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Harry setzte sich im Gemeinschaftsraum der Slytherin in einen Sessel und sah in das Feuer des Kamins.

Die Wärme war noch immer seltsam
Ungewohnt.
Er fand sie eigenartig.
Sie prickelt auf seiner Haut und er strich sich über den Arm um das Gefühl los zu werden.

Er war einfach keine Wärme mehr gewohnt.

,,Potter."
Er drehte den Kopf zum Sprecher und sah dann wieder in die Flammen.
,,Malfoy."

Er dachte nach.
Wie sollte er seine Rache anfangen?

,,Wie kommt es, dass ausgerechnet DU in Slytherin gelandet bist? Solltest du nicht ein Löwe sein?"
Harry schnaubte bei dem Gedanken, in das Haus dieser Lügner zurück gehen zu müssen.
,,Der Hut selber sagte, dass ich nur nach Slytherin passe. Wieso sollte ich also zu diesen dreckigen Schlammblütern?"

Er hatte nie was gegen Muggelgeborene gehabt.
Doch sein erstes Leben hatte ihm deutlich gezeigt, dass sie einer der schlimmsten Verräter waren.
Vor allem Granger.

Draco Malfoy wäre fast der Mund auf sehr unmalfoyhafte Art aufgeklappt.
Harry Potter, der Held der magischen Welt, nannte Muggelgeborene Schlammblüter?!
Das musste er seinem Vater erzählen!

Grinsend setzte er sich neben den 'Held', welcher ihn schief ansah.
Was wollte Malfoy?

Er rückte etwas ab.
Wieso kam der so nah?

,,Kann ich deine Narbe sehen?"

Fast wäre Harry ein 'welche' raus gerutscht, dann runzelte er jedoch nur die Stirn.
Schließlich gab es nur eine Narbe die man am 'Held' sehen wollte.

,,Wieso?"
,,Ich will mir sicher sein, dass du wirklich Potter bist. Das DU Schlammblüter sagst...wow."
Draco schüttelte den Kopf.

Sollte Potter sich nicht für diese dreckigen Muggelgeborenen einsetzen?
Auf Gerechtigkeit und den ganzen Helden Mist setzen?

Harry hatte Malfoys Gedanken gelesen und lachte nun auf.
,,Tut mir leid dich enttäuschen zu müssen Malfoy."
Er lehnte sich vor, bis sich ihre Nasen fast berührten und sah Draco kalt an.

,,Ich bin weder ein Held noch gerecht. Ich nehme mir, was ich will. Koste es, was es wolle." zischte er und ging dann in den Jungentrakt.

Ließ einen geschockten Malfoy zurück, der versuchte zu verstehen, was gerade passiert war.
Hatte Potter etwa seine Gedanken gelesen?
Aber wie?!

Neugierig sah Harry sich um.
Das sah er zum ersten mal.
War er im ersten Leben ja nur im Gemeinschaftsraum gewesen.
Alles war grün und silbern.
Nirgendwo sah er beißendes rot und gelb oder Gold.
Alles war kalt und gleichzeitig warm gehalten.

Er betrat das Zimmer, an dem sein Name an der Türe stand.
In Silber.
Hübsch.

Aufmerksam sah er sich den Raum an.
Vier Betten.
Also wie im Gryffindor Turm.
Mit wem war er in einem Zimmer?

Er sah die Türe wieder an.

Malfoy.
Zabini.
Er selbst.
Wieso war da kein vierter Name?

,,Sieht so aus, als wären wir nur zu dritt."
Harry drehte den Kopf und sah Blaise Zabini an, welcher hinter ihm im Türrahmen stand.

,,Blaise Zabini."
,,Harry Potter."
Harry ignorierte Zabinis ausgestreckte Hand und ging zu dem Bett am Fenster.

Das Licht, welches dadurch fiel, hatte einen grünen Schimmer.
Lag wohl daran, dass der schwarze See davor lag.

Er legte eine Hand darauf und hob die Augenbrauen.
Es kribbelte unter seine Hand und er konnte die Magie vor dem Glas regelrecht flimmern sehen.
Schutzzauber?
Wofür?
Wollte jemand durch den See einbrechen?
Oder sollte es im Notfall das Wasser draußen halten?

Sollte er es ausprobieren?
Er seufzte.
Nein.
Nicht heute.

Er ging zu dem Schrank neben seinem Bett und öffnete ihn.
Seine alte Kleidung von Dudley lag darin.
Er verzog das Gesicht.
So würde er ganz sicher nicht rum laufen.
Nie wieder.

Kurzerhand nahm er seinen Zauberstab aus seinem linken Ärmel und zeigte auf die Kleidung.

,,Idea autem mea." murmelte er und schon verwandelte sich die Kleidung seiner Vorstellung entsprechend.

Die Hemden wurden zu Satin und passten sich seiner Größe an.
Die Hosen wurden edel und silberne Schlangen Verzierungen erschienen auf den Stoffen.
Das meiste wurde jedoch nur schwarz, silbern, grün oder weiß.

Blaise sah Potter mit riesigen Augen an.
Hatte der gerade gezaubert?
Aber woher konnte Potter zaubern?!
Wieso konnte der das schon?!

Harry musterte die nagelneue Kleidung und nickte zufrieden.
Damit konnte er rum laufen.

Er legte seinen Zauberstab wieder in seinen linken Ärmel und musterte das Bett dann.
Blaise hatte er vollkommen vergessen.

Der sah mit riesigen Augen zu, wie Potter die Bettwäsche mit einer lockeren Handbewegung pechschwarz färbte.
Eine silberne Schlange wand sich über das Soff.

,,Wa..."
Harry sah hinter sich.
,,Was?" fragte er verwirrt den schockierten Zabini.
Dann fiel es Harry wieder ein.
Er war Erstklässler.
Er sollte sowas noch garnicht können.

Er seufzte.
Was interessierte es ihn, was die anderen denken würden.
Dann war er in diesen Leben eben ein Genie.
Half ihm später vielleicht.

Er nahm sich aus dem Schrank ein Schlafhemd, dass ihm zu groß war und schon fast als Kleid durch ging und kletterte dann auf das Bett.
Sah vielleicht lächerlich aus, aber es war gemütlich.

Mit einer Handbewegung zogen sich die Vorhänge zu und er zog sich eilig bis auf die Boxershorts aus und dann das Nachthemd an.
Die dreckige Wäsche ließ er in den Wäschekorb neben dem Schrank fallen.

Wieso hatten die Gryffindors nicht auch Schränke?
Das war viel besser als eine Truhe.

Er zog die kühle Decke über seinen Körper, der durch die ungewohnte Wärme um ihn rum erhitzt war und seufzte entspannt auf.

Ja.
So ließ es sich leben.

Er schloss die Augen.
Und mit den Gedanken an seine Rache schlief er ein.

Anderer WegWhere stories live. Discover now