hatte alles richtig gemacht. Schlussendlich zumindest uns trotzdem schien irgendetwas nicht zu stimmen. Das konnte Sie spüren. Unter anderem zumindest.

Die Trauer übermannte die junge Frau. Sie hatte Ihre Familie verloren. Erneut. Sie hatte Severus im Stich gelassen und nun saß Sie wie ein Häufchen Elend, in einem ungewöhnlich leeren und Stillem Haus, in dem es vor Jahren noch so vor Liebe und Harmonie gesprudelt hatte.

Der Verlust von Remus saß noch immer tief und der Gedanke daran, bald vollständig alleine zu sein, quälte Sie mehr als jede einzelne Minute in Ihrem Dunkeln Verlies in Azkaban. Ihr Herz schlug hart gegen Ihre Brust und Hitze stieg in Ihr auf. Ihr war übel. Einfach übel. Mit einem Krampf Im Magen, steuerte Sienna die im dunklen liegende Küche an und warf einen prüfenden Blick in den Kühlschrank.

Sofort stieg Ihr ein fauliger Geruch in die Nase und die Übelkeit drohte seinen Höhepunkt zu erreichen. Die Lebensmittel, wenn man die grünen Klumpen noch so bezeichnen durfte, hatten Pelz bekommen und schimmelten fleißig vor sich hin. Nur ein paar Flaschen Bier und Wein, wirkten Genießbar, doch Alkohol war jetzt die wohl unklügste Lösung für das aktuelle Problem.

Nach mehreren verzweifelten Suchaktionen, fand sich eine halbvolle Tüte Haferflocken an, die Sie zwar schon als Kind verabscheute, jetzt aber nichts lieber gegessen hätte, als diese breiige Pampe. Mit Wasser schmeckten die harten Flocken noch um einiges schlimmer, doch Ihr Magen schien es Ihr zu danken.

»Es könnte noch viel Schlimmer sein!«, hatte Luna in solch einer Situation immer gepredigt und Sie hatte wie immer recht behalten.

Das Feuer im Kamin war mittlerweile erloschen und ohne Ihren Zauberstab, den Sie in Hogwarts hatte liegen lassen, bestand kaum die Hoffnung auf eine baldige Wärmequelle.
Sie dachte an Severus und wie es Ihm wohl gerade gehen würde. Sie wollte Ihm helfen, hatte Aber schlussendlich in voller Linie versagt. So wie in vielen Anderen Dingen bereits in Ihrem Leben.

Sienna zog die Knie an Ihre Brust und dicke Tränen rollten über Ihre blassen Wangen.
Gedankenfetzen flogen vor Ihrem inneren Auge hin und her. Gedanken an Ihre Familie und Freunde. An Severus. Sie versank immer tiefer und tiefer in der Dunkelheit, bis es nichts mehr zu geben schien als Angst, Trauer und Verlust.

Sie schreckte abrupt auf, als Sie das knarren einer Holzdiele vernahm, die Sie bereits aus Ihrer Zeit als Gast in diesem Haus kennengelernt hatte und die Ihr schon oftmals den Spaß daran verdorben hatte, Sirius einen gewaltigen Schrecken einzujagen.

»Luna, bist du es?«

Better with you  ( Part 2 )Where stories live. Discover now