Kapitel 15 - Akatsuki

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Shouta lag auf Kakuzus warmer Brust. Er schmiegte sein Gesicht in Kakuzus Halsbeuge. Kakuzus Hand lag warm und schwer auf seinem Rücken. Es war seltsam nah. Seltsam innig. Unwillkürlich strich Kakuzu über Shoutas Wirbelsäule. Shouta erschauderte und presste sich an Kakuzu.

Es war in Ordnung. Es war in Ordnung, dass sie sich ein Zimmer teilten und es war in Ordnung, dass sie miteinander schliefen. Es hatte nichts zu bedeuten. Und es änderte überhaupt nichts an der Mission.

Das Feuer im Kamin prasselte und knackte. Ab und an fuhr ein eisiger Luftzug durch eine Ritze in den Dielen. Kakuzu überlegte, die Bettdecke über sie zu ziehen und entschied sich dagegen. 

Die Stimmen der Gäste drangen nach oben und von draußen hörte man Rufe und Hufgetrappel. Irgendetwas fiel laut scheppernd zu Boden.

Shouta hob den Kopf, blickte aus dem Fenster, und eine unerklärliche Unruhe überkam ihn. Er sah Kakuzu an, als sei er überrascht, ihn unter sich zu sehen. Immer noch schweigend rollte sich Shouta von Kakuzu herunter und blieb neben ihm auf den Rücken liegen. Er deckte sich bis zum Bauchnabel zu, verschränkte die Arme hinter dem Kopf und schloss die Augen. Die Anspannung in seinem Körper ließ nach.

Kakuzu betrachtete ihn. Shouta hatte an der linken Seite seines Brustkorbs eine Narbe, die Kakuzu noch nicht kannte. Es war eine Brandnarbe, und wie nahezu all seine anderen war sie schlecht verheilt und wulstig. 

Shouta schlug die Augen auf und grinste selbstzufrieden.

„Ich muss dir wirklich gefallen.“

„Warum sonst sollte ich mit dir schlafen?“ 

„Du magst mich“, sagte Shouta und rollte sich auf die Seite. Er lächelte.

„Soweit würde ich nicht gehen“, erwiderte Kakuzu.

Shouta strich über Kakuzus Brust, fuhr eine seiner Narben nach, als gefiele sie ihm. Kakuzu spannte unbewusst die Muskeln an. 

„Du findest mich geil“, sagte Shouta. 

„Ja“, antwortete Kakuzu, weil es offensichtlich war. 

„Das ist gut genug.“ Shouta lachte. Mit einem Mal lag er wieder auf Kakuzus Brust. Sie küssten sich lange und tief. Kakuzu wusste, dass Shouta das tat, weil er nicht über den gestrigen Abend reden wollte. Und Shouta gelang die Ablenkung mühelos. Kakuzu missfiel, wie einfach Shouta ihn beeinflussen konnte.

Er griff nach Shoutas Hüfte, vorsichtiger als vorhin oder vorgestern. Die blauen Flecken waren deutlich zu sehen, und Kakuzu wollte ihm nicht wirklich weh tun. 

Hidan trat krachend die Tür auf, die halb aus den Angeln sprang. Kakuzu fuhr hoch, Shouta klammerte sich an seine Schultern, um nicht aus dem Bett zu fallen. 

„Mir egal, was ihr jetzt vorhabt“, sagte Hidan als er seinen Schock überwunden hatte, „aber du hast die Besprechung vergessen!“

Er verschwand wieder aus dem Zimmer und knallte die Tür hinter sich zu. Sie schloss nicht mehr richtig.

Shoutas Ohren waren knallrot. Er räusperte sich und ließ Kakuzus Schultern los.

„Besprechung?“

„Ja“, sagte Kakuzu mürrisch. Er kam sich dumm vor. Hidan würde ihn das nie vergessen lassen. Großartig.

„Du musst währenddessen raus. Mach schnell.“

„Dein Ernst?“

„Ja.“

Shouta seufzte theatralisch und kletterte von Kakuzu herunter, stieg fröstelnd in seine Hose.

Nur wer frei ist, ist ein KönigWhere stories live. Discover now