Kapitel 22 - Norden [Smut]

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Es war warm und Kakuzus gewaltiger Arm lag um ihn. Shouta lag mit dem Gesicht an Kakuzus Brust und konnte seinen Geruch wahrnehmen. Es war ein guter Geruch, ein warmer, der Shouta an die Wildnis erinnerte. Irgendwie war es ein sicherer Geruch. Shouta schmiegte sich näher an Kakuzu. Das Feuer im Kamin musste abgebrannt sein, aber durch Kakuzus Nähe spürte Shouta es kaum.

Kakuzus Hand glitt unter Shoutas Oberteil. Nein. Shouta erstarrte. Er wollte jetzt keinen Sex, er war müde und erschöpft. Er wollte schlafen. Er wollte die Nähe genießen und – zu seiner Überraschung blieb Kakuzus Hand auf seinem Rücken liegen. Shouta hielt die Luft an, wartete ab, aber nichts passierte. Kakuzus Daumen strich über seine Wirbelsäule. Seine Hand war warm und rau. Sie war gut und sicher.

Shouta entspannte sich. Das war in Ordnung, er mochte es sogar. Draußen toste der Schneesturm, also konnten sie so oder so nicht weiter. Sie konnten liegen bleiben und er konnte vergessen. Fort mit den Gedanken um Ára, den Streit und Sadao. Wenigstens diesen Morgen wollte er nicht darüber nachdenken. An diesem Morgen blieb die Kälte fort.

Er dämmerte weg.

Als er wieder wach wurde, lag Kakuzu nicht mehr neben ihm, dafür prasselte das Feuer. Shouta setzte sich auf und gähnte herzhaft. Kakuzu saß mit einem Buch in der Hand an die Wand gelehnt. Er trug seine Maske nicht und sein langes, dunkles Haar fiel ihm feucht über die Schultern. Er beobachtete Shouta mit strengem Blick.

„Bist du schon lange wach?", fragte Shouta.

„Eine Weile. Ich habe die Ruhe genossen."

Shouta lächelte und setzte sich zu ihm. Die Decke nahm er dabei mit und legte sie über seine Beine.

„Danke, dass du mich hast schlafen lassen."

„Du musst mir dafür nicht danken."

Kakuzus Blick wurde sanfter. Shouta zuckte mit den Schultern.

„Was liest du da?", fragte er.

„Ein Geschichtsbuch über die Kriege von Orora. Es ist ganz interessant."

Shouta lachte. „Krieg, wie spannend."

„Halt die Klappe."

„Willst du wirklich behaupten, dass das spannend ist?"

„Das habe ich nicht gesagt", erwiderte Kakuzu. „Ororas Geschichte reicht viel weiter zurück als die der Ninja-Dörfer."

„Ist auch nicht so schwer. Du bist älter als die Ninja-Dörfer."

„Erinnere mich nicht daran."

„Entschuldige, du bist doch höchstens fünfzig oder so."

Als Shouta lachte, glaubte er zu sehen, wie sich Kakuzus Mundwinkel hoben. Es war für eine Weile still.

„Wie ist es, in den Ninja-Reichen zu leben?", fragte Shouta.

„Wie meinst du das?"

„Ich gehe dahin zurück und will wissen, worauf ich mich einstellen muss. Ich kenne nur den Krieg."

Kakuzu antwortete nach längerem Schweigen: „Für dich macht es wahrscheinlich keinen Unterschied. Ob du nun Dieb oder Nukenin bist, ist im Grunde egal."

„Ein Leben am Rande der Gesellschaft?"

„Ja."

„Gibt Schlimmeres." Shouta zuckte mit den Schultern. „In Orora will ich nicht dazu gehören."

„In den Ninja-Reichen würdest du es auch nicht wollen."

„Ja, kam mir schon ziemlich scheiße vor, was ich mitbekommen habe. Ich habe Ninjas gehasst. Nichts gegen dich. Du bist Nukenin, das ist was anderes." Er lächelte Kakuzu schief an.

Nur wer frei ist, ist ein KönigWhere stories live. Discover now