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Harry betrat die große Halle und setzte sich zu Blaise und Draco.
Theo war mit Blaise in einem angeregtem Gespräch, doch Draco stocherte in seinem Essen rum.

,,Alles ok?"
Er legte dem Blondhaarigen eine Hand auf die Schulter.
Graue Augen sahen ihn an.

,,Nein."
Abwartend blickte er seine Strategen an.
Der packte die Gabel fester.

,,Wie kannst du nur so normal mit mir umgehen, wenn du von meinen Gefühlen weißt?!" zischte der Blonde.
Harry hielt inne.

Oh.
Er hatte gehofft, Draco würde es nicht ansprechen.

,,Draco...ich...ich kann einfach nicht mehr lieben."
Draco sah ihn kurz an und stocherte dann wieder in seinem Essen rum.
,,Lügner."
Autsch.
Harry schaute ihn genervt an, doch der Malfoy Erbe ignorierte ihn.
Er Log nicht.

Harry nahm die Hand von Dracos Schulter und drehte sich Blaise und Theo zu.

Die beiden schienen in ihrer eigenen Welt zu stecken.
Ob aus den beiden was werden würde?

Harry sah zum Lehrertisch.
Remus fehlte.
Ob Remus und Sirius auch wieder ein Paar werden würden?

Liebe...
Er verzog das Gesicht.
Über sowas wollte er sich keine Gedanken machen.
Es war bloß Ablenkung.

Er musste sich auf sein Ziel konzentrieren.

Dumbledore in Askaban haben oder tot.
Und Voldemorts Rückkehr verhindern.

Liebe war alles andere als auf seiner Liste.
Im letzten Leben war Liebe nur Ablenkung gewesen.
Schwächend.
Er konnte keine Schwäche gebrauchen.

Ob er Draco oblivieren sollte?
Ihm die Erkenntnis über seine Gefühle nehmen sollte?
Es wäre am besten.
Vor allem für Draco.
Er würde die Gefühle für ihn niemals erwidern können.

Nein...
Wenn der Blonde sich jemals erinnern sollte, würde das das Vertrauen brechen.
Und das wollte Harry nicht.
Er wusste wie sehr es schmerzte, von jemandem verraten zu werden, dem man vertraute.

Sein Blick wanderte zu Snape.

Der Mann starrte sein Essen an, als würde er es am liebsten erwürgen.
Was hatte ihm die Laune verschlagen?

Harrys Blick wanderte weiter zu Dumbledore.
Der sprach mit McGonagall.

Harry starrte McGonagall an.
Auch sie hatte ihn verraten.
Eine Frau, die seine Hauslehrerin gewesen war.
Wie eine Mutter sein sollte.

Von wegen Familie.
Gryffindor war weit entfernt davon, eine Familie zu sein.

Harrys Blick wanderte über den Slytherin Tisch.

Es wurde leise geredet und manchmal sah er nur den Hauch eines Lächelns.
Er hasste es.
Wieso musste sein Haus so tun, als wären sie kalte Monster, nur um in dieser Schule sicher zu sein?

Sie sollten das gleiche Recht wie alle zu haben.
Lachen.
Spaß haben.
Überall.
Und nicht nur im Gemeinschaftsraum.

,,Hey Harry. rate-"
,,Was wir geschafft haben!"

Harry schaute die Zwillinge an.
Er hob fragend eine Augenbraue.

,,Was habt ihr geschafft?"
Sie lehnten sich über den Tisch und grinsten verschwörerisch.

,,Wir sind-"
,,Animagus geworden." wisperten sie und Harry blinzelte.

,,Ihr habt es geschafft?"

Sie nickten.

Blaise, Theo und Draco sahen die Zwillinge nun auch an.

,,Was seid ihr?" kam es aus Theo.
Doch die Zwillinge schüttelten nur den Kopf.

,,Das bleibt fürs-"
,,Erste unser Geheimnis."

Harry schmunzelte.
Er könnte einfach in ihre Gedanken eindringen und es so raus finden.
Aber er wollte den beiden ihren Spaß lassen.
Er würde es schon noch erfahren.

Doch jetzt würde er sich darauf konzentrieren müssen, dass Sirius von seiner unechten Schuld zu befreien.

Und er würde jeden bezahlen lassen, der daran Schuld war, dass Sirius in Askaban gelandet war.

,,Was haben wir gleich?"
Harry wand den Blick von den Zwillingen ab und schaute zu Theo.
Blaise überlegte kurz.

,,Wahrsagen?"

Harry verzog das Gesicht.
Die Frau war der letzte Dreck.
Nichts wehrt.
Ihre zwei Prophezeiungen hatten sein ganzes Leben versaut.
Er würde sie wohl auch beseitigen müssen.

Harry stand auf und sofort taten es seine Freunde ihm nach.

,,Haltet euch eine Tasche mit Wechselkleidung zum schlafen bereit."

Die Zwillinge, Blaise und Draco sahen sich kurz an.
Also war heute der Tag dafür?

Theo schaute etwas verwirrt drein, fragte aber nicht.
Er wusste die fünf hatten etwas, das sie teilten, doch für ihn war in dem Geheimnis kein platz.
Aber das war für ihn ok.
Es reichte ihm, dass er Freunde hatte.

,,Fred. George. Behaltet Percy im Blick."

Die Zwillinge schauten sich kurz an.
Percy?
Was wollte Harry von dem?

Harry verließ die große Halle und bog um eine Ecke.
Er sollte Tom anschreiben. Harry bezweifelte, dass der die ganze Zeit, tatenlos im Potter Anwesen hockte und Fähnchen drehte.

Anderer WegWhere stories live. Discover now