Kapitel 28

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,, Was?! Wie?"

,, Ich kann es dir nicht erklären, Nelja. Ich weiß es auch nicht."

Nelja und Meisterin Unduli traten zur Rampe. Es gab nur einen Ausgang aus dem Schiff.
Das Mädchen hörte Schüsse und das Schiff erbebte.

,, Was tun?"

,, Du musst fliehen und Meister Yoda verständigen."

,, Aber, Meisterin. Was ist dann mit Euch? Ich kann Euch nicht hier lassen?"

Meisterin Unduli packte ihre Padawan an der Schulter und sagte eindringlich:,, Du musst. Ich befehle es dir. Wartet nicht auf mich. Wenn ihr die Möglichkeit zur Flucht habt, nutzt sie. Ich werde die Klone ablenken. Dann kannst du verschwinden. Lauf zum Baum von General Tarfful."

,, Aber, Meisterin."

,, Keine Diskussionen, Nelja. Meister Yoda hat oberste Priorität. Du musst ihn erreichen, bevor sie es tun. Ich bin da nur ein Kollateralschaden. Versteck dich hier und warte auf mein Zeichen."

Bevor Nelja noch etwas erwidern konnte, öffnete Meisterin Unduli die Rampe und sprang heraus.

Einige bange Minuten hörte sie gar nichts. Ihre Meisterin konnte sich wehren, aber sie konnte niemals gegen die Menge an Klonen bestehen, die hier eingesetzt waren. Zumal ja auch noch die eigentlichen Separatisten draußen waren.
Es kam ihr alles so unwirklich vor, wie ein Traum.
Draußen verstummte das Laserfeuer.

,, Lauf, Nelja. Lauf!"

Wie von der Tarantel gestochen sprang Nelja auf und rannte aus dem Schiff.
Draußen erwartete sie ein Schlachtfeld.
Ihre Meisterin thronte über einer Gruppe von toten Klonen. Meisterin Unduli atmete schwer und hielt sich die rechte Seite.
Ihre Meisterin so zu sehen, versetzte ihr einen Stich. Die sonst so starke Frau sah erschöpft aus.
Nelja rannte auf sie zu.

,, Was tust du denn, Nelja? Du sollst fliehen. Flieh!"

Nelja achtete nicht auf sie und legte eine Hand auf ihren Arm. Sie hatte nicht viel Zeit. Schnell heilte sie Meisterin Undulis Wunde.

,, Es werden mehr kommen, Nelja. Sie haben Verstärkung angefordert. Lauf jetzt! Warte nicht auf mich."

,, Möge die Macht mit Euch sein", sagte Nelja und drehte sich schweren Herzens um.

,, Möge die Macht mit dir sein. Und jetzt geh."

Nelja rannte. Sie fühlte sich wie ein Verräter. Sie ließ ihre Meisterin im Stich. So sollte es nicht laufen. Das Leben einer Meisterin war viel mehr wert als das einer einfachen Padawan.
Es fühlte sich so falsch an. Tränen ließen ihre Sicht verschwimmen.
Sie fand den Weg zum Baum, ohne dass sie gesehen wurde.
Am Baum hatte sie allerdings weniger Glück. Zwei Klone bewachten den Ausgang.

,, Da ist die Padawan. Schnapp sie dir", rief der Eine seinem Partner zu, der auf Nelja zuging.

Geistesgegenwärtig fuhr das Mädchen ihr erstes Lichtschwert aus.
Einen menschlichen Klon zu töten, war etwas völlig anderes als einen willenlosen Droiden, selbst wenn beide sie töten wollten.
Ein Klon konnte schreien.

Beide Klone eröffneten nun das Feuer. Nelja musste sich beeilen. Die anderen durften nicht auf sie aufmerksam werden, sonst hatte sie bald mehr Probleme.
Sie wehrte jeden einzelnen Schuss ab. Der Stoff ihrer Tunika scheuerte an der verbrannten Haut an ihrer Schulter, wo sie am vorherigen Tag angeschossen worden war. Sie verdrängte den Schmerz. Dafür hatte sie keine Zeit.
Schritt für Schritt trat sie näher an die Klone heran, bis sie schließlich mit einem Wirbeln seinen Blaster zerschnitt und weitere Schüsse des Anderen abwehrte.
Dann zielte sie auf seinen Hals und sein Kopf fiel zu Boden.
Das Gleiche machte sie auch bei dem Anderen.
Die Schüsse verstummten.
'Nicht genauer hinsehen, nicht genauer hinsehen', rezitierte sie die gesamte Zeit in ihrem Kopf.
Ansonsten empfand sie nichts. Sie tat das, was sie am besten konnte. Funktionieren. Es gab keinen Platz für Gefühle. Sie wusste, wenn sie die Gefühle jetzt zuließ, wäre sie nicht mehr kampffähig.

Echo of pastWhere stories live. Discover now