Kapitel 18

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Nelja betrat das Schiff, das für die Jedi reserviert war. Meister Kenobi und Meisterin Unduli warteten bereits. Das Mädchen war tatsächlich etwas spät. Das war dem geschuldet, dass sie bei der Anprobe festgestellt hatte, dass ihre Handschuhe ein Loch hatten. Sie musste also schnell nochmal in die Schneiderei laufen, um sich neue zu holen.

Die Meisterin schnalzte missbilligend mit der Zunge. Die Padawan verbeugte sich respektvoll und warf dann einen schüchternen Blick auf Meister Kenobi. Er ignorierte sie allerdings und studierte die Karte. Sie versuchte, ihre Enttäuschung zu verbergen.

,,Lass uns ins Cockpit gehen, meine sehr junge Padawan. Fliegen ist heute deine Aufgabe."

Das Mädchen verzog ihr Gesicht, folgte aber ihrer Meisterin in den vorderen Teil des Schiffes. Missgelaunt setzte sie sich in den Sitz und überprüfte das Schiff auf seine Flugfähigkeit. Sie stellte dabei besorgt fest, dass der Treibstofftank nur halb gefüllt war. Mit einem Fingerzeig wies sie ihre Meisterin darauf hin.

,, Es ist alles in Ordnung, Nelja. Bis Jedha schaffen wir es auf jeden Fall. Wir werden dort wieder Treibstoff nachfüllen lassen."

Die Meisterin ließ sich auf dem Sitz des Copiloten nieder und Obi Wan setzte sich hinter das Mädchen. Sie spürte nun die aufmerksamen Blicke beider Meister auf sich. Nervösität machte sich in ihr breit. Sie schluckte aufgeregt. Dann startete sie die Triebwerke. Über Funk hörten sie die Starterlaubnis des Hangars und Nelja manövrierte das Schiff mit Mühen heraus. Sie war lange nicht mehr geflogen und das merkte man auch. Genauso wie ihre Abneigung gegenüber des Fliegens. Zudem waren Start und Landung das schwierigste. Wenn sie erstmal im freien Raum waren, gab es kaum noch Probleme.

Nichts desto Trotz schaffte sie es, das Schiff von Coruscant zu starten. Ihre Meisterin gab die Koordinaten des Planeten ein und der Bordcomputer sprang in den Hyperraum.
Luminara klatschte in die Hände.

,, Wir werden da noch einiges verbessern müssen, aber es ist nicht so schlecht, wie die Bewertungen deiner Lehrer im Unterricht verlauten ließen."

Nelja wusste nicht, ob sie sich jetzt geschmeichelt fühlen sollte, weil sie es besser gemacht hatte, oder ob sie sich schlecht fühlen sollte, weil sie nach wie vor nicht gut war.

Die Meister redeten leise, während das Mädchen sich im Cockpit umsah und alles genau in Augenschein nahm.
Sie würde sicherlich besser fliegen, wenn sie erstmal darauf eingestellt war.
Nach einiger Zeit piepte der Bordcomputer und zeigte an, dass sie nun bald Jedha erreichen würden.
Nun machte sich erstrecht die Nervosität in der Padawan breit.
Die Landung war immer schwerer als der Start. Es musste direkt beim ersten Mal funktionieren und sie konnte aktiv viele Unfälle auslösen.
Gleichzeitig war sie noch nie in Nijedha gewesen und hatte keinen blassen Schimmer davon, wie der Hangar gebaut war. Bisher war sie nur auf Coruscant selbst gelandet.

Das Schiff sprang automatisch aus dem Hyperraum.
Das Weltall um sie herum materialisierte sich.
Vor sich konnte Nelja nun den kleinen Mond erkennen, auf dem sie landen würden.
Jedha war kleiner als Coruscant und unbebauter. Aus dieser Höhe sah er aus wie eine braune, trostlose Kugel.
Auch beim Näherkommen legte sich dieser Eindruck nicht.
Nelja hütete sich, das Äußere des Planeten zu kommentieren.
Er war schließlich ein Heiligtum. Ihre Meisterin würde es sicherlich nicht gutheißen, wenn sie es verunglimpfte.

Noch flog das Schiff auf Autopilot, doch es würde bald in den Landeanflug übergehen. Dann musste die Padawan wieder übernehmen.
Das tat sie auch.
Mit Mühen steuerte sie das Schiff in den fremden Hangar und setzte mit einem merklichen Rumsen auf.
Peinlich berührt verzog sie das Gesicht.

,, Das müssen wir wohl nochmal üben", tadelte Meister Kenobi.

Das Mädchen errötete. Sie stoppte die Triebwerke und schaltete alles aus.
Dann schnallte sie sich ab, erhob sich und drehte sich zu den Meistern.
Diese waren bereits aufgestanden und warteten auf sie.

Echo of pastWhere stories live. Discover now