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Mit gesenktem Kopf stand er zwischen den anderen Schülern.

Er wollte nicht in die Gesichter sehen, die in ihm die Wut hoch kochen ließen.
Er wusste, sein Blick wäre hasserfüllt.
Würde ihn verraten.
Daher versuchte er ruhig zu bleiben und den Blick gesenkt.

,,Harry Potter!"
Er hob den Blick nun doch, sah aber niemanden wirklich an und ging langsam die paar Stufen rauf zu McGonagal.
Sogar sie hatte ihn im Stich gelassen.
Hatte einfach zur Seite geschaut als man ihn abführte.

Jeder tuschelte.
Das sollte der Held sein?
Jeder sah die grünen Augen und dass in ihnen etwas fehlte.

Innerlich schnaubte Harry und setzte sich auf den Hocker.
Zum zweiten mal in seinem Leben.
Er richtete seinen Blick an die Decke, um niemanden anschauen zu müssen.

Nanu? An dir ist etwas seltsam mein Junge.
//Steck mich einfach nach Slytherin.// dachte er jedoch nur.
Hatte keine Lust mit dem Hut zu diskutieren.
Nicht erneut.
Und schon garnicht nach Gryffindor zu kommen.
Der Hut schwieg eine Sekunde lang.

Nun. Das ist das einzige Haus in das du passt.

,,SLYTHERIN!" rief der Hut feierlich.
Die Schlangen fingen höflich an zu klatschen.

Der Held ein Slytherin?!
Jeder war schockiert.
Hatte doch jeder erwartet, dass er nach Gryffindor kam!

,,Der Hut muss einen Fehler gemacht haben!" kam es vom Gryffindor Tisch und Harry ließ den Blick zu der Person huschen.

Ron Weasley.
Schon wieder.
Er knurrte leise.
,,Sagt wer?" rief er und stand auf, obwohl er sich gerade erst gesetzt hatte.

Jeder konnte den Hass in den Augen des 'Helden' sehen.
Brodelnde Hass, der die Augen zum leuchten brachte.

,,Du bist der Held! Du musst ein Löwe sein!"
Harry lachte.
,,Held? Wer sagt, dass ich ein Held sein will, Weasley?"

Jeder zuckte bei dem kalten Ton zusammen.
Die grünen Augen erinnerten jeden an den Todesfluch und schienen vor brodelnder Magie zu funkeln.

Harry schnaubte, als Weasley keine Antwort geben konnte und setzte sich wieder.

Die Slytherins sahen ihn nachdenklich an.
Er war ganz anders als sie ihn sich vorgestellt hatten.

Draco Malfoy sah den Jungen verwirrt an.
Das war also Harry Potter.
Der Junge aus dem Ankleide Laden.
Aber irgendwas war anders.
Die Aura des Jungen war düster geworden.
Kalt.

Er bekam Gänsehaut, sobald er in diese grünen Augen sah.
Sie hatten genau die gleiche Farbe wie der Avada.
Stechend grün.
Leuchtend.
Sie schienen einen bis in die dunkelsten Ecken der Seele schauen zu können.

Er hatte sich nicht getraut ihn anzusprechen als sie darauf gewartet hatten, in die Halle geholt zu werden.
Alles an dem Potter Jungen schrie danach, dass man ihm nicht zu nah kommen sollte.

Harry sah zum Lehrertisch und den Mann mit dem Turban neben Snape an.
Snape sah in diesem Moment zu ihm und Harrys Brust zog sich kurz zusammen.

Der Mann war gestorben um ihn zu beschützen.
Er würde ihn diesmal nicht sterben lassen.

Er konnte nicht verhindern, dass der Schmerz von Snapes Verlust kurz in sein Gesicht huschte und drehte eilig das Gesicht weg.

Doch Snape hatte er gesehen und runzelte leicht die Stirn.
Was hatte das zu bedeuten?

Der Bengel sah einfach exakt aus wie sein Vater.
Und dass ließ die verdrängten Qualen wieder aufsteigen.
Und sofort produzierte Snape seinen Hass gegenüber James auf dessen Sohn und sah angeekelt weg.
Dass er den ausgerechnet in seinem Haus haben musste.

Harry lauschte der Rede von Dumbledore nicht.
Auch nicht dem Reim des Hutes.
Er kannte das ja schon.
Und doch würde dieses Jahr einiges anders sein.

Er fing leicht an zu grinsen.
Konnte es einfach nicht zurück halten.
Die Slytherin Schüler um ihn rum, sahen das unheilvolle Grinsen und sahen sich an.

Nein.
Potter war definitiv nicht der strahlende Held, für den ihn scheinbar alle hielten.

Doch was war er dann?

Anderer WegWhere stories live. Discover now