Kapitel 17

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Die nächsten Wochen verschwammen im Training. Ruka wurde abgemahnt, aber nicht offiziell ausgeschlossen. Allerdings durfte sie erstmal eine Weile keine Aufträge erfüllen, den Jeditempel nicht verlassen und wurde auch streng beobachtet. Luminara gestattete ihrer Padawan, für die Brückenzeit bis zu ihrem nächsten Auftrag teilweise in der Krankenstation tätig zu sein. Zuerst hatte das Mädchen große Probleme damit. Sie konnte zwar den Verletzten durch die Macht heilen, aber mit den anderen wenigen Jedi, die dort arbeiteten, konnte sie nicht mithalten. Sie war vielleicht für ihr Alter stark, aber nicht stärker als ältere. Mit der Zeit gewöhnte sie sich allerdings an ihre Aufgaben und machte Fortschritte, die Luminara aber nur selten begutachtete. Diese musste Pflichten einen Jediratsmitglieds erfüllen, da durch die Klonkriege kaum noch Mitglieder im Tempel waren.

Drei Wochen nach Padmes Offenbarung besuchte Meisterin Unduli Nelja ungewöhnlicherweise in ihrem Zimmer. Die letzten Tage hatten sie sich immer zum Training auf dem Platz getroffen und eigentlich war dies auch für den Tag angesetzt.
Die Meisterin wirkte ruhig, aber Nelja merkte, dass etwas sie begeisterte und sie es nur nicht offen zeigen wollte.

,, Uns wurde ein neuer Auftrag zugeteilt. Diesmal wird es dein erster richtiger Auftrag", verkündete sie.

Nelja sah sie ungläubig an. Dann grinste sie. So viele Wochen waren seit dem letzten Auftrag vergangen und sie hatte schon daran gezweifelt, dass sie je wieder einen Auftrag ausfüllen durfte, obwohl ihr Scheitern beim letzten nicht ihre Schuld gewesen war.
Das Mädchen sprang wie von der Tarantel gestochen auf und lief zu dem kleinen Tischchen. Dort fand sie ihren Schreibblock und zückte einen Stift.
Wo? Weshalb? Was sollen wir tun?

Nun lächelte Luminara.

,, Uns wird eine große Ehre zuteil. Wir werden nach Jedha fliegen. Ich selbst war erst einmal dort und Padawane in deinem Alter werden normalerweise überhaupt nicht zugelassen."

In ihrer Stimme klang eindeutig Stolz mit. Nelja erwiderte ihr Lächeln. Ihre Meisterin war offenbar sehr zufrieden mit ihr. Tatsächlich kannte sie Jedha. Jeder Jedi kannte Jedha. Es war der Pilgerort schlechthin. Ein sehr machtsensitiver Boden mit Cyberkristallen. Allerdings war der Abbau nicht gestattet, weil der Ort so heilig war.

,, Du wirst dich gleich noch mehr freuen, denn wir werden nicht allein diesen Auftrag bestreiten."

Sofort sah Nelja hoch. Welcher Jedi würde sie begleiten? Vielleicht Adi Gallia oder sogar Meister Yoda?
Luminara grinste nun richtig. Das passte gar nicht zu ihr, die normalerweise sehr distanziert und gesittet war.

,, Meister Kenobi wird uns begleiten. Ich gehe davon, dass du dich darüber freust?"

Nelja nickte euphorisch. Sie hatte ihn schon eine Weile nicht gesehen, da er, genauso wie ihre Meisterin, viel gefragt war. Ihre Gefühle waren seltsam. Eine Jedi durfte keine Liebe empfinden. Trotzdem fühlte sie so etwas ähnliches. Sie wollte, dass er sah, was aus ihr geworden war, dass er stolz auf sie war. Vielleicht lag es daran, dass er sie geholt und ihr ermöglicht hatte, eine Jedi zu werden.

,, Mönche aus NiJedha haben uns darüber unterrichtet, dass sie eine dunkle Präsenz auf dem Planeten spüren. In den unterirdischen Tunneln lauert etwas."

Allein bei dieser Aussage lief es dem Mädchen kalt den Rücken herunter. Das klang überhaupt nicht gut und sie war einmal mehr froh, dass sie nicht allein dorthin musste, sondern sowohl ihre Meisterin, als auch Obi Wan sie begleiteten. Eigentlich brauchte sie keine Angst haben. Trotzdem fühlte sie sich unwohl, wie als würde dieser Auftrag ihr Leben verändern.
Die Meisterin schien, das Unwohlsein ihrer Padawan zu fühlen.

,, Mach dir keine Sorgen, Nelja. Meister Kenobi und ich sind erfahrene Jedi. Hab Vertrauen in uns und die Macht!"

Das Mädchen nickte, fühlte sich aber nicht sehr beruhigt.

Echo of pastWhere stories live. Discover now